Mein verdammtes Herz

Chapter 6

Ein etwas kürzes Kapitel dieses Mal. Viel Spaß!

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Raphael

Pitbull wusste bestimmt, dass sie mit ihrer Kaffee-mit-Schuss-Geschichte nicht in Schwierigkeiten steckte. Und auch wenn doch, hätte ich gerne die Debatte zwischen ihr und Matt gesehen.

Matt wäre verloren.

Sie kam auf uns alle zu und begrüßte uns freundlich. Sie hatte Anstand, Manieren. Nicht, dass es mich juckt, ob mich Leute begrüßen oder nicht, aber bei ihr war ich neugierig.

Ich war neugierig, wie sie war. Wie sie sich gab.

Sie stand aufrecht auf beiden Beinen vor uns, Kopf nach oben - so wie vorhin bei ihren Verhandlungspartnern. Sie versuchte professionell zu wirken, selbstbewusst, fehlerlos. Wer will sich denn vor seinen Vorgesetzten blamieren?

„Ja. Ich..." wollte sie gerade ansetzen, als plötzlich zwei Männer, einer älter und einer jünger, an der offenen Tür vorbeigingen und bellten wie Hunde. „Bravo, Pitbull!"

Jetzt musste auch sie grinsen. „Nun, dann hätte sich das auch geklärt."

Sie dürfte gut ankommen hier. Die Leute kannten sie und man kannte ihren Ruf. Anscheinend bellten ihre Kollegen, wenn sie wieder mal zerlegt hat. Genau mein Humor.

„Kennst du dich auch mit Mietverträgen aus?" fragte sie plötzlich Matt. Ich zog meine Augenbraue hoch und sah ihn an. Worauf will er hinaus?

„Im Großen und Ganzen, ja. Bei Spezialfällen hole ich mir trotzdem gerne noch eine zweite Meinung ein." informierte sie ihn. „Wieso die Frage?" stocherte sie nach. Ja, das würde ich auch gerne wissen.

„Naja, ich habe gerade so einen Fall auf meinem Schreibtisch liegen, einen Spezialfall. Dazu würde ich mir gerne eine zweite Meinung einholen." wiederholte er fast 1:1 ihre Worte. „Bekomme ich deine Kontaktdaten?" fragte er sie ruhig.

Nicht sein Ernst? Macht er sie an?

Auch sie wirkte nun verwirrt und wusste nicht recht, was seine Absichten waren.

Sie überlegte kurz.

„Ja sicher, für berufliche Herausforderungen bin ich immer offen." antwortete sie souverän und betonte dabei das Wort ‚beruflich'. Sie reichte ihm ihre Visitenkarte.

Sie hatte eine schöne Stimme. Sie klang süß. Rein optisch passte die Stimme gut zu ihr.

Mit ihrer definierten femininen Figur, ihren langen blonden Haaren und ihrer Körpergröße, die mir gerade mal bis zur Schulter reichte, fand ich sie echt anziehend. Sie war mein Typ.

Auf der einen Seite war sie taff und frech, auf der anderen Seite wirkte sie süß und mädchenhaft.

Sie war wie Engel und Teufel in einer Person.

Wie hieß sie eigentlich?

Matt nickte ihr zu und steckte die Karte in seine Jackentasche.

Pitbull lächelte ihm noch ein letztes Mal freundlich zu, bevor sie sich wieder ihrem Kaffee widmete.

„Also" begann ich und erhob mich abermals von meinem Stuhl. „Ich denke wir sind fertig hier. Gehen wir." fügte ich hinzu.

Ich ging voraus aus dem Raum, Matt und Ben folgten mir.

„Auf Wiedersehen." verabschiedete sich Pitbull, gleich wie Jasmin und dieser Joshua oder Josh.