Angie's World 2

54.

Am nächsten Morgen weckte Pablo mich, indem er mich zärtlich küsste. Also daran könnte ich mich auf jeden Fall gewöhnen. Lächelnd machten wir uns fertig und brachen nach dem Frühstück direkt auf zum Studio. Die Vorfreude der drei war riesig und sie redeten auf dem Weg über nichts anderes als das sie gleich endlich ihre Freunde wieder sahen und der Unterricht wieder los ging. Ich fand es schön schweigend neben Pablo zu gehen und den wunderschönen Morgen zu genießen, während er ganz sanft meine Hand drückte und mit dem Daumen sanft über meinen Handrücken fuhr. Schon vor dem Studio kamen uns unzählige Schüler entgegen und grüßten uns freudig. Im Lehrerzimmer waren bereits Antonio, Beto und Gregorio. Auch sie begrüßten wir lächelnd.

I: möchte jemand Kaffee?

Gr,B,P: Gerne

Lachend ging ich zur Kaffeemaschine und machte für uns Kaffee. Antonio verließ das Lehrerzimmer um noch etwas zu erledigen.

I: Beto, Gregorio

ich reichte ihnen jeweils eine Tasse und nahm die letzten beiden. Ich setzte mich neben meinen Mann und reichte ihm seinen Kaffee. Gregorio erzählte gerade von seinem Urlaub mit Diego als die Tür auf ging und die Person reinkam die ich in den letzten Tagen total vergessen hatte. Das erste was sie tat, war natürlich Pablo zu umarmen. Er liebt mich, sagte ich mir selbst in Gedanken. Gregorio verdrehte ebenfalls die Augen, er konnte Jackie ebenso gut leiden wie ich. Sie war gerade erst gekommen und dennoch ging sie mir schon auf die nerven. Normalerweise bin ich überhaupt nicht so ein Mensch, aber diese Frau brachte mich auf die Palme. Und das durch ihre bloße Anwesenheit.

P: Ich bin jetzt im Unterricht. Beto denkst du dran im Musikraum die Instrumente zu überprüfen?

B: Jaja mach ich.

Er seufzte und drückte mir einen sanften Kuss auf die Wange, bevor er den Raum verließ. Er hatte es geschafft mir ein kleines Lächeln aufs Gesicht zu zaubern, und das durch eine einzige kleine Geste. Mit Gregorio verstand Ich mich mitlerweile blendend. Ihm ging es mit Diego so wie mir damals mit Vilu, nur das er halt sein Sohn war.

Auch ich verschwand in den Unterricht und gab der Klasse einen Auftrag. Nachdem ich die Stunde beendet hatte und die Schüler weg waren, schrieb ich meiner Mutter eine SMS in der ich sie fürs Wochenende einlud.

Mein Blick blieb auf dem Keyboard hängen und so begann ich lächelnd zu spielen. Während ich sang, fühlte ich mich frei und einfach lebendig. Früher habe ich es gehasst zu singen, da es mich an Maria erinnert hatte und ich damit nicht klar kam. Doch mittlerweile fühlte ich mich ihr so nahe und ich verstand was sie damit meinte: Singen ist das was mich ausmacht!

Ja es stimmte ohne die Musik, wäre mein Leben nicht so wie es jetzt ist. Nähmlich absolut Perfekt! Mein Handy gab das Signal das ich eine SMS hatte, Mamá hatte schon geantwortet. Sie kommt natürlich und freut sich schon riesig auf ihre Enkelkinder und auf mich.

Lächelnd ging ich ins Lehrerzimmer, es war leer bis auf Pablo. Als ich ihn sah verwandelte sich mein lächeln und ein breites Grinsen. Ich setzte mich ihm gegenüber und seufzte.

P: Was ist?

I: Nichts ich habe nur darüber nachgedacht wie glücklich ich bin.

Er schenkte mir sein warmes Lächeln und ergriff über den Tisch hinweg meine Hand.

I: Meine Mutter hat übrigens zugesagt

P: Meine Eltern auch. Das heißt es wird ein schönes Wochenende

I: Da bin ich von überzeugt.

Wir beugte uns über den Tisch und küssten uns kurz. Ich liebte diesen Mann mehr als alles andere auf der Welt. Mit Clara und Vilu natürlich. Als die Tür auf ging ließ er leider Gottes meine Hand los und arbeitete weiter an den Ordnern. Die anderen setzten sich zu uns an den Tisch und genossen die Pause. Ich klaute mir eine Mappe von Pablo und begann sie zu überarbeiten. Er lächelte mich dankbar an und wendete sich wieder seiner zu.