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Als ich das nächste mal die Augen öffnete, spürte ich eine sanfte Berührung am Kopf. Verschlafen sah ich mich um und entdeckte auch gleich den Grund.

I: Mamá...

Hauchte ich leise und lächelte. Sie strich mir zärtlich übers Haar.
Ang: meine Kleine...

Murmelte sie überglücklich und ziemlich erleichtert.

Ang: ich hatte solche Angst um dich... Was machst du bloß ständig?

Ich lächelte leicht und griff nach ihrer Hand.

I: ich freue mich dich zu sehen!
Ang: und ich mich erst. Bitte tu mir das nie wieder an Angeles!

I: Ich werde es versuchen...

Ang: Das hab ich dir schon so oft gesagt und nie hast du dich daran gehalten. Ich brauch gar nichts zu sagen, du hälst dich eh nicht dran

Sie lächelte was der Rede etwas nicht ganz so vorwurfsvolles gab.

I: es tut mir leid Mamá. Aber meine Familie ist das wichtigste in meinem Leben und ich würde alles für sie tun. So wie du für mich

Ang: ich weiß. Und weißt du was? Ich bin unglaublich stolz auf dich!

Sie küsste mich sanft auf die Stirn und strich mit über die Wangen. Ich lächelte und seufzte leise. Erst als ich mich nochmal umsah bemerkte ich, dass sowohl Pablo als auch Clara friedlich schliefen. Ein Lächeln bildete sich auf meinen Lippen und so kuschelte ich mich vorsichtig zurück an Pablo.

Ang: ich war so frei und habe ein Foto von euch gemacht als ihr alle geschlafen habt

Ich kicherte leise und schüttelte grinsend den Kopf.

I: Du bist genial

Ang: ich weiß

Grinste sie und strich mir übers Haar. Pablo gab plötzlich ein paar unverständliche laute von sich und blinzelte dann, ehe er die Augen aufschlug. Ich küsste ihn lächelnd auf die Wange und ließ mich vorsichtig an sich ziehen. Die Schläuche und Kanülen nervten mich. Ich musste bei jeder Bewegung aufpassen nicht daran zu kommen. Besonders dieses Ding in der Nase störte mich und am liebsten hätte ich es einfach abgerissen.

P: denk nicht mal dran!

Er nahm sanft meine Hand von meinem Gesicht und hielt sie warm umschlossen.

P: du bist heute morgen erst aufgewacht wir riskieren jetzt nichts..

I: ist ja gut... Ich wollte ja nichts machen...

Ich legte meinen Kopf auf seine Brust und seufzte.

Ang: tu mir einen gefallen und mach ein einziges mal was man dir sagt. Versprochen?

I: jaja.. Ist ja gut... Ich mach ja nix. Ich verspreche es

Pablo küsste mich zärtlich auf die Stirn und nahm meine Hand in seine. Clara schlief noch immer friedlich und war am Lächeln. Meine Mundwinkel zogen sich wie von allein ein Stück nach oben. Pablo spielte sanft mit meiner Hand, betrachtete meinen Ehering und verschränkte unsere Finger miteinander, nur um sie kurz zu drücken und dann weiter mit ihr Zugange war. Ich seufzte leise, verträumt auf und lehnte mich vorsichtig in die Kissen zurück. Es war doch anstrengender für mich die Augen offen zu halten, als gedacht, gerade da ich vor kurzem erst aufgewacht war. Ich wollte nicht schon wieder schlafen. Ich wollte bei meiner Familie sein. Die Angst zurück in dieses schwarze Nichts zu fallen, war zu groß.

Das schlimme daran war, dass ich es nicht einmal mehr beschreiben konnte. Ich wusste, dass es beängstigend war und das ich nie wieder dorthin zurück wollte. Allerdings war es auch ein Gefühl der Erlösung. Ich wusste tief in mir drin, dort wäre ich erlöst von all meinen Problemen und Sorgen. Es machte mir Angst. Dieses Gefühl war grauenvoll. Ich war zu jung um zu sterben. Klar hatte auch viele Probleme zur Zeit. Aber ich hatte auch so viele gute Seiten die durch aus stärker waren. Meine Familie stand immer hinter mir und würde mich nicht alleine lassen. Ich würde das schaffen, egal was kommt. Ich wollte nicht sterben.

Erstaunlicherweise hatte ich seit dieser Erfahrung keine angst mehr vor dem Tod selbst. Angst hatte ich davor, das zu verlieren, was mir wichtig war und mir am Herzen lag: die Menschen die ich liebte. Und diese Angst wurde immer größer je länger ich darüber nachdachte. Ich war nicht bereit mein Leben schon aufzugeben nur weil es gerade nicht perfekt lief.

P: Angie? Alles ok?

Seine sanfte, aber besorgte Stimme riss mich aus meinen Gedanken und ließ mich ins hier und jetzt zurückkehren. Ich schlang lediglich meine Arme um seinen Oberkörper und vergrub mein Gesicht an seiner Brust. Ich brauchte es nicht auszusprechen, er wusste auch so, dass ich jetzt seine Nähe und Zuneigung brauchte. Sanft strich er mir über den Rücken, während ich mich weiter an ihn drückte. Die Schmerzen waren mir egal. Ich ignorierte sie, das Bedürfnis seiner Nähe überwog das Bedürfnis nach Schmerzlinderung. Ich spürte den besorgten Blick meiner Mamá deutlich auf mir liegen, aber ich wusste auch das sie wusste, dass ich jetzt nirgends besser aufgehoben war, als in Pablos Armen. Sie hatte Clara bereits vorsichtig auf ihren Arm genommen, damit sie weiter schlafen konnte und ich sie nicht unnötig störte oder gar verletzte.

Ich schluchzte immer wieder leise auf ohne auch nur eine Träne zu vergießen. Es war einfach zu viel. Die Ereignisse der letzten Tage, nein Wochen lastete schwer auf mir. Ich hatte Angst, Furchtbare Angst. Wovor genau wusste ich nicht einmal. Ich wusste nur das es nicht nur die Sache mit dem Tod war. Es steckte viel mehr dahinter, und es war noch lange nicht vorbei. Das hatte ich im Gefühl. Pablo strich in kleinen Kreisen über meinen Rücken und versuchte mich so zu beruhigen. Nach und nach schaffte er es sogar und mein Atem ging wieder halbwegs normal. Er brauchte keine Worte, er wusste wie er mir helfen konnte. Und das tat er. Er wusste nicht mal was mich gerade bedrückte, aber dennoch hatte er es geschafft mich zu beruhigen.

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Erst einmal möchte ich mich entschuldigen, dass im Moment so wenig kommt. Es liegt einfach daran dass ich keine Zeit habe und auch keine Motivation habe da die Schule nicht ruht. In den Ferien wird leider ebenfalls nichts kommen, da ich viel unterwegs sein werde und kein Internet haben werde. Ich versuche weiter zu schreiben, sodass danach hoffentlich wieder ein paar Kapitel kommen werden. Ich möchte mich aber auch nochmal bedanken, dass ihr dennoch weiter lest und votet. :) ich wünsche euch erstmal wunderschöne und vor allem erholsame Ferien und ein paar schöne Ostertage ❤:)
LG Joschimeur1402 ❤

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