Als meine Eltern 14 Tage später kommen, geht es mir nicht gut. Der Arzt hat mir strickte Bettruhe verschrieben und Sebastian verlässt keine Sekunde meine Seite. Mein Fieber ist stark gestiegen in den letzten Stunden und mein ganzer Körper schmerzt. Sebastian's Hände fühlen sich an wie Eisblöcke. Die nassen Waschlappen auf meiner Stirn helfen auch nicht.
Meine Mutter war kurz bei mir drinnen um mich wissen zu lassen, dass sie da waren und verschwand dann wieder. Meinen Vater habe ich nicht einmal gesehen. Ich weiß, dass sie zwei Tage bereits da sind, als ich mich mit Sebastian's Hilfe aufsetze und endlich etwas trinken kann. Langsam und vorsichtig kippt er den Becher und füttert mich dann vorsichtig, weil mir einfach jede Bewegung weh tut.
"Heute Nachmittag kommt der Arzt noch einmal."
Er hat tiefe Augenringe, weil er nicht mehr richtig schläft. Doch ich kann meine Augen kaum aufhalten. Und dann vergehen wieder ein paar Tage, wo ich die Augen gar nicht aufkriege. Doch dann geht es mir endlich langsam besser. Ich kann wieder alleine essen und trinken und auch das Fieber geht runter. Nach weiteren 3 Wochen, kann ich mit Sebastian's Hilfe bereits ein paar Schritte laufen. Und da bemerke ich die leichte Rundung unter meinem Kleid.
"Das kann doch nicht sein oder?" frage ich Beatrice, welche inzwischen nicht einmal mehr versucht mir ein Korsett aufzuschwatzen.
"Der Rechnung nach zu urteilen, hast du vor ungefähr 6 Wochen empfangen. Es kann auch nur ein Blähbauch sein."Sie streicht darüber und drückt leicht. "Es ist zu früh, um etwas zu sagen."
"Sag niemandem etwas."
"Ich schweige wie ein Grab."Sie bindet meine feuchten Haare hoch und flechtet sie ineinander. Sebastian kommt rein und hilft mir die Stufen runterzusteigen.
"Du solltest dich um deinen Mann kümmern und nicht er um dich." sagt mein Vater.
"Ja es freut mich auch sehr dich zu sehen." antworte ich sarkastisch und in diesem Moment wird mir klar, dass er mich nicht schlagen wird. Denn das darf er nicht mehr.Sebastian hilft mir auf den Stuhl. "Es macht mir gar nichts aus, mich um meine Frau zu kümmern. Sie ist momentan sehr zerbrechlich. Sie war schwer krank. Doch Sie sind ja fast 4 Wochen bereits hier. Sie wissen ja wovon ich rede."
Er nickt Sebastian nur kurz zu und wir schweigen dann alle. Nach dem Essen hebt Sebastian mich hoch und bringt mich zurück ins Schlafzimmer. "Ich hätte auch laufen können." sage ich belustigt, doch bin froh, als ich mich wieder hinlegen kann.
"Nein du bist mir zu langsam." sagt er und lacht. "Außerdem hatte ich vor ein paar Wochen noch eine unglaubliche Angst, dass ich dich verliere. Ich kann dich nicht verlieren. Ich liebe dich. Und ich brauche dich."Gerührt nehme ich seine Hand und lege diese auf die leichte Wölbung. Erschrocken sieht er mich an. "Nein. Nein. Nein."
"Sebastian-"
"Wir lassen das wegmachen."
"Nein." sage ich bestimmt.
"Doch. Ich will es nicht. Ich will kein Kind!"
"Oh ein Kind! Wie aufregend." sagt Dorothy welche reingeplatzt kommt. "Endlich. Das wird auch Zeit."
"Mutter es wird kein Kind geben."
"Ich hoffe es wird ein Junge."
"Es wird nicht auf diese Welt kommen!" brüllt Sebastian und wir starren ihn an. "Wenn dieses Kind kommt und meine Frau dabei stirbt, werde ich es mit meinen eigenen Händen aussetzen!"Er stürmt aus dem Zimmer und Dorothy lächelt mich an. "Ich hoffe es bringt dich um." sagt sie lächelnd und verlässt das Zimmer.
Und so vergehen die Wochen, ohne das ich Sebastian wirklich zu Gesicht bekomme. Der Arzt geht ein und aus und mein Bauch wächst immer mehr. Ich gehe jeden Tag im Garten spazieren und besuche die Hunde. Pflücke mir Blumen und arrangiere dann alles im Esszimmer und Schlafzimmer.
An einem Abend steht er im Türrahmen, als ich gerade bade. Der Bauch ragt aus dem Wasser und ich sehe ihn an. "Das Baby tritt gerade. Möchtest du einmal fühlen?"

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One Shots
Fanfiction*Abgeschlossen* One Shots und Kurzgeschichten welche für ein eigenes Buch zu kurz sind, aber für One shots zu lang • Marvel • Schauspieler • Fiktive Charaktere • Fußballer • Rapper • Musiker • Anime