Angie's World 2

120.

Was wollten sie mir zeigen? Ich hatte keine Ahnung was er damit gemeint hatte, aber ich vertraute Ihnen blind, das war ja wohl keine Frage. Auf einmal begann sich alles zu drehen und plötzlich stand ich im hinteren Teil des Parks an der alten Brücke. Es war später Nachmittag und wie immer war um diese Uhrzeit niemand hier. Plötzlich sah ich mich selbst auf der Brücke stehen. Und zwar definitiv auf der falschen Seite. Ich erkannte die Szene sofort und augenblicklich lief mir ein Schauer über den Rücken. Mechanisch blickte ich den Weg entlang und da sah ich, wie nicht anders zu erwarten, Antonio und Pablo laufen. Als sie mich erblickten rissen sie die Augen auf und eilten auf mein ich zu.

M: du wolltest wegen uns von der Brücke springen... Doch zwei wichtige Menschen in deinem Leben haben dich davor bewahrt!

Pa: zum Glück! Alles andere hätte ich mir niemals verziehen...

M: siehst du wie Pablo dich ansieht? Schon da wusste ich wie viel du ihm wirklich bedeutest auch wenn du es noch lange nicht merkst...

Ich nickte. Sie hatte recht. Schon jetzt sah man ihm an dass er Gefühle für mich hatte und wie erleichtert er war das ich nicht gesprungen war. Nur ich hatte es nicht bemerkt. Erneut begann sich alles zu drehen und ich stand plötzlich mit den beiden in der Küche des hause Castillo. Wieder stand ich selbst in diesem Raum und auch jetzt erkannte ich den Zeitpunktt sofort. Gleich würde ich Violetta zum ersten mal wiedersehen. Und tatsächlich. Keine Minute später kam Vilu durch die Tür und ich schloss sie in eine innige Umarmung. Ich sah ihr die Verwirrung im Gesicht an und musste grinsen. Ja das war schon nicht die beste Idee gewesen.

M: Sieh nur wie du meine Tochter überrumpelt hast. Das ist einfach nur typisch du

Ich lachte leise und nickte. Dann stand ich in Vilus Zimmer und sah mich mit ihr im Bett liegen.

I: Das war nachdem die beiden rausgefunden haben wer ich wirklich bin. Die Fotoalben...

Pa: bei dem Thema hab ich das erste mal gesehen, dass du es geschafft hast jemandem etwas vorzumachen

Er lachte leicht und wuschelte mir durchs Haar. Ja ich wusste selbst, dass ich nicht lügen konnte. Das hatte ich nie gekonnt. Bei der nächsten Szene standen wir wieder im Park. Es war dunkel, vermutlich hatten wir schon kurz vor Mitternacht. Plötzlich wusste ich was jetzt passieren würde und richtig. Da kamen Pablo und ich. Die beiden blieben stehen und sprachen miteinander.

I: jetzt kommts

Und da küsste er mich auch schon. Man sah mir genau an wie überrumpelt ich war, aber auch wie in mir alles losging. Ich lächelte verträumt. Diesen Abend würde ich nie vergessen!

I: als wäre es gestern gewesen...

Maria legte mir einen Arm und während ich meinen Kopf auf ihre Schulter legte.

M: ich weiß genau was du meinst. An meinen ersten Kuss mit German erinnere ich mich auch als sei es gestern gewesen...

Pa: Das könnt ihr laut sagen... Aber Sieh. Pablo hat sich von Anfang an um die gekümmert, hat dich nie allein gelassen, war immer für dich da... Er liebt dich und das weißt du selbst. Er ist dein Leben!

Ich nickte und sah eine ganze Bilderfolge von Dingen die wir erlebt hatten. Wir beide im Kino, das Eis auf der Tour wo wir erwischt wurden waren, welches ich ihm ins Gesicht geklatscht hatte, wie wir rumalberten... Und dann stand ich plötzlich mitten in der Kirche. Mein ich im weißen Kleid, Pablo im Anzug...

I: unsere Hochzeit...

Hauchte ich nur gerührt und sah zu wie wir die Ringe tauschten und uns küssten.

M: ich war so glücklich dich so zu sehen. Deine Augen haben nie so gefunkelt wie an diesem Tag!

In immer mehr Szenen tauchten wir ein: die Flitterwochen, die Schwangerschaft, Claras Geburt...

I: Das war auch einer der schönsten Tage in meinem Leben!

M: Ohja! Ich hab eine wundervolle Nichte! Ganz wie ihre Mamá

Ich lächelte und küsste sie auf die Wange.

Pa: Das stimmt! Du hast in deinem Leben so viel erreicht! Du hast dem Mann deiner träume gefunden, eine wundervolle Tochter, Violetta ist ebenfalls zu deiner Tochter geworden und Ludmila und Fede... Gregorio ist dein bester Freund geworden, mit German verstehst du dich und lebst mit deiner Familie unter einem Dach... Das Studio, die Schüler... Alle lieben dich! Hier Sieh nur...

Auf einmal war ich im Studio. Gregorio und Antonio saßen mit den Kids in einem Kreis. Sie alle hatten den Blick gesenkt. Violetta weinte und Leon hatte alle Mühe sie zu trösten.

M: Violetta hat große Angst dich zu verlieren... Den ganzen Morgen schon vergießt sie eine Träne nach der nächsten... Und hier Sieh... Deine Tochter!

Wir befanden uns im Wohnzimmer unten. German saß auf dem Sofa und beobachtete Clara, die am Klavier saß und spielte. Sie hatte keine Noten in der Halterung liegen, sondern ein Bild von uns beiden.

Pa: sie weiß genau, dass dein Leben gerade auf der Kippe steht... Sie tröstet sich in die Musik, genau wie du es ihr gelehrt hast... Selbst German kann eine Träne nicht unterdrücken...

Er ergriff meine Hand und dann standen wir plötzlich im Krankenhaus. Ich lag schlafend im Bett. Pablo saß wie immer auf der Kante und Mamá auf einem Stuhl daneben.

M: Violetta, Clara, das jetzt... Das ist alles jetzt gerade...Alle trauern und wollen nur eins. Du sollst gesund werden!

Als ich sah wie ängstlich, fast schon panisch die Gesichter der beiden waren, liefen bereits die ersten Tränen die Wange herunter. Pablo strich mir zärtlich übers Haar und als er Mamá ansah, konnten die beiden sich nicht zurückhalten. Beide begannen zu weinen und griffen nach der Hand des anderen.

I: Wie lange liege ich da Schon?

Pa: zwei Stunden

M: willst du das alles wirklich aufgeben nur um hier bei uns zu sein obwohl du dort bei Ihnen sein kannst? Du wirst früher oder später wieder hier sein, aber jetzt doch noch nicht. Du hast es ihnen versprochen!

I: er weint... Mamá auch... Ich muss zu Ihnen... Ich muss zu Pablo... Zu Clara... Mamá.. Vilu... Sie dürfen nicht leiden... Nicht meinet wegen!

Pa: Dann kämpfe jetzt! Wir sind hier um dir zu helfen! Du musst es jetzt nur noch wollen!

I: ich will! Ich will zu ihm! Ich liebe ihn und ich will in seinen Armen sein, ich will von ihm geküsst werden, ich will meine Tochter in den Armen haben... Ich will mein Leben!

M: Na dann los! Wir sind bei dir! Versprich mir eins... Kümmer dich gut um Violetta und sag ihr das ich immer bei ihr bin...

Pa: und sag deiner Mama... Sag ihr das ich sie liebe und das sie sich keine Sorgen machen soll. Ihr schafft alles was ihr euch in den Kopf gesetzt habt

I: Mach ich versprochen. Ich hab euch lieb! Ich werde euch vermissen...

Pa: wir sind immer da! In deinem Herzen!

Er tippte mit dem Zeigefinger auf die Stelle meines Herzen und lächelte.

Pa: und jetzt Sieh zu das du wieder ins Leben kehrst!

Die beiden küssten mich auf die Wange und dann spürte ich wie sich alles zu drehen begann.

Pa: pass auf dich auf Angelinchen!

M: ich hab dich lieb Schwesterherz!

Dann plötzlich waren sie weg, es drehte sich immer schneller und dann war es hell. Meine Augen waren geöffnet...