remember me

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„Entschuldige, aber bist du nicht Kathryn Halstead?"

Kya hatte gerade bei den anderen jungen Frauen ihres Ausbildungskurses gestanden, als eine deutlich jüngere Auszubildende zu ihr getreten war.

Mittlerweile befand sie sich im zweiten Ausbildungsjahr zur Krankenschwester und im Gegensatz zu ihrem Studium, das sie vor kurzem abgebrochen hatte, lief es erstaunlich gut.

Sie war zurück nach Chicago gezogen, hatte sich von ihrem Freund Dale getrennt und datete einen neuen Mann.

Frisch verliebt wollte sie es dennoch erst einmal langsam angehen lassen. Was jetzt zählte war erst einmal die Ausbildung zu beenden.

Alles andere würde sich früher oder später finden.

Die 21 Jährige sah die deutlich Jüngere skeptisch an. Sie kannte die junge Frau vom sehen, wusste aber nicht in welchem Ausbildungsgang sie sich befand.

Die Academy war zu groß, denn neben Krankenschwestern wurden hier auch Feuerwehrleute und Sanitäterinnen ausgebildet.

Umso verwunderter schien Kathryn, dass sie mitten aus ihrem Gespräch geholt wurde und ihren Namen kannte.

„Hast du kurz Zeit? Es dauert auch nicht lange."

Irritiert nickte sie, trat dann aus der ebenfalls verwundert schauenden Gruppe an den Rand des Pausengeländes.

„Ich heiße Isabella. Isabella Settler. Ich bin hier, weil ich mit dir über deine Mom sprechen muss und dir das hier geben will."

Über ihre Mom? Kathryn legte intuitiv die Stirn in Falten, sah nur verwundert auf den Brief, den die junge Frau ihr entgegenstreckte. Dann schüttelte sie instinktiv mit dem Kopf.

Sollte das jetzt eine Finte werden?
Sofort wurde sie skeptisch.

„Meine Mutter ist seit 21 Jahren tot. Die lebt gar nicht mehr. Du musst mich verwechseln."

Zu Kathryns kompletter Verwirrung bewegte die junge Frau den Kopf nach vorn.

„Ja, genau darum geht's. Deshalb will ich dir den Brief geben und ich würde mich heute Nachmittag nach dem Seminar gern mit dir treffen."

Kyas Gesicht wirkte nun noch irritierter. Würde das hier eine Falle sein? Ihre Mutter war Polizistin gewesen. Hatte die junge Frau noch eine Rechnung mit ihr offen gehabt? Wozu dieser Brief?

Geprägt von ihren Eltern, die als Cops arbeiteten, ließ sich Kathryn nicht naiv auf den Vorschlag ein. Sie hatte Zweifel, wusste nicht, was sie mit dieser Information anfangen sollte und sie zeigte Skepsis.

„Sorry, aber ich kann dir grad nicht folgen. Meine Mutter ist damals nicht auf normalem Weg gestorben und nichts gegen dich, aber genau deshalb würde ich mich ungern mit jemandem treffen, den ich gar nicht kenne. Ich bin gerade wirklich verwirrt", versuchte sie ihre Gefühlslage zu beschreiben, was auf sichtlichen Missmut bei der fremden Gesprächspartnerin stieß.

Die jüngere Frau seufzte, strich sich etwas peinlich berührt eine rotbraune Haasträhne hinters Ohr.

„Das habe ich schon befürchtet. Aber vielleicht liest du trotzdem erstmal den Brief. Dann überlegst du es dir vielleicht anders. Wenn es für dich okay wäre, würde ich um 16 Uhr im Emrold City Cafe auf dich warten. Wenn du nicht kannst und es dir doch noch für einen anderen Tag überlegst, dann melde dich einfach. Hier ist meine Handynummer. Dort bin ich erreichbar. Also, dann. Vielleicht bis später."

Kya fasste verdutzt nach dem Brief.

Damit erhob die rothaarige junge Dame noch einmal zum Abschied die Hand, lächelte verlegen, ehe sie hinter der nächsten Ecke des Geländes verschwand.

eternity (Chicago PD fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt