Pablo saß sofort Kerzengerade im Bett und griff nach der klingel, nur um wild darauf einzudrücken.
P: Angie was ist los?
Rief er besorgt und legte mir die Hand auf den Rücken. Ich schüttelte nur den Kopf. Zum sprechen war ich nicht fähig. Der Schmerz raubte mir sämtliche Sinne.
P: es wird alles wieder gut. Die Ärzte kommen...
Tränen liefen mir über die Wange, während sich mein Magen immer weiter zusammenzog und sich mein Bauch verkrampfte. Undeutlich nahm ich die Unruhe der Anderen wahr und wie drei Ärzte den Raum betraten. Sofort eilten sie auf mich zu und drückten mich mit sanfter Gewalt zurück in die liegende Position. Ich hörte schleierhaft wie der Oberarzt dem Pfleger anordnete einen sofortigen Termin im MRT zu machen und dieser sofort verschwand. Pablo drückte meine Hand und strich mir beruhigend übers Haar.
A: Augen offen halten. Bitte öffnen Sie die Augen!
Ich versuchte krampfhaft die Augen zu öffnen, aber es ging nicht.
A: kommen sie. Augen auf! Fallen sie nicht zurück, kämpfen sie gegen die Ohnmacht an!
P: Komm schon Angie...
Ich hörte die Verzweiflung in seiner Stimme, aber ich spürte zeitgleich auch wie die Ohnmacht auf mich zuraste. Das würde ich aber nicht zulassen! Ich kämpfte dagegen an, ich wollte Pablo nicht enttäuschen. Als ich dann auch noch Claris verzweifelte schreie hörte, öffnete ich mit viel Mühe die Augen und blickte direkt in die braunen Augen meines Mannes. Bewusst konzentrierte ich mich nur darauf und ließ den Arzt alles fertig machen.
A: sehr gut, nicht wieder schliesen, das schaffen sie!
Sobald ich bereit war das Zimmer im Bett verlassen zu können ohne von den Geräten behindert zu werden, wurde direkt die Bremse gelöst und Pablo aufgefordert vom Bett zu gehen. Das passte ihm allerdings gar nicht und mir ehrlich gesagt auch nicht. Allerdings wollte er, dass mir geholfen wurde und so ließ er von mir ab. Sofort griff ich nach seiner Hand und klammerte mich an ihr fest.
P: Angie mach bitte was der Arzt dir sagt. Du bist gleich zurück und dann bin ich bei dir!
I: lass mich nicht allein...
Wimmerte ich weinerlich und völlig ängstlich. Noch immer liefen mir Tränen die Wange herunter und mein Bauch schmerzte immer schlimmer.
P: Niemals Angie! Ich bin bei dir. Hier in deinem Herzen und sobald du zurück bist, bin ich ja wieder ganz bei dir. Du bist nicht allein! Ich warte hier. Wir alle!
I: versprochen?
Fragte ich mit zittriger Stimme. Er nickte sofort und küsste mich auf die Stirn.
P: versprochen!
Ich ließ ängstlich seine Hand los und krümmte mich erneut zusammen. Sofort liefen die Ärzte los und brachten mich zum MRT...
Pablo POV:
Ich starrte noch einige Sekunden auf die geschlossene Tür und schlug einmal frustriert dagegen. Das konnte doch nicht wahr sein oder? Irgendetwas stimmte da doch nicht.
Cl: Wo bringen sie sie hin?
Die ängstliche Stimme meiner Tochter holte mich zum Glück aus meinen Gedanken. Als ich in ihr verweintes Gesicht sah, zog sich mein Herz noch weiter zusammen. Sanft nahm ich sie auf den Arm und drückte sie an mich.
P: sie untersuchen sie jetzt damit sie ihr helfen können und dann wird alles wieder gut
Cl: ich hab angst...
V: ich auch...
Murmelte Vilu kleinlaut und starrte noch immer zur Tür.
Ang: Das braucht ihr nicht... Sie hat ihren Sturkopf von mir geerbt... So schnell lässt sie sich nicht unterkriegen!
Ihre Stimme zitterte und drohte zu brechen. Sie war mit den Nerven genau wie ich völlig am Ende.
Cl: sie darf nicht sterben Papa! Ich brauche sie doch!
P: hey sie wird nicht sterben Prinzessin! Sie wird wieder ganz gesund werden hörst du?! Ganz gesund! Das hast du mir die ganze Woche über gesagt und daran glauben wir auch weiter ok? Mama ist stark und sie wird alles dafür tun damit sie bald wieder mit dir spielen kann. Sie schafft das, einverstanden?
Sie nickte sofort und drückte sich an mich. Angélica hatte dieser Satz von Clara den Rest gegeben. Sie versuchte krampfhaft die Tränen zu unterdrücken, was sie allerdings keine zehn Sekunden schaffte. German trat augenblicklich zu ihr und schloss sie in die Arme. Leon hatte Vilu fest im Arm und Fede Ludmila. Ich setzte mich mit Clara auf dem Schoß auf den letzten freien Stuhl und schloss einen Moment die Augen. Das konnte nicht nur an dem Schuss liegen, das hatte ja selbst der Arzt gesagt. Nur was war es dann? Ich seufzte und sah wieder auf.
Angélica hatte sich glücklicherweise wieder gefangen und so saßen wir alle in dem weißen Zimmer und schwiegen. Es ging allen sehr nahe was mit Angie geschah. Sie lag einfach allen am Herzen und das alle hier saßen und uns unterstützen verdeutlichte was wir für eine Bindung im Studio hatten. Wir waren eine Familie geworden, und das machte diesen Job so besonders.
Clara begann auf einmal leise die Melodie von algo se enciende zu summen, was Angie ihr oft vorsang. Ihr liebliche Stimme halte in der Stille wieder und zauberte uns ein kleines Lächeln ins Gesicht. Zwar nur sehr schwach, aber es war da. Violetta begann leise den Text dazu zu murmeln und nach und nach stiegen die anderen mit ein. Selbst wir Erwachsenen sangen mit und so lenkten wir uns alle ein wenig ab, indem wir Angies Song sangen und hoffen das alles gut ging...

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Angie's World 2
AléatoireFortsetzung von Angie's World. Angie ist jetzt glücklich verheiratet. Ihr Leben könnte nicht besser laufen, doch was ist wenn German sich plötzlich verändert oder ein schwerer Schicksalsschlag die Idylle prägt. Was passiert wenn Manuel zurückkehrt u...