aftermath

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Laute Schreie hallten durch die Weiten des Appartments. Kurz darauf öffneten sich Türen und das Licht ging an. Doch was war passiert?

Kya saß nassgeschwitzt in ihrem Bett. Ihr Atem war schnell, nahezu rasselnd.

Entschuldigend sah sie auf Erin und Jay, die geradewegs ins Zimmer gerannt waren.

„Ich hab geträumt. Es war wieder wie gestern Nacht", brachte sie unter Tränen hervor, bevor sie Lindsay in eine tröstende Umarmung zog.

Behutsam wiegte die Polizistin ihre 16 jährige Stieftochter in den Armen.

„Es ist alles gut, Süße. Wir sind da. Es war nur ein Traum", versicherte Erin wie unzählige Male zuvor, ehe ihr besorgter Blick zu Jay fiel, der seiner Tochter unbeholfen über die Schulter strich.

Wie jede Nacht, wenn Kya schlecht träume und sie von einem ihrer Elternteile getröstet wurde, schien sie nach einiger Zeit ruhiger zu werden.

Lindsay saß auch in dieser Nacht lange an ihrem Bett und hielt ihre Hand, bis sie wieder eingeschlafen war.

Irgendwann, kurz nach 3:30 Uhr am Morgen kroch sie übermüdet in das gemeinsame Doppelbett.

An Schlaf war mittlerweile nicht mehr zu denken.

„Jay, das geht so nicht weiter. Das ist jetzt fast jede Nacht so, dass sie davon wach wird. Das ist für Kathryn keine Lebensqualität und für uns auch nicht", merkte die Polizistin besorgt an.

Halstead starrte seufzend in die Dunkelheit der Nacht, nickte mit dem Kopf.

„Ich überleg mir was."

„Die Therapie in allen Ehren, aber ich hab momentan das Gefühl, dass das überhaupt nichts bringt. Zumindest reicht das nicht mehr aus. Seitdem wir aus Nordwisconsin zurückgekommen sind, ist es eher schlechter als besser."

„Was soll ich denn aber machen, Erin? Ich kann sie doch nicht einweisen lassen."

Lindsay schwieg. Natürlich würden sie Kya aufgrund ihres Traumas nicht in eine Klinik bringen können, aber allmählich gingen ihnen auch die Alternativen aus.

„Ich hab morgen nochmal diesen Termin an ihrer Schule. Bei ihrer Lehrerin. Vielleicht hat sie noch eine Idee, was man machen kann."

Lindsay stöhnte.

„Wie gesagt, Kathryn muss auch für alle weiteren Schritte bereit sein und wenn sie das nicht ist, können wir uns den Mund fusselig reden."

Jay sah seine Frau düster an.

Natürlich hatte er mit dieser Vermutung recht, auch wenn er es nur zu gern verdrängte...

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„Mr. Halstead, ich mache mir Sorgen um Kathryn."

Unruhig rutschte Jay auf seinem Stuhl hin und her. Nicht, dass er erwartet hatte, dass beim Gespräch alles rosig verlaufen würde, aber dass Kyas Klassenlehrerin die Veränderungen wie er selbst oder Erin reflektierte, traf ihn hart.

„Ich meine damit nicht die Noten ihrer Tochter, sondern ihr Verhalten. Sie ist stiller als sonst. In sich gekehrt, schreckhaft. Sie hatten ja bereits mit mir telefoniert und man merkt jetzt mehr und mehr, dass sie unter den Folgen dieses traumatischen Ereignisses leidet. So wie damals erkenne ich Kya manchmal gar nicht mehr wieder. Sie war vor einigen Monaten noch eine sehr aufgeschlossene und extrovertierte Schülerin. Jetzt zieht sie sich mehr und mehr zurück, meidet den Kontakt zu ihren Mitschülerinnen. Selbst Mr. Dewey, ihr Kunstlehrer, den sie sehr schätzt, macht sich große Sorgen um sie. Kya ist seine beste Schülerin, aber in letzter Zeit verschlechtert sich ihr Zustand, obwohl ihr Kunst immer großen Spaß gemacht hat."

eternity (Chicago PD fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt