Chapter 41

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Ana

Nach meinem Orgasmus hielt Raphael mich fest. Er wusste bereits, wie ich darauf reagierte und schlang seine starken Arme um mich.

Ich atmete ein paar Mal tief durch, um mich wieder zu fangen. Nach kurzer Zeit beruhigte sich mein Körper wieder und ich wich ein bisschen von Raphael zurück, um ihn ansehen zu können.

Er blickte auf mich herab, stolz mich so weit getrieben zu haben.

„Whoa, das war..." gab ich von mir und sprach aber nicht weiter, da er wusste, was ich damit sagen wollte.

„Ja." war seine Antwort, als er mich gedankenverloren ansah. Er grinste.

Raphael drückte mir nun einen Kuss auf die Lippen. Er ließ sie dort für einen Augenblick und zeigte mir somit, dass er dankbar für diese Momente eben war.

Danach zogen wir uns beide wieder an, da wir ja noch draußen in der Öffentlichkeit waren.

Ich hoffe uns hat niemand gehört. Wir waren nicht gerade leise.

Wir machten uns gemeinsamen, Hand in Hand, auf den Weg nach drinnen.

Welche Zimmernummer hat er eigentlich? In welchem Stock?

„Wo schläfst du?" fragte ich ihn, als wir gerade den Aufzug betraten.

Er stand neben mir und blickte auf mich herab.

„Ich hoffe bei dir." gab er zurück und sah mich abwartend an. Seine Augen hielten Hoffnung, obwohl er wahrscheinlich bereits wusste, was meine Antwort sein würde. Er grinste.

Nun grinste ich auch, zufrieden mit seiner Antwort. Ich wählte meine Stockwerksnummer und der Lift fuhr los.

Ich spürte Raphael's Blick auf mir. Als ich zu ihm hochsah merkte ich, dass er meinen neuen Bikini musterte. Als hätte er noch nicht genug gehabt.

Er hob seinen Blick und richtete ihn nun auf mein Gesicht. „Ich hatte gar keine Möglichkeit mir deinen neuen Bikini anzusehen." offenbarte er mir in einem beleidigten Ton. Doch er grinste frech.

„Du warst anscheinend zu sehr damit beschäftigt ihn mir auszuziehen." konterte ich und grinste ihn ebenfalls an.

Ihm gefiel unsere Scherzerei, denn sein Grinsen reichte bis zu seinen Augen.

„Und ich bereue keine einzige Sekunde davon." gab er ehrlich zu und blickte mir in meine Augen.

Er nahm meine Hand in seine und hob sie über meinen Kopf. Mit einer Handbewegung drehte er mich einmal im Kreis, sodass er mich von allen Seiten und Winkeln mustern konnte.

Er stieß einen lauten Pfiff aus und klatschte mir auf meinen Hintern.

„Sind wir gleich da?" wollte er plötzlich wissen, als ich wieder auf meinem ursprünglichen Platz stand.

Ich verstand nicht gleich, wieso er so einen Stress machte, doch als ich an ihm runter sah, bemerkte ich eine Beule in seiner Hose, die nicht mehr zu verstecken war.

Schon wieder?

Mit großen Augen sah ich ihn an. „Raphael, du bist ein Tier." gab ich von mir und lachte.

Als ein lautes ‚Ping' ertönte und wir an meinem Stockwerk angekommen waren, schmiss er mich über seine Schulter und ging so mit mir zu meinem Zimmer. Ich kicherte.

Er hatte die Karte bereits in seiner Hand. Die Tür öffnete sich und ohne etwas anderes noch zu machen, schmiss er mich auf mein Bett und folgte mir gleich darauf.

Kurz zusammengefasst haben wir nicht mehr viel geredet.

Wir genossen den restlichen Abend in Zweisamkeit und hofften, dass uns unsere Zimmernachbarn nicht hörten. Naja, ich hoffte es, Raphael war es egal.

Raphael war vor allem mit meinem Hintern beschäftigt. Er war ein richtiger Arsch-Typ. Noch ein Grund mehr, um mich zu freuen, dass ich vergangene Wochen im Fitness mehr Fokus auf ihn legte.

Es war schon spät, als wir beschlossen nun endlich mal schlafen zu müssen. Raphael muss morgen Vormittag an einer Konferenz teilnehmen, weswegen er und Matt morgen wahrscheinlich erst zu Mittag zu uns stoßen werden.

Wir lagen in diesem Hotelbett, ich an ihn gekuschelt, während er seinen Arm um mich legte und mich zu sich drückte.

Mit meiner freien Hand streichelte ich seine Oberarme und fuhr die Linien seiner Tattoos nach.

Ich genoss seine Nähe. Einfach nur in seinen Armen liegen zu können und bei ihm zu sein, durchströmte mich mit einem Glücksgefühl.

Er lag hier mit mir auf diesem Bett, in Portugal, auf einer Betriebsreise.

Er lag auf seinem Rücken. Als ich meine Finger weiter hoch zu seinem Hals führte, änderte er seine Position und lag nun auf der Seite, sein Gesicht zu mir gewandt.

„Ana." setzte er an und blickte mich an.

„Raphael." machte ich ihn nach, doch es klang eher wie eine Frage. Ich war neugierig, was er wollte. Seine Stimme klang ernst.

„Weißt du, meine Cousine heiratet in drei Monaten." begann er, sein Blick beobachtete mich. Er wirkte nicht so locker wie sonst immer. War er nervös?

„Ja?" gab ich zurück und drängte ihn zum Weiterreden, da nichts mehr von ihm kam.

„Ich hätte gerne, dass du mich begleitest." vollendete er nun seine Ansage. „Wenn du das auch möchtest." fügte er noch hinzu, um mir die Wahl zu lassen.

Er wollte mich als sein Date zur Hochzeit seiner Cousine mitnehmen? Wird da nicht seine ganze Verwandtschaft dabei sein? Seine Eltern? Jasmin?

Er wollte mich ihnen vorstellen. Aber als was?

Was bin ich zu ihm? Wir haben noch nicht wirklich darüber gesprochen. Es war auch nicht notwendig, da zwischen uns alles passte. Es war in Ordnung wie es zwischen uns lief.

Er wartete meine Reaktion gespannt ab. Seine Augen musterten mich genau.

„Wird da nicht deine gesamte Familie dabei sein?" fragte ich ihn nun, sichtlich nervös.

„Ja." nickte er.

„Du weißt schon, dass du mich ihnen dann vorstellen musst?" hakte ich nun nach, neugierig wie er sich das vorstellte.

„Ja." Er wirkte selbstsicher, er wollte das.

Er hat anscheinend kein Problem damit, mich seinen Eltern und seiner restlichen Familie vorzustellen.

Ich spürte wieder diese Wärme in mir, als ich ihn ansah und merkte, dass er es ernst meinte. Er wollte mich wirklich seiner Familie vorstellen. Er stand zu mir und wollte mich als Begleitung an seiner Seite haben.

Ich begann nun zu lächeln. Er merkte das, denn nun schlich sich auch ihm ein Lächeln auf's Gesicht. Ein großes Lächeln.

„Ist das ein Ja?" fragte er hoffnungsvoll nach.

Nun kam mir plötzlich in den Sinn, dass ich noch immer seine Angestellte war. Wir waren nicht einfach zwei junge Leute, die gerne Zeit miteinander verbrachten, sondern auch Arbeitnehmer und Arbeitgeber.

„Was ist mit unserer Arbeit? Wenn das jemand weiß, dann..." begann ich, doch er unterbrach mich sofort.

„Das juckt niemanden. Du bist bei Quiops angestellt, nicht direkt bei QueQue Raf, also bin ich nicht dein direkter Vorgesetzter." gab er mir als Antwort. Seine Augen hafteten auf mir.

Je länger ich über seine Worte nachdachte, desto mehr kam mir in den Sinn, dass das stimmte. Er hatte recht. Also hatten wir auch kein direktes Arbeitnehmer- und Arbeitgeberverhältnis, was die Sache natürlich deutlich erleichtern würde. Wir müssen in der Arbeit ja nichts an die große Glocke hängen, aber es war nicht unmöglich.

Doch dann fiel mir wieder Jasmin ein. Jasmin wusste auch noch nichts von Raphael und mir. Wir sind zwar kein Paar, aber wenn er mich zu einer Familienfeier mitnehmen will, dann sollte sie schon mal Bescheid darüber wissen, dass wir uns treffen. Ich will sie nicht kränken, weil ich ihr das monatelang verschwiegen habe.

„Und Jasmin? Sie ist deine Schwe..." wollte ich nun versuchen dieses Thema anzusprechen, doch er unterbrach mich erneut.

„Und das juckt schon gar niemanden. Sie wird's verkraften." gab er zurück und meinte das ernst. Jasmin stellt für ihn also kein Problem dar.

Ich würde auch nicht meinen, dass Jasmin ein Problem damit hätte, doch ein wenig komisch wird es schon sein, auf einer Feier mit ihm zu sein, und nicht wie bis jetzt immer mit ihr.

Sie wird das schon verstehen, oder?

Ich denke schon.

Als ich über seine Worte und sein Angebot nachdachte, blickte ich ihm in sein Gesicht. Er wartete geduldig auf meine Antwort. Seine Augen huschten über mein Gesicht, als er sich über seine Lippen leckte.

Ich nickte. „Okay." flüsterte ich fast. Ich konnte nicht glauben, dass das passiert. Dass ich gerade zustimmte, dass mich Raphael seiner Familien vorstellen kann. „Dann ist es ein Ja." antwortete ich ihm noch.

Es fühlte sich nicht falsch an diesen Schritt zu wagen, doch ich war nervös.

Wir kannten uns noch nicht so lange, wer weiß was noch passiert, aber ich bin bereit diesen Schritt zu wagen. Und ich wusste, dass Raphael an meiner Seite stehen wird. Ich vertraute ihm.

Als Raphael meine Worte hörte, strahlte er über's ganze Gesicht. So habe ich ihn noch nie gesehen.

Er war glücklich. Er freute sich, dass ich ihn zu dieser Hochzeit begleiten wollte und er verstand auch, was es bedeutete, zusammen dorthin zu gehen. Was das für uns beide bedeutete.

Als ich sein strahlendes Gesicht sah, konnte ich nicht anders als auch zu lächeln.

Ohne zu überlegen, nahm er mein Gesicht in seine Hände und küsste mich. Der Kuss war sanft, voller Gefühl und Vertrautheit.

Solche Momente liebte ich. Da wird mir wieder bewusst, wie nahe wir uns eigentlich über die letzten Wochen gekommen waren und wie weh es mir bereits tun würde, wenn er nicht mehr in meinem Leben wäre.

Raphael öffnete mir seine Arme und ich kuschelte mich an ihn. Eng umschlungen schiefen wir beide ein.


Mein verdammtes HerzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt