Anthony Bridgerton

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*Alicia lebt in London 2022. Als sie eines Morgens durch den Hyde Park joggt, passiert etwas schräges, als sie das Bewusstsein verliert um kurz danach im London des 19 Jahrhunderts aufwacht, als Anthony Bridgerton von seinem Pferd auf sie heruntersieht.*

"Ja ich weiß."
"Sie haben die Papiere noch abzugeben."
"Ich weiß Mrs Kane."
"Ich schicke dir die Liste."

Sie legt einfach auf und ich widerstehe dem Drang mein Handy wegzuwerfen. Ich gucke auf die Uhr. Gerade einmal 5am. Wieso weckt sie mich immer so früh? Ich muss erst um 8 Uhr anfangen. Ich ziehe mir eine Leggings an und ein Shirt, bevor ich mir mein Handy schnappe und meine Schuhe anziehe. Kurz sehe ich mich in meiner unordentlichen Wohnung um. Das würde ich später machen. Ist ja nicht so, dass mich sowieso niemand besucht.

Während ich durch den Hyde Park renne, merke ich wie immer mehr die Anspannung von mir abfällt. Im Gegensatz zu anderen Tagen ist es wirklich unglaublich leer heute. Mir kommt beinahe niemand entgegen. Und wieso war es heute so nebelig?

So langsam geht mir die Luft aus und ich entscheide mich, ein paar Meter zu gehen, bevor ich weiter laufen kann. Ich stemme meine Hände in die Hüfte, da mir unglaublich schwindelig ist. Ich bin zu schnell gerannt und habe schlecht geatmet. Fuck. Der Park beginnt sich zu drehen und plötzlich wird alles schwarz. Doch als ich wieder aufwache, falle ich gerade auf harten Kiesboden. Ich sehe nur dicke, schwarze Hufe, welche sich vor mir aufbäumen.

"Sind Sie in Ordnung?"

Vorsichtig hebe ich meinen Kopf und sehe jemanden auf mich herabsehen. Jetzt merke ich erst, dass es regnet. Und zwar so stark, dass ich schon völlig durchnässt bin.

"Können Sie mich hören?"

Verwirrt sehe ich den Mann vor mir an. Was zur Hölle hat er da an? Er steigt vom Pferd und hilft mir an meinem Ellenbogen hoch. "Wie ist Ihr Name? Sie sind aus dem Nichts gekommen."
"Alicia. Ich heiße Alicia." sage ich und er sieht mich an.
"Anthony Bridgerton." stellt er sich vor. "Sie haben eine Wunde an der Stirn. Ein Arzt sollte sich das ansehen."
"Oh das ist nicht so schlimm. Ich kippe einfach Desinfektionsmittel drauf. Danke."
"Was machen Sie drauf?" fragt er verwirrt und ich sehe ihn an.
"Desinfektionsmittel. Sie können meinen Ellenbogen jetzt loslassen. Danke."

Ich klopfe mir den Dreck von der Hose, was bei dem Regen eigentlich sinnlos ist und ziehe mein Handy aus der Tasche. Es ist völlig durchnässt.

"Mein Spotify funktioniert nicht." sage ich verwirrt und wische mehrmals über den Bildschirm. "Komisch. Ich habe gar kein Netz."

Jetzt gucke ich hoch und sehe Anthony an, welcher mich völlig verwirrt ansieht, als wäre ich ein Alien. "Was?" frage ich verwirrt.
"Würden Sie mich begleiten?"
"Nein würde ich nicht. Ich gehe nicht mit Fremden mit. Ich muss außerdem nach Hause."
"Wo leben Sie denn? Soll ich Sie begleiten?"
"Ich lebe direkt in der Nähe von dem Restaurant IBU. Wo ist denn die Diana Memorial Fountain?" frage ich und sehe mich um.
"Ich glaube Sie haben sich ihrem Kopf ziemlich feste gestoßen. Ich denke ich bringe Sie zum Arzt."
"Pfoten weg." sage ich und trete einen Schritt zurück. Verzweifelt sehe ich mich um. Es war niemand zu sehen, außer der Mann vor mir, der mich ansah als wäre ich geistig behindert. "Wir sind doch im Hyde Park oder? Ich bin doch im Hyde Park."

Ich laufe jeden Tag durch den Hyde Park, aber ich erkenne einfach gar nichts wieder. Und der Regen half mir auch nicht. "Wieso bist du so komisch gekleidet?"
"Ich?" fragt er beinahe beleidigt. "Sie sind komisch gekleidet."
"Ich trage Leggings und ein Shirt. Wo ist das komisch?"
"Bitte, Alicia. Lassen Sie uns ins Trockene gehen, bevor wir uns verkühlen."
"Verkühlen? Wer sagt denn sowas heute noch?"

Das kann nur ein Fiebertraum sein. "Welches Jahr haben wir?" frage ich und muss dabei lachen wie lächerlich die Frage klingt.
"1812." antwortet Anthony verwirrt und ich lache lauter. Ich kann nicht aufhören. Ich gehöre in die Klapse. Meine Therapeutin hatte mich gewarnt. Ich drehe durch.
"Oh man ist das ein Scherz?"
"Wenn Sie nicht möchten, dass Sie krank werde-"
"Sie verarschen mich doch. Wir haben das Jahr 2022."
"Nein. Haben wir nicht."
"Kennen Sie Steve Jobs?"
"Nein. Ist das Ihr Nachbar?"
"Nein." sage ich lachend und bin kurz davor in Tränen auszubrechen. "Apple? Microsoft oder Windows?"
"Windows wie Fenster? Und Apple wie Apfel?" fragt er und ich starre ihn an.
"Autos? Handys? Internet?"

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