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Die Messe war vorbei und wir erhoben uns gerade um zum Grab zu ziehen. Ich sah Pablo an, dass er die Tränen mit viel Mühe unterdrückte und wusste, dass er versuchte stark zu sein. An der Luft atmeten wir erstmal tief durch und gingen dann mit den anderen zum Grab. Er ließ meine Hand nicht los und auch mir wurde mulmig zu mute.

Nach einer weiteren Rede des Pfarrers wurde der Sarg hinunter gelassen und wir durften einzeln nach vorne um eine Rose mit hinein zu geben. Pablo ging als erster und an dieser Stelle konnte er ein paar Tränen nicht unterdrücken. Er warf seine Rose hinein und hauchte ein fast unhörbares

P: Ich liebe euch

Er wusch sich sie Tränen weg und riss sich wieder zusammen. Er kam wieder zurück und nun war ich dran. Ich nahm Clara an die Hand und ging mit ihr zum Grab vor. Ich ging zu ihr in die hocke und sah sie an.

I: Wollen wir Oma und Opa eine letzte Rose schenken?

Sie nickt und gemeinsam warfen wir unsere Rosen hinein.

Cl: warum können Sie nicht einfach wiederkommen? Sie müssen doch keine Engel werden... Ich kann doch auf mich selbst aufpassen

I: Ich weiß meine süße aber es geht leider nicht anders...

Cl: Aber ich will sie wieder haben!

Sie begann zu weinen und so nahm ich sie hoch und ging mit ihr die paar Schritte zurück. Sie klammerte sich an mich und schluchzte. Ich strich ihr beruhigend über den Rücken. Ich konnte es nicht ertragen wenn sie weinte und musste meine eigenen Tränen zurückhalten.

Auch die anderen gingen nach und nach vor um ihnen die letzte Ehre zu erweisen. Nach ein paar weiteren Worten des Pfarrers war es nun auch vorbei. Die Gäste verabschiedeten sich mit einem traurigen Lächeln und so leerte es sich langsam.

G: wir warten im Auto ja... Lasst euch Zeit..

I: Danke German....

Ang: kommst du mit uns Clari?

Sie sah mich an und als ich nickte, stimmte sie zu und ging auf Mamás Arm mit den anderen zum Auto. Pablo hatte noch immer kein Wort gesprochen, doch kaum waren die anderen Weg, sah er aufs Grab und konnte seine Tränen nicht mehr unterdrücken.

Ich nahm ihn erstmal fest in den Arm, was er sofort erwidert und mich an sich zog. Einige Minuten standen wir da und ich ließ ihn einfach einmal weinen. Einfach alles rauslassen und sich stumm verabschieden. Als er sich dann von mir löste, wusch ich ihm sanft seine Tränen weg und lächelte aufmunternd.

I: Sie sind immer bei dir. Tief in deinem Herzen!

Er nickte und strich mir eine Strähne hinters Ohr.

P: Danke!

Ich schüttelte nur mit dem Kopf. Ein letzter Blick auf das Grab und dann griff er nach meiner Hand und zusammen machten wir uns auf den Weg zum Auto. Seine Augen waren noch immer rot geschwollen, als wir einstiegen. Wir setzten uns und als wir angeschnallt waren, fuhr German los und so ließen wir den Friedhof hinter uns.

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