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Ich hatte ganze zwei Stunden noch geschlafen. Ich war wirklich jede halbe Stunde geweckt worden, aber ich war danach sofort wieder eingeschlafen. In Pablos Armen fühlte ich mich sicher und ich liebte es so zu schlafen. Jetzt war ich wach. Es ging mir auch schon deutlich besser. Klar war ich immer noch schwach, aber ich fühlte mich nicht mehr so hilflos, weil ich mich kaum bewegen konnte. Es ging Berg auf, das spürte ich. Pablo erzählte einfach, da ich noch nicht sprechen konnte. Ich hörte ihm lächelnd zu und kuschelte mich an seine Brust. Mamá sah uns nur glücklich an und schwieg. Pablo hatte die Arme sanft um mich gelegt und strich über meinen Arm. Ich war froh wieder in seinen Armen zu sein. Maria und Papa hatten recht gehabt. Das hätte ich niemals aufgeben können.

Ang: ich muss kurz zur Arbeit. Es gibt wohl ein Problem, aber ich bin danach sofort wieder da ok?

Ich hielt ihre Hand fest. Ich musste es ihr noch sagen. Ich hatte mir vorgenommen es ihr direkt als erstes zu sagen.

I: Papa liebt dich!

Flüsterte ich leise, mit kraziger Stimme.

Ang: was?

Hauchte sie irritiert.

I: er sagt du kannst alles schaffen was du dir in den Kopf setzt...

Flüssig sprach ich zwar noch nicht und verständlich war es auch nicht wirklich, aber meine Stimme kam langsam zurück. Auch wenn wenn man sich wirklich noch anstrengen musste um mich zu verstehen.

Ang: ich liebe ihn auch... Und dich und deine Schwester. Egal was passiert, ihr seit immer in meinem Herzen!

Ihre Augen hatten sich mit einigen Tränen gefüllt, aber dieses mal da sie so gerührt war. Ich lächelte schwach und schloss wieder die Augen. Zu sprechen war wirklich anstrengend, überhaupt die Augen zu öffnen fiel mir schwer. Ich hatte mich noch nie so schwach gefühlt wie in diesem Moment. Mamá küsste mich auf die Stirn und versprach nachher noch einmal vorbeizukommen und verschwand dann. Ich seufzte lautlos und kuschelte mich schwerfällig an Pablos Brust. Er strich mir sanft über die Wange und murmelte etwas von schlafen und ausruhen, doch ich schüttelte nur schwach den Kopf. Mir ging es gut und ich wollte die Zeit mit ihm verbringen. Ich öffnete erneut die Augen und blickte ihn lächelnd an.

I: ich möchte Clari anrufen...

Murmelte ich heißer, aber fest entschlossen. Sie sollte es als erstes erfahren und auch wenn ich nicht sicher war ob meine Stimme halten würde, wollte ich Sie sofort sprechen. Die Stimme meiner kleinen zu hören, würde mir Kraft geben. ich vermisste sie plötzlich schrecklich... Ich wollte sie bei mir haben!

P: bist dir sicher? Bist du schon so weit?

Ich nickte entschlossen und sah ihn flehend an. Er seufzte und holte sein Handy raus. Schnell tippte er die Nummer ein und sah mich noch einmal mit gerunzelter Stirn an. Ich strahlte nur.

P: soll ich anrufen und wenn Clara dran ist gebe ich sie dir sofort, damit sie es zuerst weiß und du deine stimme noch schonen kannst?

Ich nickte und schon drückte er auf das grüne Symbol. Ein paar Sekunden war nichts zu hören.

P: Ja hallo German, Pablo hier kannst du mir kurz Clari geben?... Ok danke schön

Er reichte mir schnell das Handy und schon hörte ich die liebliche Stimme meiner Tochter.

Cl: Hallo? Hier ist Clara Galindo...

Ich lächelte. Sie war wirklich süß.

I: Hallo meine Kleine

Einen Moment war es still, sie schien zu überlegen.

Cl: Mami!!!

Schrie sie aufgeregt. Ich lächelte und schloss die Augen wieder.

I: Ja ich bin es

Cl: du bist wach! Wie geht's dir?

Ich hätte vermutlich gelacht wenn ich gekonnt hätte. Sie sprach einfach viel zu schnell und aufgeregt.

I: mir gehts gut Maus

Cl: kann ich zu dir?

I: Na klar kannst du her kommen. Vielleicht bringt German dich ja

Cl: ok ich komme gleich. Ich muss mich nur anziehen! Ich Beeil mich versprochen!

I: Mach dir keinen Stress... Bis gleich

Ich gab Pablo den Hörer da ich merkte, wie meine Stimme wieder brüchig wurde. Er sprach noch schnell mit German und sagte ihm er solle am besten beim Studio vorbeifahren, da ich versuchen würde Violetta zu erreichen. Das hieß wenn meine Stimme so lange hielt... Kaum hatte er aufgelegt, wählte er bereits Violettas Nummer und blickte mich skeptisch an.

P: meinst du, du schaffst das noch?

Ich nickte und hielt schwach meine Hand hin, woraufhin er mir das Handy hineinlegte. Ich hielt es mir mit Mühe ans Ohr und schloss die Augen. Musste Kraft sparen. Schon nach dem zweiten klingeln hob sie ab und sofort war mir klar, dass sie weinte...

I: Violetta...

Hauchte ich schwach und hoffte sie würde mich verstehen.

I: nicht weinen...

Einen Moment war es still, dann schrie sie plötzlich schrill auf und mir war klar, dass sie gerade aufgesprungen war und sämtliche Schüler und Lehrer verschreckt hatte. Ich hörte ihre Schritte, wie sie auf und ab lief ehe sie endlich ihre Stimme wieder fand.

V: oh mein Gott Angie!

Rief sie noch immer mit schriller Stimme.

V: du lebst... Geht's dir gut?

I: keine Sorge... Es geht mir gut..

Meine Stimme wurde immer leiser. Ich konnte sie leider nicht mehr halten.

V: Gott sei dank..  Ich hatte solche Angst... Ist alles gut gegangen?  Hast du schmerzen? Kann ich zu dir?

Ich wollte ihr so gerne antworten, aber ich brachte kein Wort mehr über die Lippen, ich war nicht stark genug. Ich schaffte es auch nicht mehr den Arm an mein Ohr zu halten und so sank er samt Telefon auf die Matratze. Ich sah Pablo hilflos an und er Verstand sofort. Er nahm das Handy und hielt es sich schnell ans Ohr. Ich schloss die Augen und lauschte Pablos Stimme. Ich spürte wie er mir sanft übers Haar und die Wange strich und  genoss die zärtlichen Berührungen. Jetzt würde alles gut werden...

Angie's World 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt