„Daddy? Kommst du mit in den Sandkasten?", bettelte Kya als sie mit ihrem Vater auf den Spielplatz gegangen war.
Flehend sah die 5 Jährige ihren Vater an, der bis eben auf einer der Bänke gesessen hatte und sich mit den Kollegen mit Hilfe seines Smartphones über den anstehenden Fall ausgetauscht hatte.
Er hatte Kya an diesem Tag von der Vorschule abgeholt. Kurzerhand hatten sie einen Stopp beim Spielplatz eingelegt und jetzt verlangte die Kleine nach Aufmerksamkeit.
Etwas genervt gab Jay schließlich nach. Er wollte das Kathryn nicht spüren lassen, aber an manchen Tagen war er gedanklich so sehr in seiner Arbeit versunken, dass er es gerne sah, wenn sie sich allein beschäftigte.
Schließlich gab er aber nach, setzte sich von der Bank nach oben auf und lief mit ihr zum Sandkasten, wo sie bereits ihre Förmchen abgelegt hatte.
Zu seinem Unmut, spielte in einer anderen Ecke noch eine Mutter mit ihrem Sohn in der Buddelkiste, die sich offenbar als recht kommunikativ erwies und Jay sogleich in ein Gespräch verwickelte.
„Na, endlich hat es aufgehört zu regnen und die Sonne kommt raus. Da ist wohl noch jemand, der sich auch nicht gern allein beschäftigt?", deutete sie auf Kathryn, die nun geschäftig Sand auf einen Haufen schauffelte und offenbar eine Burg bauen wollte.
Jay, der damit beschäftigt war, den Graben auszuhöhlen, sah die Mutter gespielt lächelnd an und nickte etwas unangenehm berührt. Eigentlich wollte er nicht auf Konversation gehen, aber die Frau, die Halstead auf Mitte 20 schätzt, machte es ihm nicht leicht.
„Väter sieht man hier selten", gab die junge Frau schließlich zu, blieb dann aber an seinem schwarzen Ehering hängen, ehe sich ihre Blicke trafen.
Sie wirkte fast ein wenig enttäuscht, dass er verheiratet war.
„Wahrscheinlich sitzen die um diese Zeit im Büro und müssen arbeiten. Das ist heute auch nur eine Ausnahme.
Normalerweise holt meine Frau die Kleine ab."
Natürlich begriff Kya nicht, warum Jay das gesagt hatte und ruinierte in ihrer Unwissenheit die ganze Situation.
„Daddy hat recht. Meistens holt mich Erin ab und dann fahren wir zu Julie. Das ist meine Tagesmama", plapperte das Mädchen wie ein Buch und brachte Jay dadurch unbewusst ins Bedrängnis, weil sich das nicht mit seinen Aussagen deckte. Überhaupt gefiel ihm nicht, dass Kathryn gegenüber Fremden manchmal so redselig war und alles erzählte. Doch gleichzeitig wusste er, dass das ihrer Naivität als Kleinkind geschuldet schien und er ihr das nur schwer abgewöhnen konnte.
Die Mutter, die mittlerweile merkte, dass Jay das Thema unangenehm war, wechselte schnell zu einem anderen Gesprächsmittelpunkt.
„Ach, wenn mein Simon doch so aufgeschlossen wäre. Mein Kleinster spricht nicht mehr als nötig", jammerte sie auf den Jungen deutend, der aber sichtlich jünger als Kya war.
„Das kommt noch. Ganz sicher."
Eine Aussage, die die junge Mutter offenbar als Anlass nahm, Jay ihre halbe Lebensgeschichte zu erzählen. Geduldig, weil er nicht unhöflich erscheinen wollte, hörte er schließlich zu und schien gleichzeitig unendlich dankbar, als Kathryn anmerkte, dass sie Hunger hatte.
„Komm, Mäuschen. Wir wollen los", stand er schließlich auf und klopfte sich den Sand von den Jeans, innerlich bereits ahnend, dass seine Tochter wie so oft den halben Sandkasten in ihren Schuhen und den Klamotten mit nach Hause exportieren würde.
„Fahren wir jetzt zu Oma und Opa?", ruinierte die Kleine wie zuvor seinen Plan nicht alle Dinge ungefiltert einer Fremden zu erzählen, weshalb Jay notgedrungen mit dem Kopf nickte.
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eternity (Chicago PD fanfiction)
أدب الهواةJay ist im Auslandseinsatz in Bolivien als er von Haileys Tod erfährt. Nachdem Upton auf dem Weg zur Arbeit angeschossen wurde liegt sie im Koma, erleidet schließlich einen Herzstillstand. Nur durch Zufall überlebt das Baby, das sie im Bauch trägt...