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Panik ergriff mich. Ich stürmte aus dem Zimmer nach unten. Fast wäre ich die Treppe runtergefallen, hatte mich aber glücklicherweise noch gefangen. Stolpernd rannte ich auf meine Tasche zu und kramte mein Handy heraus. German war wirklich mit Clara unterwegs, ich musste wissen das es ihr gut ging. Vollkommen aufgelöst wählte ich seine Nummer. Violetta und ihre Freunde ignorierte ich erstmal.

G: Angie was gibt's?

I: Wo ist Clara?

Rief ich panisch mit tränenerstickter Stimme in den Hörer.

G: Clara ist bei mir, wir sind im Park. Wieso was ist los?

I: pass auf sie auf. Bitte komm sofort nach hause. So schnell es geht. Bitte lass sie nicht auf den Augen...

G: Angie was ist los?

I: Komm Bitte nach hause!

G: ist ja gut wir kommen sofort

Ich legte auf. Ich zitterte am ganzen Körper, Tränen liefen über meine Wange. Pablo kam gerade mit Olga aus der Küche. Umgehend lief er auf mich zu und nahm mich in den Arm.

P: Was ist denn passiert?

Panisch klammerte ich mich an ihn.

I: er war hier!

Meine Stimme war zittrig und kaum zu verstehen.

P: Wer? Wo?

I: er war hier... Schlafzimmer... Clara...

P: jetzt mal ganz ruhig wer war hier?

Die Haustüre öffnete sich und German kam mit Clara zu uns. Gott sei dank.

P: Angie!?

I: Manuel...

P: wir meinst du das er war hier?

I: Im Schlafzimmer... Chaos.. Das Messer.. Pablo Hilfe...

P: psst ganz ruhig. Dir passiert nichts dafür Sorge ich!

G: Manuel war hier? Hast du dafür Beweise? Hast du ihn gesehen?

Ich schüttelte den Kopf.

I: Nein gesehen nicht aber oben...

P: Komm gehen wir einfach hoch und gucken nach

Ich nickte zitternd und löste mich vorsichtig von ihm.

I: Clarimaus möchtest du nicht mit Olga was kochen?

Cl: Au ja

Sie lächelte und lief in die Küche.

V: dürfen wir mit?

P: Ja na klar. Lasst uns mal gucken was passiert ist...

Zusammen gingen wir nach oben. Noch immer zitterte ich am ganzen Körper während meine Beine sich wie Wackelpudding anfühlten. Der Brief lag auf dem Boden. Das war im Moment das einzigste was man sah.

Lu: was ist denn hier?

I: Schlafzimmer...

German ging mit Pablo zusammen hinein und beide blieben erschrocken stehen.

P: Das darf doch nicht wahr sein...

Langsam und zögerlich folgte auch ich Ihnen. Auch die anderen sahen sich erschrocken um. Das Messer zog erneut meine Aufmerksamkeit auf sich. Mein Hals kribbelte und so legte ich automatisch meine Hand auf die Narbe. Hörte dieser Horror eigentlich jemals auf?

L: ist das nicht... Also ich meine von damals...

Ich nickte nur und versuchte die Erinnerungen daran zu verdrängen. Fede hatte den Brief in der Hand und las ihn vor. Pablos Gesichtszüge wurden wütend. Er schlang die Arme um mich und zog mich an seine Brust.

P: er wird weder dich noch meine Tochter bekommen!

I: er hat mein Amulett...

Flüsterte ich leise und legte den Kopf auf seine Brust.

P: welches denn?

I: Marias liegt im Bad... Also deines. Was du mir zum Hochzeitstag geschenkt hast...

P: du bekommst es wieder und er wird hier nicht erneut reinkommen

G: Ihr müsst damit zur Polizei...

I: Nein!... Du weißt doch was er gesagt hat. Du weißt er meint das ernst und ich werde dafür nicht das Leben meiner Tochter aufs Spiel setzen! Das würdest du bei Vilu auch nicht machen...

Er seufzte und legte den Arm um sie.

G: Du hast ja recht, aber so kann das nicht weitergehen und so helft ihr keinem... Irgendwas müssen wir machen

I: Ja das müssen wir, aber keine Polizei!

L: am besten man macht erstmal Fotos, dann kann man hinterher immer noch gehen...

V: Ja Leon hat recht. Und dann räumen wir das hier erstmal weg

Fr: Ja aber auf den Fotos müssen Datum und Uhrzeit sein, sonst sind sie unzulässig und das Messer darf nicht berührt werden wegen der Spuren...

Wir machten also Fotos und achten dabei auf die Einwände von Leon und Francesca. Ich stand einfach nur in der Tür und beobachtete sie dabei. Der Schock lag noch immer tief in den Knochen. Wir brauchten über eine Stunde ehe wir alles aufgeräumt hatten. Wir setzten uns zusammen ins Wohnzimmer, doch ich schwieg nur. Mein Tee war inzwischen kalt geworden.

P: Soll ich dir einen neuen machen?

Ich nickte und lächelte leicht.

P: und ihr? Kaffee? Tee? Kakao?

Die Kids nahmen alle samt Kakao und German einen Kaffee. Ein paar Minuten später kam Pablo mit einem Tablett aus der Küche zurück und setzte sich neben mich. Ich legte meinen Kopf auf seine Schulter und hielt die Tasse mit meinen Händen umschlossen. Ich fragte mich nur was er von mir wollte? Vermutlich das gleiche wie schon bei Papá und Maria... Dann hätte er erreicht was er wollte. Mamá wäre fertig mit der Welt und würde alles über sich ergehen lassen was er fordern würde...

Angie's World 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt