„Kathryn, so kannst du morgen nicht zur Schule. Du hast Fieber", merkte Erin entschlossen an und zog Kopfschüttelnd ihre Hand von Kyas Stirn.
Es war ein Sonntagabend im November und die Sechstklässlerin litt seit Beginn des Wochenendes unter heftigen Erkältungssymptomen, die zunehmend schlimmer wurden.
Mittlerweile war auch Fieber dazu gekommen. Ihr Husten klang tief und bellend.
Selbst Jay, der bisher in die Fallrecherchen vertieft war, sah aufgrund ihres heftigen Hustenanfalls von der Couch auf.
„Aber ich muss dahin. Wir bereiten morgen alles für den Weihnachtsball vor. Morgen entscheidet sich die Partnerwahl und wir ziehen Lose", protestierte sie entsetzt, was nun auch Jay auf den Plan rief, der besorgt von seinem Platz aufstand und ihr abermals die Hand an die Wange hielt, dann mit dem Kopf schüttelte.
Im Anschluss verschwand er im Badezimmer, holte das Fieberthermometer aus dem Medizinschrank, das er ihr auffordernd entgegen hielt.
„Hier, nimm das mal unter deinen Arm."
Sie stöhnte genervt, tat aber was er sagte.
„Ich hab kein Fieber. Mir ist einfach nur zu warm", krächzte sie schniefend, ehe sie abermals in einem Hustenanfall versank. Nach einiger Zeit piepste das Thermometer. Genervt gab sie es Jay geraus.
Der machte ein entsetztes Gesicht.
„39,6. Du bleibst morgen zu Hause. Keine Diskussion."
Sie stöhnte genervt.
„Oh, Dad komm schon. Das liegt einfach an der Heizung", wollte sie ihre Eltern umstimmen, aber die hielten an ihrem besorgten Blick fest. Auch der Hustenanfall, der sie im nächsten Moment ergriff, sollte es nicht besser machen.
Jay sah mit entsetzter Miene auf Erin. Diese warf ihm einen entsprechenden Blick zurück.
Die 11 Jährige bekam kaum noch Luft. Es dauerte eine Weile, bis sich der Hustenanfall beruhigte.
„Das klingt schon nicht mehr nach Erkältung. Sondern nach Lungenentzündung", murmelte Erin. Jay griff nach seinem Smartphone.
„Ich rufe jetzt Onkel Will an. Der soll herkommen und sich das ansehen. Erin hat recht. Das ist keine normale Erkältung."
Kathryn stöhnte genervt.
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Bei seinem Bruder angekommen redete Will letztendlich nicht lange um den heißen Brei herum.
„Habt ihr mal einen Coronatest gemacht?"
Jay und Erin sahen den Mediziner misstrauisch an.
„Corona? Das ist doch Schnee von gestern", murmelte Kathryn und versank erneut in einem Hustenanfall.
Will verrückte das Stethoskop unter ihrer Brust, machte ein ernstes Gesicht.
„Die Lunge gefällt mir jedenfalls nicht"
„Wie? Lungenentzündung?", wollte Erin entsetzt wissen.
„Bronchitis mindestens."
Jay sah düster seinen Bruder an.
„Mit dir machen wir jetzt erstmal einen PCR Test und wenn der positiv ausfällt, seid ihr danach dran."
Kathryn ließ genervt den Abstrich über sich ergehen.
Sie warteten für kurze Zeit. Dann das ernüchternde Ergebnis. Wie befürchtet war sie Corona positiv.
„Nicht wirklich oder? Der Test muss sich irren", war sie sich sicher, aber Will lächelte sie belustigt an.
„Der Test irrt sich nicht. Du hast Coronaviren in dir. Und musst daher bis aufs weitere in Quarantäne."
Genervt rollte sie mit dn Augen.
„Das kann jetzt nicht euer Ernst sein", beschwerte sie sich, während Will bereits bei Jay und Erin zum Rachenabstrich ansetzte.
Zur Verwunderung aller war auch hier das Ergebnis überraschend, denn auch Jay war positiv. Während Erin sich als negativ erwies, schien er ebenfalls erkrankt zu sein.
„Ihr zwei geht in Quarantäne", wies Will, der mittlerweile eine der Schutzmasken trug seinen Bruder und seine Nichte an.
„Aber ich hab überhaupt keine Symptome", protestierte Jay, doch Will schüttelte mit dem Kopf.
„Wenn ich dich so arbeiten lasse, würde ich mich strafbar machen. Du bist trotzdem ansteckend. Keine Widerrede."
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Noch am gleichen Abend lag Jay im Schlafzimmer und bekam kein Auge zu.
Immer wieder dröhnte Kyas Husten aus dem Kinderzimmer zu ihm hervor. Erin schien es ähnlich zu gehen, denn irgendwann stand sie stöhnend vor seinem Bett. Aus Sicherheitsgründen und damit sie sich nicht ansteckte, hatte sie entschlossen im Wohnzimmer zu schlafen. Letztendlich war das nur Augenwischerei, denn durch die Nutzung aller Gegenstände und Bereiche, bestand das Risiko, dass sie sich trotzdem infizierte.
