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„Mrs. Thompson, Ihre Tochter ist tot."

Jays Stimme war nur ein Hauch, als er der Mutter gemeinsam mit Lindsay die Todesnachricht verkündete.

Nichts hasste er an seinem Job so sehr wie Eltern zu erklären, dass ihr Kind gerade gestorben war.

„Aber das kann nicht sein", wisperte die Frau, während sie sich instinktiv am Geländer festhielt.

Jays ernster Blick fiel auf Lindsay, dann setzte er zu weiteren Erklärungen an.

„Tut mir leid, aber sie ist an einer Mischintoxikation von Extasy und Fentanyl gestorben. Ihre Freund hat sie am Morgen tot im Nebenzimmer gefunden."

Völlig perplex und kaum zu einer Reaktion fähig, sah die Frau die zwei Detectives an.

„Wir gehen davon aus, dass es ein Unfall war.  Hannah wollte eine der Pillen ausprobieren und hat kurz darauf einen Herzstillstand erlitten."

In diesem Moment sackten der Frau die Beine weg.

Erin war als Erste dazu gekommen und hatte im letzten Moment verhindert, dass sie zu Boden gesackt war.

„Nein. Das kann nicht sein. Nein", wurde die Stimme der Mutter immer leiser. Worte, die Jay nur noch wie aus weiter Entfernung wahrnahm. Zu sehr war er damit beschäftigt ebenfalls um Fassung zu ringen. Zu gut konnte er sich vorstellen, was sie gerade durchmachte.

Seitdem er selbst Vater war und sich seine Tochter noch dazu im gleichen Teenageralter befand, ließen ihn derartige Situationen nicht mehr kalt.

„Jay? Jay! Hilfst du mir, bitte?"

Erst Lindsays Stimme holte ihn zurück in die Gegenwart. Davor hatte er völlig perplex auf die offenbar alleinerziehende Mutter gestarrt.

Was danach folgte, war das übliche Prozedere.

Sicherheitshalber holten sie einen Krankenwagen, weil sich die Frau im Schockzustand befand.

Es war das übliche Gespräch, das sich nach der Verkündung von Todesnachrichten ereignete.

Sie stellten sicher, ob es noch Angehörige gab, die sich um die Frau kümmern konnte, erzählten ihr, sobald sie sie als zurechnungsfähiger beurteilten, was genau passiert war und gaben bekannt, dass sie weitere Ermittlungen einleiteten.

Beim Fall des 15 jährigen Mädchens lag auf der Hand, dass sie ihrer Experimentierfreudigkeit erlegen war.

Das Interesse an der Droge hatte ihr das Leben gekostet.

Ein Fakt, der Jay übel zusetzte und seinen Groll gegenüber den gesuchten Tätern, die das Zeug zusammenpanschten, nur noch größer machte.

Zumal die verstorbene Schülerin genau wie Jays Tochter eher ein stilles und zurückgezogenes Mädchen gewesen war. Der Versuch dazuzugehören, war hier offenbar maximal gescheitert.

„Verdammt, sie hätte noch leben können", fluchte Halstead im Wagen und schaute nur düster geradeaus. Er hasste Tage wie diese.

Und auch wenn bei Kathryn derzeit alles gut lief, sollte es die Sorgen, dass ihr ähnliches passierte, nicht kleiner machen...

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„Jay? Jay?"

Es war gegen zwanzig Uhr am Abend, als Halstead die Tür des Appartments öffnete. Erin war vor dem Fernseher eingeschlafen. Eigentlich sollte Kya bereits vor über einer Stunde nach Hause kommen, aber von ihr fehlte noch immer jede Spur. So langsam war Halstead unruhig geworden.

Verdutzt blickte er in die Gesichter zweier Streifenpolizisten. Er kannte sie, weil sie derzeit in der Wache arbeiteten.

Sie waren bleich, wie versteinert. Obwohl er es nicht sicher wusste, bekam er sofort ein ungutes Gefühl.

eternity (Chicago PD fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt