better days

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Letztendlich brachte Erin die zwei zurück zu ihrem Apartment. Der Bluttest hatte nichts Außergewöhnliches ergeben. Kathryn hatte eine einfache Angina.

„Du musst das nicht machen. Fahr nach Hause, Erin. Du hast die ganze Nacht nicht geschlafen", gab Jay seiner Kollegin zu verstehen, aber die schüttelte mit dem Kopf.

„Und das Antibiotikum? Komm, ich seh doch dass du Hilfe brauchst. Hör endlich auf so gottverdammt stur zu sein und nimm die Unterstützung an."

Auch wenn er es nicht zugab, aber im nachhinein schien er doch recht dankbar zu sein.
Die Antibiotikagabe gestaltete sich nämlich keineswegs einfacher als der bisherige Rest. Obwohl die Detectives das Gemisch mit Saft gemixt hatten, trank das Kleinkind keinen einzelnen Schluck.
Es spuckte die Lösung immer wieder aus, drückte Jay von sich weg und wandte sich in seinen Armen, schrie sich regelrecht heiser.

„Ich geb's auf. Ich bring sie jetzt ins Med. Das bringt doch alles nichts mehr. Sie wird den Saft nie in sich behalten", fluchte Jay, aber Erin wollte noch nicht die Flinte ins Korn schmeißen.

„Jetzt bleib doch mal ganz ruhig. Lass uns noch einmal was anderes probieren", war sich Erin sicher und fokussierte sich auf Plan B. Sie nahm die Einmalspritze, in die sie das Gemisch abfüllte.

„Und jetzt?", fragte Jay als Erin das Plastikgehäuse in Richtung des Babys hielt.

„Sie wird mich dafür hassen, aber was sein muss, muss sein. Wir verschließen jetzt mal kurz unsere Herzen."

Es war nicht die sanfteste Art und Weise, aber gemeinsam schafften sie es, dass die 1 Jährige den Antibiotikasaft schluckte.
Jay nahm sie auf den Schoß, während Erin das Medikament in der Spritze in die vordere Wangentasche drückte. Jay presste ihr leicht die Nasenflügel zusammen, um einen Schluckreflex auszulösen.

Es klappte. Nach langem Zureden schafften es die Detectives, dass auch der Rest geschluckt wurde.

Die letzten Schlucke versuchte ihr Jay allein zu verabreichen. Er wusste, dass Erin nicht ewig hier bleiben konnte. Mehr und mehr schien er den Kniff herauszubekommen, wie er die Medizin auch allein verabreichen konnte
Und auch bezüglich der Fiebersenker wurde er zunehmend routinierter.
Vielleicht war es auch die zunehmende Selbstsicherheit, durch die das kleine Mädchen spürte, dass ihr Vater selbstbewusster in dem was er tat erschien.

Genau wie beim Wickeln und wie beim Füttern war es die Erfahrung, die Jay anfangs gefehlt hatte und die er dank Erin nun langsam dazu gewann.
Nach sechs weiteren Stunden hatte er Kyas Zustand so weit unter Kontrolle, dass das kleine Mädchen tief schlafend und dank des Senkers fieberfrei in ihrem Kinderbettchen lag.

Die neuen Medikamente schienen allmählich zu wirken.

„Danke. Ohne dich hätte ich echt nicht weiter gewusst", gab er zu, als er Lindsay noch zur Tür brachte. Erin lächelte ihn mit schiefer Grimasse an.

„Wichtig ist, dass die Kleine schnell wieder auf die Beine kommt. Und wenn irgendwas ist, ruf einfach an, okay? Ich bleibe über Silvester in Chicago."

Verstehend nickte er mit dem Kopf, sah sie noch einmal anerkennend an.
Sie war schon halb gegangen, als Jay noch einmal nach ihr rief.

„Erin?", sprach er leise. Irritiert sah sie auf.

„Es fühlt sich gut an, dass wir wieder zusammen arbeiten."

Lindsay grinste schwach, schenkte ihm noch einmal ein Lächeln, ehe sie sich wieder umwandte und zum Dienstwagen lief...

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Zu Jays Erleichterung wurde Kathryns Zustand allmählich besser.
Dank Halsteads Tricks und Kniffen nahm sie die Medikamente endlich an. Zwar gab es ab und an Heulerei und sie wollte ihren Dickkopf durchsetzen, aber Jay war mittlerweile so routiniert, dass er die Mittel schnell und unkompliziert geben konnte, sodass sie gar nicht erst die Möglichkeit hatte sich in Extase zu weinen.

Zwischenzeitlich suchte sie oft seine Nähe. Stundenlang saß Jay mit ihr in seinem Sessel und streichelte sie, bis sie eingeschlafen war, redete leise auf sie ein.
Aufgrund der Medikamente erholte sich ihr kleiner Körper innerhalb kurzer Zeit, wobei auch die liebevolle Pflege ihres Vaters zu der Genesung beitrug.

Nach vier Tagen hatte sie nur noch leichten Husten und brauchte keine Fiebersenker mehr. Das Antibiotikum war nach 5 Tagen beendet.

Mittlerweile war auch Will wieder zurückgekommen. Zunächst wollte ihm Jay eigentlich nichts davon erzählen, dass Lindsay ihn während Kyas Krankheitsphase kräftig unterstützt hatte. Aber dank eines Kollegen, der im Med als Kinderarzt arbeitete, hatte er recht schnell davon erfahren, sodass sein Bruder nicht allein in der Notaufnahme vorstellig geworden war.

„Das Kind braucht eine Mutter", war Wills Kommentar, als Jay ihm schließlich davon berichtete. Der Detective, der davon nichts hören wollte, schüttelte mit dem Kopf.

„Das mit Lindsay ist vorbei. Sie ist nur eine gute Freundin und Kollegin."

„Sag niemals nie", schmunzelte der rothaarige Arzt und machte eine abflachende Handbewegung.

„Jedenfalls wäre eine weibliche Bezugsperson wirklich wichtig für Kathryn. Irgendwann wird die Kleine ja auch größer und bestimmte Themen sollte man als Mädchen eben nicht nur mit seinem Vater besprechen", lautete seine Ansage.

„Es gibt auch andere Kinder, die nur mit einem Elternteil aufgewachsen sind. Nun tue nicht so, als ob wir die Einzigen auf dem ganzen Planeten Erde sind", entgegnete Jay, den das Thema mächtig nervte, aber Will hielt an seiner Meinung fest.

„Aber nicht ohne Mutter. Außerdem weißt du selbst, was das für Auswirkungen auf das gesamte Leben haben kann. Nicht umsonst sind die Jugendstrafeinrichtungen voll von Kids, die nur mit einem Elternteil aufwachsen mussten."
Jay verdrehte die Augen. Will tat ja geradewegs so, alsob jedes Kind, das nur bei Vater oder Mutter aufwuchs potenziell kriminell werden würde.

„Was Onkel Will wieder erzählt?", schnappte sich Jay nun seine kleine Tochter vom Teppich, die ihn neugierig anlächelte und mit ihren kleinen Händchen sein T Shirt untersuchte.

„Na, ja früher oder später wirst du sicher wieder jemanden kennenlernen. Früher wäre wohl besser, denn bis auf Natalie und Erin oder Kim hat sie ja kaum Kontakt zu anderen Frauen."

Jay rollte erneut mit den Augen. Er konnte es einfach nicht lassen.

„Bevor du dich um mein Liebesleben kümmerst, solltest du erst einmal vor deiner Tür kehren. Deine Wochenendbeziehung wird für Owen sicher auch keine Lösung auf Dauer sein."

„Im Gegensatz zu anderen habe ich wenigstens eine", brummte Will, weshalb im Jay gespielt hasserfüllte Blicke entgegen warf.

„Anderes Thema. Was hast du eigentlich an Silvester geplant?"
Jay zuckte mit den Schultern.

„Nichts Spektakuläres oder war das jetzt ein Angebot, dass du mir die Kleine abnehmen willst, damit ich zum ersten Mal seit über einem Jahr in eine Bar gehen kann, um Frauen kennen zu lernen?", motzte er seinem Bruder sarkastisch entgegen.

„Schon gut. Der Kommentar war mies. Ich mach mir einfach nur Sorgen, dass das für Kathryn nicht der optimale Weg ist. Du brauchst auch mal jemanden, dem du deine Probleme erzählen kannst. Und auch wenn du das nicht wahrhaben willst und bei uns zu Hause selbst nicht immer Eitel Sonnenschein war, aber ein Kind braucht eine gesunde Dreiecksbeziehung, um gut aufwachsen zu können. Außerdem, Hailey ist jetzt seit einem Jahr tot und bisher hast du alles in dich hinein gefressen. Du hattest gar keine Zeit zum trauern."
Zum ersten Mal seit langer Zeit sah Will seinen kleinen Bruder wirklich voller Sorge an.

„Jay, sie war deine Frau. Ihr wart zwei Jahre miteinander verheiratet. Was willst du Katie denn sagen, wenn sie in zwei oder drei Jahren anfängt nach ihrer Mutter zu fragen und du nie darüber redest?"
Allmählich wurde Jay sauer.

„Erstens geht d ich das nichts an und zweitens wird sie die Wahrheit erfahren. Dass ich ihre Mom über alles geliebt habe und dass es trotz allem ein Wunder ist, dass sie überlebt hat", deutete er auf das kleine Mädchen auf seinem Schoß.

„Ach, als du hier 6 Monate bei mir eingezogen bist, ging mich das plötzlich sehr wohl was an", konterte Will aufgebracht zurück.

„Wollen wir jetzt schmutzige Wäsche waschen? Ist es das, was du willst?", erwiderte Jay in dementsprechend lautem Tonfall, sodass sich Kya instinktiv die Hände auf die Ohren hielt und unsicher wimmerte, weshalb die Männer etwas ruhiger wurden.

„Wenn ich eine Trauerbegleitung brauche, sage ich Bescheid, okay?", fuhr er den Älteren an, der genervt seufzte.

„Weißt du was? Mach doch was du willst. Es war nur ein gut gemeinter Rat", erhob er sich schließlich von der Couch seines Bruders.

„Warum lädst du Lindsay eigentlich nicht zu Silvester ein? Dann musst du wenigstens nicht alleine feiern. Der kleine Zwerg hier hält eh nicht bis Mitternacht durch und das neue Jahr vorm Fernseher zu starten ist vielleicht nicht der optimale Bringer."

„Lass das mal meine Sorge sein", murmelte Jay immer noch sichtlich eingeschnappt und holte jetzt zum Rückschlag aus.

„Wo bist du überhaupt am 31.? Dienst über die Feiertage hattest du ja an Weihnachten schon."

„Natalie hat mich ins Baracuda eingeladen. Wir haben für Owen einen Babysitter organisiert", hellte sich das Gesicht des Arztes aus. Jay kommentierte das Gesagte mit einem aufgesetzten Blick.

„Gratuliere. Klingt nach einer guten Sache", murmelte der jüngere Halstead etwas halbherzig. Verdammt, warum hatte Will immer derart viel Glück und er nie?

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Eigentlich war es der reine Zufall, aber auf einem der Spaziergänge mit Kya lief ihm Lindsay in die Arme. Sie wohnten im gleichen Stadtteil, sodass Begegnungen hin und wieder vorkommen konnten.

„Hey, na kleine Maus. Wie geht's dir?", beugte sich Erin über den Kinderwagen, in dem die neurig schauende Katie saß und sie munter anlächelte. Lindsay strich ihr liebevoll über das Gesicht, ehe sie sich wieder nach oben aufsetzte.

„Sie sieht viel besser aus", war sie sich sicher. Jay nickte ihr vielsagend zu.

„Sie ist seit 2 Tagen komplett fieberfrei. Ganz in der Hoffnung, dass das so bleibt."
Lindsay lächelte ihrem Kollegen erleichtert entgegen.

„Und du? Hast du noch die letzten Vorkehrungen für die große Silvesterparty getroffen?", sprach er scherzhaft.
Aber sie lachte nur ironisch.

„Welche Party? Ich bin keine 20 mehr. Nein, mal Spaß bei Seite. Vermutlich werde ich das neue Jahr schlichtweg verschlafen. Das Fernsehprogramm ist immer das gleiche und alle meine Bekannten aus New York sind bis zum Jahreswechsel weggeflogen", war ihr Kommentar, weshalb er sich letztendlich doch noch einen Ruck gab.
Jetzt oder nie.

Letztendlich hatte sich alles auf eine gewisse Art und Weise gefügt.

„Ich bin auch zu Hause. Mit Kya kann ich ohnehin nicht weg", sah er ihr vielsagend in die Augen und lächelte sie an.
„Aber sag mal... was hältst du davon, wenn du am 31. einfach bei uns vorbei kommst. Als Dankeschön dafür, dass du dich so aufopferungsvoll um die Kleine gekümmert hast."
Erins Gesicht erhellte sich.

„Kein schlechter Plan. Danke für die Einladung. Dann sehen wir uns morgen?"
Jay zwinkerte ihr zu. Sie verabschiedete sich noch einmal von der Kleinen, ehe beide getrennte Wege gingen...

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Noch am gleichen Nachmittag fuhr Jay mit der kleinen Kya zum Friedhof. Schon weit vor dem Spaziergang verspürte er ein unglaubliches Verlangen nach zahlreichen Monaten wieder dort zu sein.

Er lief mit dem Kinderwagen durch den Schnee, schlug gezielt den Weg zur Grabstätte ein.

„Weißt du was, mein kleiner Matz. Wir starten Mama hat heute einen Besuch auf dem Friedhof ab. Was hältst du davon?"

Kathryn sah ihren Papa verdutzt an, lachte aber, als er sie ansah. Wenn sie nicht gerade krank war, konnte sie ein durchaus ausgeglichenes Kleinkind sein. Auch wenn Jay auf dem Weg vom Supermarkt bis hier her gefühlt 10 Mal ihr Stofftier Mr. Bear aufgehoben hatte und Jay dann jedes Mal einen Teil des Weges zurückgelaufen war. Das Plüschtier schmiss sie nämlich mit Vorliebe aus dem Buggy. Derzeit hatte sie die Phase, in der sie alles ansabberte. Ihre Angina hatte offenbar einen weiteren Wachstumsschub ausgelöst, denn mittlerweile kamen auch die ersten Schneidezähnchen.

Stumm schob sie Jay zu Haileys Grab. Dank den Kollegen hatte er bei seinen Schwiegereltern erwirken können, dass seine Frau ganz in der Nähe des Familiengrabs eine eigene Grabstelle bekommen hatte.
Insgeheim plante Jay seit ihrem Tod, dass er sich irgendwann wenn seine Zeit gekommen war, neben ihr begraben lassen würde, aber daran versuchte er genauso wenig zu denken wie an die Umstände ihres Todes. Aufgrund seiner kleinen Tochter kamen mittlerweile und in großen zeitlichen Abständen auch hin und wieder die schönen Erinnerungen zurück.

Es war noch selten, aber ab und an kam es tatsächlich vor. Meistens dann wenn er spezielle Eigenschaften von Upton an seiner kleinen Tochter wieder entdeckte.
Schon jetzt hatte sie Haileys blaue Augen und die Haarstruktur, auch wenn die Farbe etwas dunkler war.

Nur den Sturkopf hatte sie eindeutig von Jay geerbt. Wenn sie etwas nicht wollte, dann konnte man Handstand machen. Meistens blieb sie beharrlich und wollte ihren Willen durchsetzen. Eine Eigenschaft, die bei Halstead nicht immer gut ankam, weil sie sich damit zu ähnlich waren, auch wenn er sie trotzdem über alles liebte.

Erst unmittelbar vor ihrem Grabstein brachte er den Kinderwagen zum stehen, hielt dann Inne. Die Kleine beschäftigte sich gerade mit einem ihrer Spielzeuge, während Jay vor Haileys Grab in die Knie ging und ihr die weiße Rose auf die freie Stelle vor dem Mamorstein legte.

Detective Hailey Upton 1984-2022 war auf der Platte eingraviert.

Und mit einem Mal traf es Jay wie ein Schlag in die Magengrube. Er wusste nicht, woher all die Emotionen plötzlich kamen, aber für einen kurzen Moment war all der aufgestaute Schmerz der letzten Wochen und Monate zurückgekommen. Verdammt, sie fehlte ihm so sehr.

Ihr sanftes Lächeln, ihr Gerechtigkeitsinn, ihre ganze Art. Noch immer konnte er nicht begreifen, dass er sie nie wieder sehen würde. Dass hier nur noch ihre Asche lag. Und diese Gewissheit traf ihn hart. Genau wie die Schuld in den letzten Monaten nicht für sie da gewesen zu sein. Damals, als er Hals über Kopf nach Bolivien aufgebrochen war, sich Monate lang nicht mehr bei ihr gemeldet hatte.

Als alleinerziehender Vater mit der Kleinen zusammen zu leben war an manchen Tagen so verdammt hart.

Leise schluchzte er auf, sank dann regelrecht in sich zusammen und weinte lautstark in seine Handinnenflächen. Er hätte alles dafür gegeben, jetzt bei ihr zu sein. Sie nur einmal kurz im Arm zu halten. Den Geruch ihres Mandelparfums einzuatmen und dabei zu spüren, dass es auf der Welt doch noch einen Hauch von Hoffnung gab. Hoffnung auf Menschen, die wie sie für das Gute kämpften und die Welt in kleinen Schritten jeden Tag ein bisschen besser machten. Doch diese Hoffnung war nicht mehr da. Hailey war gestorben und mit ihr auch jeglicher Glaube an das Gute.

Jay schluchzte auf, als sich sein Weinen mit dem leisen Wimmern seiner Tochter vermischte. Während die kleine Kya bis eben noch gut gelaunt war, schien ihr die Stimmung ihres Vaters Angst zu bereiten. Obwohl sie noch so klein war, schien Jay immer wieder fasziniert davon, wie sehr sie auf Stress und Anspannung reagierte und die Stimmung in ihrer Umgebung spiegelte.

Mit flinken Handbewegungen wischte er sich die Tränen vom Gesicht, sah noch einmal auf die Rose und erhob sich dann nach oben, ehe sie das mittlerweile leicht weinende Kleinkind aus dem Kinderwagen und auf den Arm nahm.

Ganz fest drückte er sie an sich, während seine Tränen lautlos auf ihre Wangen fielen. Kathryn krähte leise, begann unruhig mit den Ärmchen zu rudern, weil ihr die Salztropfen auf dem Gesicht Unbehagen bereiteten.
Jay gab dem kleinen Mädchen einen Kuss auf die Stirn, während er sich zunehmend beruhigte.

„Mama liegt hier, weißt du? Und ich bin ihr so dankbar dafür, dass sie dich bekommen hat. Weil sie durch dich irgendwie immer noch da ist und weiter lebt. Auch wenn sie nicht mehr hier sein kann", sprach er mit zitternder Stimme und strich ihr gleichbleibend über den Rücken, weshalb sich die Kleine wieder etwas mehr beruhigte.

„Mama?", sprach sie es zum ersten Mal aus. Jay musste durch seine Tränen lächeln.

„Genau, deine Mama", wiederholte er das Wort.

„Die guckt jetzt von da oben auf uns runter und schlägt wahrscheinlich die Hände überm Kopf zusammen, weil sie denkt, dass so kleine Mäuse wie du um diese Uhrzeit schon längst wieder zu Hause sein müssten", redete er mit der 1 Jährigen, als ob sie das verstand.

„Mama", wiederholte sie erneut das Wort, das sie neu gelernt hatte.

Jay schmunzelte ihr traurig entgegen, ehe Bewegung in seinen Körper kam.

„Komm, mein Spatz. Wir gehen nach Hause. Sag Mama noch tschüss, bis zum nächsten Mal", sprach er leise, ehe er die Kleine zurück in den Kinderwagen setzte und mit ihr den Heimweg durch die Schneelandschaft Chicagos antrat...                             

eternity (Chicago PD fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt