undercover

11 1 0
                                    


„Jay, das kannst du nicht machen."

Erin schüttelte demonstrativ mit dem Kopf, verschränkte entschlossen die Arme vor der Brust.

„Kathryn ist kein Kanonenfutter. Was ist, wenn der Undercovereinsatz schief läuft?"

Halstead, der sich der Sache hingegen sehr sicher war, sah seine Frau überzeugt an.

„Was soll denn schief laufen? Es sind nur zwei Tage. In einer völlig anderen Stadt. Criystal Lake liegt 20 Meilen von Chicago entfernt. Sie geht nur  zu diesem Kunstworkshop, um der Leiterin der Einrichtung auf den Zahn zu fühlen. Sie soll ja nicht die Kronjuwelen von England stehlen. Außerdem wissen wir nicht einmal, ob die Frau unsere Tatverdächtige ist. Im Prinzip läuft der Einsatz eher um auszuschließen, dass da ein Zusammenhang besteht."

Aber Lindsay sah ihn nur skeptisch an.

„Kathryn liebt Kunst. Und das weißt du genau. Ihre Bilder sind richtig gut. Wenn sie durch diesen workshop  irgendwo in einer Zeitschrift oder auf dem Titelblatt landet, hast du ein richtiges Problem. Und dann bist du dafür verantwortlich und kein anderer. Du weißt, wir hatten den Deal, dass wir sie nicht in unsere Ermittlungen reinziehen. Nicht, nachdem was damals passiert ist."

„Ihr Trauma wurde behandelt."

„Na, und? Das macht sie trotzdem anfällig. Ganz ehrlich, ich finde das ist eine Schnapsidee", war sich Erin sicher, aber Jay rollte nur mit dem Augen.

Er hatte bereits sämtliche Hebel in Bewegung gesetzt. Hatte alles bei den CIs vorbereitet und sah eine Sicherung der Lage vor Ort als die einzige Chance.

„Die Kunstschule bietet nun mal ausschließlich Kurse für 12 bis 18 Jährige an. Soll ich mich als Teenager verkleiden und selbst dort teilnehmen? Das wird so nicht funktionieren. Und zuverlässige Kontakte zu anderen Teenagern haben wir nicht. Bei Kya besteht die einzige Verschwiegenheitsgarantie."

Erin seufzte, spielte mit einer Haarsträhne in der Hand, während sie müde aus dem Wagen sah.

„Tue was du nicht lassen kannst. Aber sag hinterher nicht, ich hätte dich nicht gewarnt."

„Erin, da muss jemand hin, der auch authentisch ist und keiner, der zwei linke Hände hat. Kya ist authentisch. Sie ist erstklassig.2

„Ja und genau das macht mir Sorgen."

Lindsay war nicht umzustimmen.

Doch Jay hatte sich längst entschieden...

____________________

„Also nochmal zum Briefing. Ich heiße Emma Anderson und gehe in die 11. Klasse der Rockford High. Ich lebe derzeit bei meiner Tante und meinem Onkel, weil meine Eltern als Diplomaten in Shanghai arbeiten. Ich will besser werden und interessiere mich für Kunst und liebe es zu fotografieren", betonte Kathryn nur 3 Tage später ironisch, als sie in Jays Dienstwagen saß, der sie am ersten Tag zum Einsatzort des Undercovereinsatzes bringen sollte.

Eigentlich waren derzeit Ferien in Illinois.

Nur unter der Bestechung eines großzügigen Taschengelds und neuen Kunstutensilien hatte sich Kya auf den Deal eingelassen, zwei Tage für je 6 Stunden Teil des Workshops zu sein.

„Warum eigentlich Shanghai?"

„Was?"

Jay sah die Jüngere irritiert an.

„Dad, im Ernst. Warum sind meine Eltern in Shanghai? Warum nicht in New York?"

„Weil du sonst nicht monatelang bei Verwandten wärst. Nutz mal den Kopf zum denken. New York ist nicht weit von Illinois entfernt."

eternity (Chicago PD fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt