fighter (Ende Teil 1)

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Allen Zweifeln zum Trotz schien es zu klappen.

Nach insgesamt sechs Wochen, die das kleine Mädchen unter der Obhut des DCFS gestanden hatte, genehmigte das Familiengericht anhand der Beweise auf Kindesvernachlässigung durch die Pflegeeltern den Eilantrag und ließ Jay unter der Auflage sich wöchentlich beim DCFS zu melden das vorübergehende Sorgerecht zurück bekommen.

Es war ein Freitag, als eine Jugendamtsmitarbeiterin mit der total verstörten Kleinen an seinem Apartment anklopfte und Halstead die nun fast 2 Jährige erleichtert in die Arme schließen konnte.

Entgegen der sonst so neugierigen Kya war aus seiner Tochter jedoch ein ängstliches und verstörtes Kleinkind geworden, das nun unruhig weinte und sich gegen seine Umarmung wehrte.

Jay bat die Mitarbeiterin herein, setzte seine Tochter in ihrem Laufgitter ab.  Die Frau sah sich interessiert um, vermerkte einige Dinge auf ihrem Klemmbrett, schien jedoch äußerst zufrieden mit dem Zustand der Wohnung zu sein. Der Kühlschrank war gefüllt. Alles war sauber, aufgeräumt.  

Sobald die Frau gegangen war, nahm Jay die kleine Kathryn zu sich, wollte sie fest in seine Arme schließen, doch die Kleine schien alles andere als begeistert zu sein.

Sie wandte sich von ihm ab, begann ihn vehement wegzuschieben.

„Hey, Maus. Was ist denn los? Ich bin's, Daddy. Du bist hier in Sicherheit. Erkennst du mich nicht?"

Aber sie sah ihn nur misstrauisch an, begann anschließend zu weinen. Und das tat sie für die nächsten Stunden. Die Kleine schrie ununterbrochen.

Recht schnell hatte Jay gehandelt und Will zu sich kommen lassen.

Kya war sehr unruhig, ließ sich kaum anfassen. Selbst das normale Wickeln wurde zur Tortur. Sobald Jay ihr die Windeln wechseln wollte oder sie auf dem Wickeltisch liegen sollte, um sie sauber zu machen, flippte sie vollständig aus, begann lautstark zu schreien und zu zappeln, sich aus Leibeskräften zu wehren.

„Was zur Hölle hat sie? Ich erkenne mein Kind nicht mehr wieder", fragte Jay entsetzt an seinen Bruder gewandt.

Will sah sorgenvoll auf seine kleine Nichte, die vom schreien bereits ganz heiser war. Recht schnell hatte er eine dementsprechende Erklärung parat.

„Das werden die Entzugserscheinungen durch die Medikamente sein. Sie hat Beruhigungsmittel bekommen. Die kann man nicht x beliebig hoch und runter dosieren. Das Zeug muss man langsam ausschleichen. Ganz davon abgesehen kann man nicht ausschließen, dass der Aufenthalt bei der Pflegefamilie und die Zeit im Krankenhaus sich bei ihr als  traumatische Erfahrungen eingeprägt haben. Möglicherweise durch die Schläge, vielleicht auch durch die schmerzhaften Untersuchungen in der Klinik. Das lässt sich schwer einschätzen."

Totunglücklich sah der jüngere Halstead seinen Bruder an. Endlich hatte er die Kleine, für die er so lange gekämpft hatte zurück. Doch in diesem Zustand erinnerte nichts an das Kleinkind, das sie einst gewesen war.

„Am liebsten würde ich diese Pflegemutter umbringen."

Will, der nachvollziehen konnte, was in seinem Bruder vorzugehen schien, nickte düster.

„ Was mache ich jetzt mit ihr? ", spielte er auf das kleine weinende Mädchen an.

Hilfesuchend sah Jay den Älteren an, der sogleich die passenden Worte fand. Er suchte in seinem Koffer, gab seinem deutlich besorgten Bruder einen Streifen mit den Beruhigungsmitteln entgegen.

„Jetzt schleichst du erst einmal die Dosis aus. Wenn sie vorher zwei Mal  zwei von den Diazepan bekommen hat, gibst du ihr am Tag genau zwei und dann gehst du mit der Dosierung schrittweise zurück, damit eine schrittweise Entwöhnung stattfinden kann. Das Zeug macht abhängig. Wohlmöglich hat sie in den 4 oder 5 Wochen bereits eine Toleranz entwickelt. Normalerweise gibt man kleinen Kindern so etwas nur vor Operationen oder direkt nach Eingriffen und nicht, um sie dauerhaft ruhig zu stellen", klärte Will seinen Bruder auf, ehe er noch etwas hinzufügte.

eternity (Chicago PD fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt