[4. Teil]
❝ 𝐇𝐢𝐬𝐭𝐨𝐫𝐲 𝐝𝐢𝐝 𝐧𝐨𝐭 𝐚𝐝𝐨𝐫𝐞 𝐮𝐬. ❞
Hogwarts. In diesem Schloss hat alles begonnen und in diesem Schloss wird alles enden. In dem Jahr, als Serena und ihre Freunde das erste Mal einen Fuß in die Schule gesetzt hatten, ahnte w...
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• Serena Black •
„I won't just be a puppet on a string."
Serena wagte es dann doch, sich umzudrehen. Sie würde nicht weglaufen, ehe sie nicht wusste, wovor. Es war eine Gruppe Todesser, die da im Mondschein mitten auf den Ländereien stand, keine zwanzig Meter entfernt. Wie hatten sie diese nicht sehen können bei ihrer Landung? Einer von ihnen löste sich und dieser Jemand kam direkt auf sie zu. Mit gezücktem Zauberstab und einem grimmigen Gesichtsausdruck.
Elijah Hall.
Serena war wie erstarrt. Das letzte Mal hatte sie ihn vor genau einem Jahr gesehen. Seitdem hatte er sich nicht verändert, außer dass sein dunkelblondes Haar ein wenig weiter zurückgegangen war. Sein Gewand war so dunkelgrün wie mittlerweile der gesamte Himmel. Die goldenen Nähte an seiner Weste glitzerten in dem schwachen Schein und sein pechschwarzes Cape wehte unheilvoll hinter ihm her. Damals hatte er Serena gefoltert. Und heute hätte er vermutlich nichts Netteres für sie parat.
Serenas Augen waren vor Furcht geweitet, als sie wie in Zeitlupe wieder zurück zu George sah. Sie war noch immer unfähig, sich zu rühren, weswegen sie froh war, dass ihr Gegenüber nicht zögerte und nach ihrer Hand griff, um sie hinter sich ins Schloss zu ziehen. Schließlich kam auch wieder Bewegung in Serena. Sie rannte so schnell sie konnte mit George durch die Eingangshalle und bog in einen wahllosen Korridor ein. Ihnen blieb keine Zeit darüber nachzudenken, wohin sie überhaupt liefen, denn sie konnten hinter sich bereits hören, wie Befehle ausgetauscht wurden.
Flüche schlugen krachend an Georges Seite in die steinernen Wände. Allmählich spürte Serena, wie die Erschöpfung sie einzuholen drohte, doch das Adrenalin trieb sie weiter. Ihre Beine fühlten sich an, als wären ihnen Flügel gewachsen, doch ihre Lunge brannte vor Anstrengung. Schweiß bildete sich zwischen ihrer Handfläche und der von George und führte nicht bloß einmal fast dazu, dass ihre Finger sich voneinander lösten.
Schritte hallten hinter ihnen über den Boden und vermischten sich mit dem Geräusch ihrer eigenen. Das Schloss war wie ausgestorben. Serena wusste nicht, ob sie es gut finden sollte, niemanden in Gefahr durch die Todesser zu bringen oder verzweifelt darüber sein sollte, keine Hilfe zu bekommen.
Die beiden gelangten plötzlich an eine Abzweigung, die sie kurz verweilen und nach Luft schnappen ließ. Vor ihnen befanden sich zwei Korridore und links von Serena führte eine Treppe hinauf in einen der unteren Türme. Fragend sah sie zu George, dessen Brustkorb sich in ausladenden Bewegungen hob und senkte. Er erwiderte ihren Blick und schien sie gerade wieder mit sich ziehen zu wollen, da traf ihn ein roter Zauber im Rücken. Wie ein Brett fiel er vornüber und hätte Serena beinahe mit sich gerissen, die im letzten Moment noch seine Hand loslassen konnte.
Sie keuchte auf und versuchte panisch nach einer Lösung zu suchen, die weder George das Leben kosten oder sie in einer Zwangsehe enden ließ. Doch beim besten Willen fiel ihr keine ein. Hilfesuchend sah sie zu George, der mit seinen Augen auf einen der Gänge deutete, während sein restlicher Körper unfähig war, sich zu rühren. Allerdings sie konnte ihn doch nicht einfach so zurücklassen!
