Genial. Endlich wusste ich was mit mir los war und jetzt konnte ich nichts dagegen tun.
P: was passiert wenn nicht operiert wird?
O: Entweder man muss hoffen, dass der Tumor wieder Ruhe gibt bis sie bereit ist, die Operation ohne Risiko antreten zu können oder es verschlimmert sich so weit bis sie daran stirbt. So wie es im Moment allerdings aussieht wird es nicht besser werden...
I: genial! Das bedeutet wenn ich die OP mache sterbe ich und wenn nicht dann auch?
Ang: wie hoch ist das Risiko jeweils?
Fragte sie sachlich und überging meinen patzigen Kommentar. Pablo drückte mich beruhigend an sich, natürlich nur so wie es in dem Zustand möglich war.
O: Das kann man von beiden Seiten betrachten. Wenn wir jetzt so schnell wie möglich operieren ist er entfernt und die möglichen Spätfolgen natürlich ungemein verringert. Aber die OP an sich mit der Narkose und dadurch auch der körperliche Zustand ist natürlich besser bei späterer OP. Allerdings wissen wir nicht wie schnell Ihre Tochter sich erholen wird und ob sie das überhaupt tut mit dem Tumor in sich... Ich bitte Sie jetzt nur um eines: denken Sie wirklich gut darüber nach und sprechen Sie darüber. Heute abend brauche ich dann die Antwort. Die Entscheidung liegt ganz bei Ihnen. Es muss nur bewusst sein was sie wollen und was passieren kann. Ich lasse sie dann jetzt alleine. Bitte denken Sie gut nach
P: aber der Eingriff an sich. Das können Sie oder? Also sie sind da geübt drin?
O: Ja natürlich. Wenn keine Komplikationen auftreten ist das kein Großer Eingriff. Es geht sich wirklich nicht darum, sondern um das Risiko der Narkose
Er nickte nur und seufzte entnervt. Mit einem letzten "bitte denken Sie nach" bla bla bla verließ er den Raum und ließ uns zurück. Mamá hatte das Gesicht in den Händen vergraben und Pablo hatte den Kopf in den Nacken gelegt und die Augen geschlossen. Und ich? Ich wusste nicht was ich sage sollte. Mamá und Pablo waren verzweifelt das sah man ihnen deutlich an. German, Vilu und die Anderen hatten uns durch die Scheibe die ganze Zeit beobachtet und schienen nervös zu sein. Immerhin hatten sie nur unsere Reaktionen gesehen, ohne aber zu wissen was los war. Aber wie reagierte ich? Ich wusste es nicht. Wie sollte ich damit umgehen? Meine Lebensfreude war mir aus dem Körper gewichen. Angst und Zweifel er füllten mich dafür. Da ich nicht wusste was ich machen sollte, entschied sich mein Körper für das erste was ihm einfiel und er auch super gut konnte. Ich brach in Tränen aus. Sofort erwachte Pablo aus seiner Starre und zog mich ein wenig enger an sich. Ich schluchzte haltlos auf und vergrub das Gesicht in seinem Shirt.
Ang: ich lass euch ein paar Minuten allein. Redet schon mal darüber... Ihr werdet eine Lösung finden und in einer halben Stunde komm ich wieder und mische mich ein. Ich muss auch erstmal an die frische Luft...Ich spürte wie sie mir einen Kuss auf den Kopf drückte und den Raum verließ. Sie wollte uns erstmal Zeit geben darüber zu sprechen bevor sie etwas dazu sagte und ich glaube sie musste das auch erstmal verdauen. Zeitgleich wusste ich aber auch, dass sie erstmal erzählen musste was der Arzt gesagt hatte. German würde sie garantiert nicht ohne Antwort gehen lassen, gerade da sie völlig fertig war und vermutlich auch weinte.
P: pssst... Nicht weinen... Wir schaffen das schon. Ich bin bei dir, egal was passiert wir schaffen das! Du wirst nicht sterben, das verspreche ich dir!
Ich löste mich sanft von ihm und Seufztend strich ich mir die Tränen von der Wange.
I: wir müssen jetzt objektiv denken, was das Beste ist...
Er nickte und hielt meine Hände sanft umschlossen.
P: Also je länger wir warten, desto schlimmer wird der Tumor werden richtig?
Ich nickte nur.
I: Das Problem ist das niemand weiß ob ich die Narkose überwinden kann...
P: aber die Frage ist, ob du dich überhaupt erholst oder ob dein Zustand noch schlimmer wird als ohne hin schon und dann kannst du nachher gar nichts mehr tun...
I: Das stimmt auf jeden Fall. Dann hat das alles nichts gebracht... Und auf Spätfolgen hab ich auch keine Lust... Es ist zwar nicht klar ob es welche geben wird aber ich hab keine Lust das auszuprobieren
P: Ich meine das Risiko, dass... Dass... Du weißt was ich meine... Das ist bei beiden Möglichkeiten, aber ich glaube das es zu warten alles nur noch schlimmer macht oder? Vor allem da keiner weiß wie lange und ob dein Körper sich erholt um die OP sicher an zu gehen..
I: Also bist du auch für sofort?
P: tendenziell ja. Raus muss er so oder so. Aber Angie? Bitte sag mir jetzt ganz ehrlich ob es dir gut geht. Fühlst du dich wirklich bereit jetzt weiter zu kämpfen?
I: für dich und Clara bin ich immer bereit zu kämpfen! Ich fühle mich auf jeden Fall besser als vor dem Anfall vorhin. Ich meine es könnte mir wirklich um einiges besser gehen, aber ich Fühl mich nicht mehr so überfahren weißt du?
Er nickte und strich mir eine Strähne meiner Haare hinters Ohr.
P: du bist so tapfer Maus...
Murmelte er leise und legte seinen Kopf auf meine Schulter.
I: aber auch nur weil ich weiß das du bei mit bist! Soll ich Mamá und German mal reinholen? Ich würde gerne wissen was die denken...
P: Ja natürlich soll ich sie holen?
I: nicht nötig sie beobachten uns
Ich fing Germans Blick auf und winkte ihn rein. Er nickte und tippte meiner Mamá sanft auf dir Schulter. Die beiden betraten den Raum und kamen auf uns zu. Die Anderen kamen zwar auch gerade alle wieder rein, aber das war mir egal. Ich brauchte jetzt nur jemanden der unsere Meinung bestätigte damit ich mich besser fühlte.
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Angie's World 2
RandomFortsetzung von Angie's World. Angie ist jetzt glücklich verheiratet. Ihr Leben könnte nicht besser laufen, doch was ist wenn German sich plötzlich verändert oder ein schwerer Schicksalsschlag die Idylle prägt. Was passiert wenn Manuel zurückkehrt u...