„Kannst du auch nicht schlafen?", waren die Worte, die Jay schließlich seufzend nach oben fahren ließ.
„Sie hustet so schlimm. Wir müssen noch irgendwas machen."
„Hau dich aufs Ohr. Ich kümmere mich darum. Du musst morgen arbeiten. "
„Sicher? Wir haben noch Codeinhustensaft im Medizinschrank."
Jay nickte vielsagend.
„Ich setze ihr trotzdem einen Tee auf. Ich bin jetzt eh einmal wach", murmelte Erin und blieb an Jays Gesicht hängen. Er lächelte traurig.
„Was ist?"
„Weißt du noch, als sie zum ersten Mal krank war und ich dich angerufen habe? Weil ich völlig überfordert war?"
Erin schmunzelte ebenfalls. Sie konnte sich noch gut an den Tag erinnern.
„Du warst die ganze Nacht über bei mir. Und morgens bist du mit uns ins Krankenhaus gefahren."
„Sie war damals schon ziemlich anfällig für Infekte."
„Das kann man wohl sagen."
Erin schmunzelte, ehe sie sich wieder in Bewegung setzte und im Nebenraum verschwand.
Jay lief ins Badezimmer, schnappte nach den Medikamenten und dem Fieberthermometer, ehe er das Zeug in den Nebenbereich balancierte.
Schon als er in den Raum trat, wurde er von laut rasselndem Husten begrüßt und machte ein ernstes Gesicht. Die Geräusche klangen wirklich schlimm. Sie rang regelrecht nach Atem.
Als er das Licht anknipste verzog sie genervt das Gesicht, presste die Augen zusammen.
„Was ist denn los?"
„Wir können nicht schlafen. Und du auch nicht. Das ist los", stellte er die Packungen auf ihrem Nachtschrank ab, ehe er seine kalte Hand auf ihre Stirn legte. Kya glühte, sah ihn aus glasigen Augen an.
„Komm, nimm das nochmal unter deinen Arm", forderte er sie auf, weshalb sie müde und widerwillig das Thermometer entgegen nahm, aber tat was er sagte.
„Spätestens Mittwoch bin ich wieder in der Schule."
„Mittwoch in zwei Wochen vielleicht. Wenn du jetzt nicht aufpasst, wird das eine fette Lungenentzündung."
Das Thermometer piepste. Jay machte ein sorgenvolles Gesicht, ehe er ihr das Gerät entgegen hielt.
„40,1, Madame. So viel zum Thema Schule."
Kya stöhnte genervt.
„Du kommst jetzt erstmal hoch, damit du besser liegen kannst und aufrecht sitzt. Wenn du so flach liegst, kann der Schleim niemals abgehustet werden", half er ihr nach oben, was sie mit einem erneuten Hustenanfall quittierte. Jay nahm eine der Tabletten aus dem Blister, reichte sie ihr.
„Was ist das?"
„Tylenol. Wirkt gegen Fieber und Schmerzen. Keine Angst, ich geb dir kein Gift,", scherzte er und griff nach ihrer Wasserflasche, ehe sie die Tablette genervt entgegen nahm.
„Und das gibt's im Anschluss", gab er die Tropfen aus der Flasche mit Hustensaft auf den Löffel.
„Muss das sein? Ich kriege das nicht runter."
„Stellst du dich jetzt wieder an wie ein Baby? Selbst mit eins oder zwei hast du nicht so ein Theater gemacht."
„Da kenne ich aber noch andere Zeiten", widerlegte Erin seine Worte, die gerade durch die Tür trat und eine Tasse mit Salbeitee balancierte, die sie schließlich auf dem Nachtschrank abstellte, während Jay Kathryn den Löffel entgegen hielt, den sie herunter schluckte.
„Den Hustensaft hat sie noch nie gemocht. Vom Rest ganz zu schweigen. Was glaubst du was das für ein Kampf war, dass du die Fiebersenker in dir behältst. Selbst als es die noch nicht zum schlucken gab."
„Erspart mir die Details", stöhnte Kathryn und legte sich dann schnell wieder zurück ins Bett. Sie fühlte sich schrecklich schlapp. Die Erwachsenen sahen einander nachdenklich an.
„Irgendwie gefällt mir das nicht."
„Könntet ihr bitte nicht so laut schreien? Mein Kopf dröhnt", jammerte die 11 Jährige, die sich schützend die Hand über das Gesicht hielt. Das Licht brannte in ihren Augen.
„Süße, was hältst du davon, wenn du heute Nacht bei Dad in unserem Bett schläfst? Ich hab so wirklich keine Ruhe. Wenn du hier umkippst oder sich das verschlechtert, ist kein Mensch da, der das mitbekommt."
Jay nickte Erin zu.
„Nimm sie mit zu uns."
Das Mädchen stöhnte.
„Muss das sein? Ich bin froh, dass ich liege."
„Na, komm. Ich trag dich. Erin hat Recht. Durch die Husterei kann hier eh keiner schlafen", waren seine Worte, ehe er die Decke zur Seite schlug, ihr unter die Achseln griff und sie zu sich auf die Arme nach. Dank seiner Kraft und seiner guten Kondition gelang es Jay seine Tochter selbst als 11 Jährige noch auf den Arm zu nehmen.
Kathryn fror und klammerte sich an ihn, als sie in Shorts und T Shirt ins gemeinsame Schlafzimmer getragen wurde.
Jay legte sie auf Erins Bettseite. Sie klapperte regelrecht mit den Zähnen und fror.
„Es wird gleich besser, wenn die Tablette wirkt", versicherte ihr Jay und nahm den Tee von Erin entgegen, gab ihr einige Schlucke zu trinken. Sie bekam sie kaum herunter, hielt sich im Anschluss den schmerzenden Hals.
„Ich mag nicht mehr", verweigerte sie schließlich das Getränk und ließ sich völlig fertig zurück in die Kissen fallen. Erin deckte sie noch zu, strich ihr liebevoll über die Wange.
„Mir ist so verdammt kalt", zog sie die Decke näher an sich heran.
„Soll ich dich in den Arm nehmen?", fragte Jay, was sie mit einem zitternden Nicken bestätigte. Halstead kroch neben sie. Nähe suchend kroch sie an seine Schulter. Jay versuchte, dass sie von seiner Körperwärme etwas abbekam. Sie kuschelte sich an ihn, versank dann wieder in einem intensiven Hustenanfall. Ein leises Wimmern kam aus ihrer Kehle.
Jay und Erin tauschten miteinander besorgte Blicke.
Kya schloss die Augen. Während ihr Erin gleichbleibend über die Stirn strich, schlief sie schließlich ein...
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Es wurde eine unruhige Nacht, denn nachdem Kya nicht mehr fror, wachte sie gegen Mitternacht auf, weil sie schwitzte.
Jay ging irgendwann dazu über Wadenwickel zu machen. Nach einer weiteren Tablette schlief sie noch einmal ein.
Am morgen wachte auch Jay wie gerädert auf. Allmählich bekam auch er Halsschmerzen. Kya schlief bis zum Mittag, ehe sie erschöpft von den Fieberschüben die Augen öffnete.
„Na, wie fühlst du dich?"
„Wie spät ist es?"
„Um 11. Ich hab dich schlafen lassen."
Sie fuhr erschrocken nach oben. Zu schnell, denn alles drehte sich.
Das merkte auch Jay, der ihn ein Glas Wasser entgegen hielt.
„Geht's?"
Er kannte den Gesichtsausdruck noch von früher, wusste was jetzt folgte. Sie hatte gerade den letzten Schluck herunter gebracht, schüttelte mit dem Kopf.
„Ich glaub, mir ist schlecht", war alles was sie noch sagen konnte. Ehe er zu handeln wusste, übergab sie sich bereits lautstark auf die Decke. Jay seufzte, hielt ihr den Kopf, bis sich nichts mehr in ihrem Magen befand.
Dann holte er einen Eimer. Schuldbewusst sah sie auf die Katastrophe vor sich.
„Es tut mir leid."
„Die vollgemachten Windeln waren früher schlimmer. Komm, ich trag dich zur Couch und dann mache ich hier sauber."
Er brachte sie nach nebenan. Dann beseitigte er das Erbrochene.
Nach einer Weile kam er zurück, reichte ihr das Fieberthermometer. Immerhin kam die Temperatur nur noch auf 38,4. Wenigstens etwas.
„Ich hole dir Klamotten. Dann ziehst du dich im Bad um und bleibst für heute auf dem Sofa liegen", gab er ihr zu verstehen.
Sie nickte müde, protestierte zum ersten Mal seit dem Beginn ihrer Erkrankung nicht.
Jay gab ihr die Anziehsachen.
„Schließ im Bad aber bitte nicht ab. Wenn du da umkippst, muss ich die Tür eintreten", warnte er, was sie mit einem folgsamen Nicken bestätigte.
Schwach sah sie ihn noch einmal an, blieb auf halbem Weg stehen.
„Dad?"
Jay wandte sich nach hinten um.
„Ja?"
„Du bist voll lieb. Danke dafür."
„Ist mein Job."
Sie grinste matt, lächelte ihn mit ihren blauen Augen an. Dann setzte sie sich in Bewegung und verschwand hustend im Nebenraum.
Es war einer dieser Momente, die ihn so sehr an seine verstorbene Frau erinnerten. Ein Schauer rannte ihm über den Rücken, als er wieder einmal realisierte, wie ähnlich sie Hailey doch war..
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eternity (Chicago PD fanfiction)
FanfictionJay ist im Auslandseinsatz in Bolivien als er von Haileys Tod erfährt. Nachdem Upton auf dem Weg zur Arbeit angeschossen wurde liegt sie im Koma, erleidet schließlich einen Herzstillstand. Nur durch Zufall überlebt das Baby, das sie im Bauch trägt...