Im Zweifel für den Angeklagten

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• Serena Black •

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• Serena Black •

„No one gets more upset
than a Narcissist being
accused of something they
definitely did."

Es war zu erwarten gewesen, dass Nate sich letztendlich doch bei seinem Freund mit dem Virus angesteckt hatte. Einen Meter von seinem Bett im Krankenflügel abstandhaltend, hatten sich Serena, Hailey und Astoria um ihn herum versammelt. Auch wenn der Ravenclaw beteuerte, dass er längst wieder vollständig genesen sei, wollte keiner der Freunde ebenfalls mehrere Tage lang im Krankenflügel flach liegen und das Geschehen in Hogwarts an sich vorbeifliegen sehen.

Serena hatte von ihrer jüngsten Vermutung berichtet, die da lautete, dass es Draco Malfoy gewesen war, der ihr Gedächtnis verändert hatte. Langsam hatte sie begonnen Harry glauben zu schenken, der seit Anfang des Schuljahres davon geredet hatte, dass der Blonde Slytherin einen Auftrag Voldemorts persönlich ausführen solle. Weit hergeholt kam ihr diese Theorie nun nicht mehr vor. Tatsächlich passten die Puzzleteile perfekt ineinander und ergaben ein beunruhigendes Gesamtbild.

Die Stirn hatte Nate in Falten gelegt und trotz der Tatsache, dass sein Gesicht noch immer käseweiß war, waren seine Augen hellwach, „Und was sollte das auf deinem Arm? Ich denke du musst dich wohl kaum daran erinnern müssen dieser Schlange nicht zu vertrauen."

Ratlos zuckte sie mit den Schultern und strich sich wie aus Reflex über ihren Unterarm, auf dem die unheilvolle Nachricht gestanden hatte. Mittlerweile war sie verblasst, doch noch immer konnte die Gryffindor sie vor ihrem inneren Auge dort stehen sehen. Obwohl sie dessen Existenz vorerst verheimlicht hatte, schien es nicht schaden zu können nun den Rat ihrer Freunde einzuholen.

„Oh ja, es war bestimmt bloß Zufall, dass Draco Malfoy auf Toilette gegangen ist und hinterher aus genau diesem Raum Katie völlig verstrahlt mit einem schwarzmagischen verfluchten Gegenstand und Serena ohne eine Erinnerung an das Geschehen zurückgekommen ist." schnaubte Hailey mit vor Sarkasmus triefender Stimme und warf dem Ravenclaw einen entnervten Blick zu, „Selbst ohne diese Beweislage, hätte ich dir sagen können, dass der Typ irgendwas im Schilde führt."

„Das ist es ja." warf Nate seufzend und mit ebenso finster glänzenden Augen ein, „Es gibt keine Beweise. Im Zweifel für den Angeklagten."

„Es gibt Augenzeugen." warf die Hufflepuff aufsässig ein und schien nicht klein beigeben zu wollen. Ähnlich sah es in Serena aus, eine andere Theorie machte für sie wenig Sinn. Nachdenklich verschränkte sie die Arme vor der Brust und hob erwartungsvoll eine Augenbraue, die ihrem besten Freund galt, „Und was schlägst du nun vor? Wie sammeln wir Beweise?"

„Darf ich kurz etwas einwenden?" mischte sich nun auch Astoria ein, die zögerlich einen Schritt an ihre Freunde herantrat und mit betretenem Gesicht seufzte, „Was wenn ihr euch doch irrt? Der einzige Augenzeuge ist Harry und der versucht schon das gesamte Jahr Draco irgendeinen Dreck anzuhängen. Von uns hat niemand ihn an diesem Tag gesehen, wir können also bloß vermuten."

Hailey kommentierte diese Aussage mit einem beinahe schon herablassenden Schnauben, „Du verteidigst ihn doch jetzt nicht ernsthaft?"

„Das was ihr ihm vorwerft ist eben etwas anderes, als diese harmlosen kindischen Streitereien in der Vergangenheit." flüsterte sie mit gepresster zitternder Stimme, die ihr jede Sekunde zu brechen drohte. Dennoch redete sie weiter, die grünen Augen dabei zu Schlitzen verengt und auf Hailey gerichtet, „Aber in deinen Augen bedeutet in Slytherin zu sein ja bereits den Teufel anzubeten und das nur weil diese eine Gruppe Jungs dir nachstellt. Es gibt mehr als bloß vier Schubladen und definitiv mehr als eine Sorte Slytherins."

„So denke ich überhaupt nicht." hauchte die Angeklagte bestürzt und hatte ihre rehbraunen Augen erschrocken aufgerissen, doch Tori schüttelte den Kopf, „Du hasst Draco, du hasst Edmund, du hasst jede Person, die eine grüne Krawatte trägt... Hasst du also auch mich?"

Es entstand eine unangenehme Pause, in der Hailey hartnäckig den Kopf schüttelte. Tränen glitzerten in ihren Augen, genau wie der noch nicht gänzlich abgeklungene Schreck. Serena's Mund stand einige Millimeter offen, sie verstand nicht was soeben geschehen war. Wann ihr Lager sich geteilt hatte. Vor lauter Fassungslosigkeit brachte sie kein Wort heraus, ganz im Gegensatz zu Nate, der sich mit wütender Miene aufgesetzt hatte, „Das bringt uns jetzt doch auch nicht weiter."

Erneut wagte es keines der Mädchen erneut die Stimme zu erheben, weswegen der Ravenclaw wohl mit autoritärer fortfuhr, „Mein Vorschlag wäre es, Malfoy die nächste Zeit im Auge zu behalten, denn wie Hailey es schon so treffend ausgedrückt hat; mit dem Kerl stimmt etwas in letzter Zeit nicht."

„Natürlich stimmt mit ihm etwas nicht, sein Vater ist verhaftet worden und somit ist seine Familie in die Ungunst von Du-weißt-schon-wem gerutscht." versuchte die Slytherin verzweifelt zu erklären und schien mit sich zu ringen. Ihr blasses Gesicht ähnelte mittlerweile dem von Nate und war zu einer Grimasse geschnitten, als wäre ihr übel. Wenn Serena es nicht besser gewusst hätte, wäre sie wohl davon ausgegangen, dass sie sich ebenfalls infiziert hatte. Mit einem Seufzen rückte Astoria schließlich mit der Sprache heraus, „Ich habe gehört wie mein Onkel mit meiner Mutter heimlich darüber geredet hat. E-er... er ist ein Todesser, er ist damals irgendwie darein gerutscht aber der Rest meiner Familie steht dem dunklen Lord gegenüber wie ihr!"

Fassungslose Blicke waren auf das zierliche Mädchen gerichtet, welches mit ängstlichem Blick zurückstarrte, „Wir müssen Draco helfen, er wird zu all dem gezwungen, er kann nichts dafür!"

„Ich denke wir sollten gleich zu Dumbledore gehen." bemerkte Hailey schulterzuckend, doch sah keinen von ihnen an. Anscheinend steckte die Auseinandersetzung ihr noch immer in den Knochen. Und auch wenn Serena nie eine wirkliche Bedrohung in dem wehleidigen Wichtigtuer gesehen hatte, so vertrat sie dieselbe Meinung wie ihre beste Freundin. Astoria's Aussage klang in ihren Ohren wie das Geständnis, auf welches sie alle gewartet hatten. Malfoy handelte tatsächlich in den Diensten Voldemorts. Die Frage um wen es sich bei dem Onkel ihrer Freundin handelte, verkniff sie sich allerdings. Sie wollte sie nicht verurteilen, immerhin standen auch Mitglieder ihrer Familie in den Reihen der dunklen Künste.

„Wir haben doch alle unsere Probleme." flüsterte Astoria flehend, was Serena bloß mit einem Schnauben kommentierte und versuchte dabei noch immer ihr jüngstes Eingeständnis zu verdauen, „Ja, und Draco Malfoy gehört nicht dazu."

Nate schloss für einen Moment mit sich ringend die Augen und seufzte, „Jetzt mal abgesehen davon, dass wir Draco Malfoy helfen würden, könnten wir mit der Beschattung doch auch verhindern, dass schlimme Dinge geschehen. Dass jemand unschuldiges verletzt oder sogar getötet wird. Vorerst sollten wir nichts Überstürzen. Denn sollte es stimmen, wird uns das gleiche Schicksal blühen wie Serena."

Und das leuchtete ihnen schließlich allen ein.

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Ich wollte bloß mal eben fix ankündigen, dass ich neben der Geschichte von Camille und Regulus Star-crossed noch eine weitere neue Geschichte veröffentlicht habe.
Sie heißt Metanoia und ist ausnahmsweise mal keine Harry Potter Fanfiction, sondern orientiert sich an Teen Wolf. Sie kann aber ohne jegliches Vorwissen gelesen werden. ❤️

Trotzdem würde mich mal interessieren wer von euch diese Serie geschaut hat und wer euer Lieblingscharakter ist. Ich kann sie euch allen nur wärmstens empfehlen! ☺️

Ich freue mich, dass ihr auch weiterhin diese Geschichte verfolgt und ich würde mich sehr über Rückmeldung freuen 💞

Serena Black || 𝑵𝒐𝒙Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt