Samu
Die OP dauert nicht lange. Es wird auch nur mein Bein und die Hüfte betäubt. Es ist ekelig zu sehen was für eine Suppe da aus meinem Bein läuft. Kein Job für mich. Ich soll noch etwas liegen bleiben bis ich gehen kann. Katharina kommt kurz rein. ,,Na alles gut?",,Ja alles gut gegangen." Auch wenn ich es eigentlich nicht will muss ich immer wieder auf ihren Bauch gucken. Wie konnte ich es die ganze Zeit nicht bemerken? Sie lächelt leicht, nimmt meine Hand und legt sie auf ihren Bauch. ,,Ich habe es nicht vor dir verheimlicht weil ich die Abtreibungsfrist abwarten wollte sondern weil ich die Risikomonate abwarten wollte. Ich wollte nicht dass du noch so einen Schicksalsschlag erleben musst falls es nicht klappt. Unser Baby ist gesund und sehr stark.",lächelt sie sanft. Ich schaue eine Weile auf meine Hand und denke einfach darüber nach. Ich könnte 20 Kinder haben. Quinn wächst mir viel zu schnell und ich liebe ihn mehr als alles andere. Aber wenn ich an den Schmerz denke als meine Tochter damals gestorben ist und den Schmerz als Suri wegen der Schwangerschaft gestorben ist schnürt es mir die Kehle zu. ,,Rede über deine Sorgen mit mir. Das wird helfen." Leicht streiche ich über ihren Bauch. ,,Wie konnte ich die ganze Zeit nichts merken?",,Ich hatte kaum Beschwerden bisher. Vielleicht ein bisschen mehr essen aber das war's.",,Was wenn irgend etwas passiert?",,Es passiert nichts.",,Das weißt du nicht.",,Nein das nicht. Aber ich spüre es und ich glaube daran. Zusammen schaffen wir alles." Sanft küsst sie mich. ,,Ruh dich noch etwas aus bevor du nach Hause fährst. Der Kleine kann bis ich Schluss habe hier bleiben. Er liebt es mit den anderen zu spielen. Hast du Bargeld fürs Taxi?",,Nein.",,Ich hol eben was dann muss ich zur Klinikleitung. Ich hab gleich den Termin um die Kündigung abzugeben.",,Danke und viel Glück.",lächle ich leicht und nehme meine Hand von ihrem Bauch. Schnell kommt sie wieder und gibt mir etwas Bargeld. ,,Danke dir.",,Ich liebe dich.",,Ich dich auch. Lass uns nachher nochmal reden ja?",,Ja das machen wir." Wir küssen uns noch einmal kurz bevor sie sich wieder an die Arbeit macht. Ich mache mich auch eine viertel Stunde später auf den Weg nach Hause. Noch ein Kind...die Vorstellung noch einmal mein Baby auf dem Arm zu halten. Noch einmal diesen einzigartigen Duft von einem Baby. Die kleinen Füßchen, Fingerchen und die feinen Haare. Ich lächle bei der Vorstellung. Ich schaue mir die Bilder von Quinn an. Er war so klein. Und jetzt ist er so verspielt quierlig und fit. Ich atme durch und schlafe dann noch einmal ein. Die OP war vielleicht nicht lange aber doch recht anstrengend. Durch einen sanften Kuss auf meine Stirn werde ich wach. ,,Hey.",lächle ich leicht, setze mich auf und nehme Quinn an mich. ,,Ich hab dich so vermisst mein Kleiner Schatz. ,,Papa aua?",,Hast du aua?",frage ich sofort besorgt. ,,Nein du aua.",lacht er und drückt mir seinen Fingern auf mein Kinn. Ich lächle. ,,Nein der Arzt hat mein Aua Weg gemacht.",lächle ich und stehe mit ihm auf. Quinn kuschelt sich an mich. Ich gebe Katharina noch einen Kuss bevor sie duschen geht. ,,Hilfst du mir beim Kochen?",schaue ich zum Kleinen und setze ihn auf die Arbeitsfläche. Traurig schaut er mich an. ,,Nicht?" Ich schmunzle als er gähnt. ,,Hat dich das ganze Spielen müde gemacht? Komm Papa bringt dich ins Bett." Er streckt seine Arme nach mir aus. Lächelnd hebe ich ihn auf meinen Arm und trage ihn zum Bett. Ich ziehe ihm seine Klamotten aus und einen Schlafanzug an. ,,Mein kleiner Engel." Kaum hab ich ihn hingelegt und gehe zur Tür fängt er an zu jammern. ,,Papa." Ich schmunzle. ,,Na gut. 5 Minuten." Ich lege mich zu ihm, lege meinen Arm um ihn und Summe ihm das Schlaflied das er am meisten mag. Wie hätte es auch anders kommen sollen, bin ich natürlich mit eingeschlafen. Erst eine Stunde später werde ich wieder wach. Quinn schläft noch immer. Ich drücke ihm einen Kuss auf die Stirn und stehe vorsichtig auf. Leise verlasse ich das Schlafzimmer. ,,Tut mir leid. Ich wollte eigentlich für uns kochen.",,Alles gut. Ich hab uns Sushi bestellt.",,Noch besser.",lächle ich und setze mich zu ihr auf die Couch. ,,Wollen wir reden?" Ich nicke, setze mich ihr gegenüber und greife nach ihren Händen.