• Serena Black •
„Even those we love the most
can be a poison to our souls."Serena hatte die gesamte Nacht über nicht ein Auge zumachen können. Umso schwerer fühlten sich ihre Augenlider am nächsten Morgen an, doch das interessierte sie in diesem Moment gar nicht, denn ihre Gedanken galten einem Bild in ihrem Kopf, welches sie nicht mehr loswurde.
„Es war ja gar nichts passiert", versuchte sie sich einzureden, doch eine weitere Stimme antwortete darauf bloß, „Und was wenn doch?"
Was geschah hinter dem kühlen Gemäuer des Gemeinschaftsraumes der Slytherins, wenn Edmund sich in Sicherheit dachte? War er tatsächlich so wenig fähig eine Beziehung zu führen, dass er seine Hände nicht bei sich behalten konnte? War er bereits gelangweilt von ihr oder hatte er von Anfang an nie geplant ihr treu zu sein? All diese Fragen beschäftigten Serena an jenem Morgen, ließen ihren Frühstücksteller gefüllt und ihren Magen leer.
„Keinen Hunger?", fragte Hermine sie sanft und schien zu ahnen, dass ihre Freundin etwas beschäftigte. Serena zuckte bloß mit den Schultern, „Nicht so", murmelte sie und starrte auf das unberührte Omelette auf ihrem Teller, welches vermutlich bereits kalt geworden war. Nicht einmal der strahlend blaue Himmel und die starken Sonnenstrahlen, die von der verzauberten Decke auf die Schüler hinabschienen, konnten ihre Laune heben und kitzelten bloß auf ihrer hellen Haut.
Anhand der Haltung der Jahrgangsbesten konnte Serena erahnen, dass Hermine eigentlich etwas erwidern wollte, doch in diesem Moment wurde sie selbst von etwas abgelenkt, was sie sich sofort erheben ließ. Nicht einmal ein flüchtiges Wort des Abschieds hatte sie über die Lippen gebracht, sondern war schnurstracks in Richtung der Eingangstür gelaufen. Auch ein Stuhl war jeweils am Tisch der Hufflepuffs und an dem der Ravenclaws gerückt wurden und quietschte über den steinernen Bogen.
Unter Astorias grünen Augen schimmerten violette Schatten in der Größe von den Toren beim Quidditch, doch damit sah sie nicht einmal schlechter aus, als ihre drei Freunde, auf die sie mit müdem Blick an der Flügeltür wartete. Lange hatten sie wach bleiben müssen, ehe der Gemeinschaftsraum der Slytherins geräumt war und letztendlich auch die letzte Schlange zu Bett gegangen war, sodass sie aus ihrem Versteck herauskommen konnten. Draco Malfoy jedoch hatte andere Pläne gehabt. Noch bevor sie ungesehen aus dem Schrank klettern konnten, hatte er sich auf und davon in die Finsternis des Schlosses begeben. Glücklicherweise hatte Astoria nicht lange gezögert und war dem Blondschopf gefolgt, was nun auch der Grund der Neugierde der drei Freunde war.
Für einen Augenblick schob Serena ihre Sorgen nach ganz hinten in ihr Bewusstsein, schloss sie in eine Schublade und warf den Schlüssel in ein tiefes Gewässer längst vergessener Gedanken und Erinnerungen. Ihr waren die Schüler egal, die sie empört musterten, als sie sich ihren Weg an ihnen vorbeibahnte und nicht selten versehentlich einen Ellenbogen austeilte. Haileys Wangen waren vor Aufregung gerötet und Nate war anzusehen, wie es hinter seiner ruhigen Fassade ratterte, als sie gleichzeitig Astoria erreichten, die ihnen bloß ein schwaches Lächeln schenkte, „Morgen."
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Serena Black || 𝑵𝒐𝒙
Fanfiction[4. Teil] ❝ 𝐇𝐢𝐬𝐭𝐨𝐫𝐲 𝐝𝐢𝐝 𝐧𝐨𝐭 𝐚𝐝𝐨𝐫𝐞 𝐮𝐬. ❞ Hogwarts. In diesem Schloss hat alles begonnen und in diesem Schloss wird alles enden. In dem Jahr, als Serena und ihre Freunde das erste Mal einen Fuß in die Schule gesetzt hatten, ahnte w...