• Serena Black •
„Love is a necessary tragedy."
Manchmal stellte Serena sich die Frage, zu welchem Zeitpunkt Menschen anfangen zu lieben und ab wann sie einfach nicht mehr allein sein können. Vielleicht ist Liebe bloß eine Kettenreaktion. Vielleicht liebte man erst, wenn man es brauchte. Nachdenklich malte sie mit ihren Fingern Muster auf die grau-weiße Bettwäsche und wartete darauf, dass ihr Freund aus dem Bad zurückkam. Ihr Freund. Ihr fester Freund. Es war nicht so, dass die Dunkelhaarige sich nicht darüber freute, im Gegenteil, doch viel eher war es wohl so, dass sie diesen Gedanken noch nicht so richtig mit sich vereinbart hatte. Es kam ihr verdammt unwirklich vor.
„Bist du dir wirklich sicher?" fragte die Gryffindor, als Edmund an der Tür erschien und diese wieder hinter sich schloss. Er sah noch immer nicht viel gesünder, als vor wenigen Stunden aus und hatte tiefe dunkle Ringe unter den Augen, mit denen er ihr Konkurrenz machen zu wollen schien. Allerdings trug er nun statt dem langärmligen Gewandt, ein hellblaues T-Shirt, denn Serena sollte Recht behalten haben; das Dachzimmer ähnelte nun einer Sauna.
„Es ist doch bloß Frühstück." Lachte er mit rauer Stimme, die noch angeschlagener klang, als die Nacht zuvor.
„Ja, aber es werden alle da sein." Bemerkte Serena zögernd und konnte erkennen, wie die Unsicherheit in seine hellen Augen trat. Sie würde es ihm nicht verübeln, wenn er doch noch von seinem Plan abspringen würde, immerhin waren sie nicht einmal seit zehn Stunden ein Paar und noch dazu wusste sie, dass der Slytherin so seine Probleme mit Beziehungen hatte. Mit ihrer Familie und Freunden zu Essen gehörte da ganz oben auf der Liste der Dinge, die ihm ziemlich unangenehm sein müssten.
„Das ist schon in Ordnung." gab Edmund halbherzig zurück, „Zumindest kann ich so noch ein wenig länger von Zuhause wegbleiben, oder möchtest du nicht, dass ich mit deiner Familie esse?"
Überrascht sah sie zu ihm hoch und schüttelte dann langsam den Kopf, ehe sie entschlossen nach seiner kalten Hand griff, „Ich werde dich nicht verheimlichen."
Er lächelte, doch es wirkte gequält, beinahe, als hätte er sich gewünscht, dass sie es tun würde. Doch bevor Serena nachfragen konnte, hatte der Slytherin sie durch die Tür gezogen. Das Geklirre von Tellern, Besteck und Tassen verriet, dass im Erdgeschoss bereits Hochbetrieb herrschen musste und das trotz der doch relativ frühen Uhrzeit. Hand in Hand ging das doch eher ungleiche Paar die Treppe hinunter, von der aus die beiden bereits die Blicke vom Esstisch her auf sich zogen. Serena spürte, dass die Hand, die mit ihrer verschlungen war, schwitzte. Doch vielleicht war es auch bloß ihre eigene.
Sie ließ ihren Blick über die Anwesenden schweifen und musste feststellen, dass tatsächlich bereits jeder am Tisch saß und wusste nicht recht, wen sie ansehen sollte. Peinlich berührt sah sie zu Edmund, der ebenfalls niemand bestimmten anzugucken schien, sondern mit stolzer Haltung geradeaus blickte und so fixierte sie ihre Augen schließlich auf einen wahllos ausgewählten Punkt am Boden. Der Weg die Treppe hinunter schien sich quälend lang zu ziehen und es kam Serena vor, als hätten sie Stunden gebraucht, ehe sie endlich bei den anderen in der Runde standen, „Morgen." grüßte sie leise und sah so vorsichtig auf, als würde Voldemort höchst persönlich vor ihr stehen.
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Serena Black || 𝑵𝒐𝒙
Fanfiction[4. Teil] ❝ 𝐇𝐢𝐬𝐭𝐨𝐫𝐲 𝐝𝐢𝐝 𝐧𝐨𝐭 𝐚𝐝𝐨𝐫𝐞 𝐮𝐬. ❞ Hogwarts. In diesem Schloss hat alles begonnen und in diesem Schloss wird alles enden. In dem Jahr, als Serena und ihre Freunde das erste Mal einen Fuß in die Schule gesetzt hatten, ahnte w...