Billy Hargrove

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*Billy und Isabelle sind ein Paar, doch sie weiß nicht wie lange sie das alles noch aushält*

"Ich meine es ernst!" brüllt Billys Vater während ich schweigend auf dem Bett sitze.
"Ja Sir." sagt Billy und als er aus dem Zimmer verschwindet, sehe ich eine Träne über sein Gesicht laufen. Ich stehe auf und gehe zu ihm.
"Geh weg." sagt er, doch ich umarme ihn trotzdem.

Es ist als würde ich eine Säule umarmen, doch ich weiß, dass er es braucht.

"Wir müssen los." sagt er, löst sich von mir und greift meine Hand, bevor er mich aus dem Haus zieht.

Die Musik donnert laut durch den Wald und ich beobachte Billy jetzt schon seit 3 Stunden wie er sich betrinkt und mit seinen Freunden feiert.

"Findest du das okay?" fragt Michelle und ich sehe sie an.
"Nein, aber er braucht das heute."
"Und du?"
"Ich?"
"Brauchst du das? Ich kenne dich doch. Du sitzt lieber Zuhause und liest als hier zu sein."
"Ja schon, doch ich will ja auch Zeit mit ihm verbringen."
"Sonst kannst du ruhig nach Hause gehen. Ich passe auf ihn auf."

Warnend sehe ich Michelle an. "Danke, doch das mache ich lieber selbst."

Sie lächelt mich übertrieben an und verschwindet dann, während ich zu Billy laufe.

"Hey!" brüllt er laut und zieht mich überschwänglich an sich.
"Billy ich möchte gehen."
"Aber wir haben doch gerade so viel Spaß."
"Nein du hast Spaß. Ich nicht. Und du hattest genug. Lass uns gehen."

Er sieht mich an und scheint wirklich darüber nachzudenken.

"Ich gehe jetzt auf jeden Fall." sage ich ernst und gebe ihm einen Kuss bevor ich mich umdrehe und gehe.

Während ich so durch den dunklen Wald spaziere, merke ich, wie kühl es geworden ist. Mit den ganzen Leuten und dem Lagerfeuer war es wirklich angenehm warm gewesen, doch jetzt wo nichts um mich rum ist außer Bäume, war es echt kühl. Ich sehe Autoscheinwerfer in der Ferne und höre Leute in der Nähe reden. Es war komisch zu wissen, dass ich nicht alleine bin, aber die anderen nur zu hören und nicht zu sehen.

Erschrocken will ich aufschreien, aber jemand drückt seine Handfläche auf meinen Mund und zieht mich zu einem dicken Baumstamm.

"Verdammt Billy bist du verrückt! Ich habe mich total erschreckt." sage ich direkt und haue ihm gegen die nackte Brust. 

Lachend hebt er mich hoch und ich weiß genau, dass ich ihm nicht lange böse sein kann, wenn er in so einer guten Laune ist. Er dreht uns im Kreis und lehnt mich mit dem Rücken an den Baum.

"Ich liebe dich." platzt es aus mir heraus und er zieht seine Augenbrauen zusammen, während er mich einfach nur ansieht. "Tut mir leid."
"Nein." sagt er leise und küsst mich dann.

"Soll ich dich mitnehmen zur Schule?" frage ich Max und diese schüttelt mit dem Kopf.
"Schon gut. Der Bus kommt eh gleich."
"Max fahr mit." sagt Billy streng und Max verdreht die Augen.
"Schon okay, wenn sie lieber mit Bus fährt." sage ich zu ihm und lächle Max dann an.
"Wieso fährst du nicht mit ihr?" fragt er Max, mich komplett ignorierend.
"Ich möchte nur Musik hören." sagt sie kleinlaut.
"Isabelle hat gerade erst ein neues Radio in ihr Auto eingebaut."
"Hör auf, ist schon okay." sage ich zu Billy als ich merke, dass er immer lauter wird. Ich lege meine Hand auf seinen Arm, doch er haut sie weg. "Billy."

Diesmal schaut er mich an. "Es ist okay. Hör auf jetzt."

Ich schnappe mir meinen Rucksack und sehe im Augenwinkel, wie Max sich ihren Rucksack packt und mir folgt.

"Bis später." sage ich und ziehe die Tür hinter mir zu.
"Kommst du mit?" frage ich auf dem Weg zum Auto und sie nickt kaum merklich. "Du kannst auch gerne den ganzen Weg Kopfhörer auflassen und mich ignorieren."

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