Chapter 32

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Raphael

Ich bin froh, dass ich Ana davon überzeugen konnte, dass mit Natalie nichts lief. Mir war wichtig, was sie von mir hielt.

Ich wollte ihr die Wahrheit erzählen. Auch wenn ‚Meine Ex ist bei mir zuhause aufgetaucht und hat bei mir übernachtet' nicht gerade eine gute Nachricht war, so war es immer noch besser als eine fremde Frau, die ich gefickt habe.

Vor allem weil meine Absichten bei Ana davor keine anderen gewesen wären.

Ich wusste, dass ich am Freitagabend nichts mehr mit ihr klären konnte. Eine Nacht drüber schlafen wäre wohl am besten. Nichts mehr zu sagen und die Sache auf sich beruhen lassen, kam für mich gar nicht in Frage. Dafür hatte ich zu großen Respekt vor Ana selbst, als dass ich sie zuerst belagere und dann fallen und links liegen ließ.

Ich versuchte Ana am Samstag anzurufen, zweimal, doch sie nahm nicht ab. Sonntag versuchte ich es wieder, doch ich wusste, dass sie ihre Eltern besuchte, also dachte ich mir schon, dass sie nicht rangehen wird.

Ich hoffte einfach, dass sie wegen ihrer Vergangenheit mit Kai ihre Mauern um sich nicht komplett wieder aufbaute. Ihr Vertrauen war mir wichtig. Ich fände es schade, wenn wir uns wieder voneinander distanzieren müssten.

Da ich sie nicht erreichen konnte, beschloss ich mal bei ihr zuhause vorbeizuschauen. Ich wollte mich ihr unbedingt erklären.

Als ich sie dann in ihrer Wohnung sah, in ihrer Alltagskleidung und mit ihrem losen Dutt, und wir uns eine kurze Zeit bloß anschwiegen, war sie mir zwar nah, aber doch auch weit weg.

Das gefiel mir nicht, also versuchte ich ihr die Dinge zu erklären und ihr auf ihre Fragen zu antworten, die sie stellte.

Ich war gerne mit ihr zusammen und ich will sie noch gerne weiterhin sehen. Mir war klar, dass sie das nicht wollen würde, wenn eine andere Frau noch im Spiel wäre. Also wollte ich ihr zeigen, dass es so nicht war. Auch Natalie war kein Thema für mich. Ich wollte, dass sie mir vertraut.

Mit ihrem Verhalten zeigte sie mir, dass ich sie ebenfalls nicht kalt ließ. Es hätte ihr nicht wirklich gepasst, wenn Natalie bei mir geschlafen hätte. Ich sah in ihrem Blick, dass sie damit ein Problem hätte, aber sie wollte es nicht aussprechen. Irgendwie gefiel mir das.

Während ich ihr wahrscheinlich direkt sagen würde, dass ich das nicht cool fände, denkt sie zu viel darüber nach, ob sie mir das überhaupt sagen kann oder nicht, weil wir ja kein Paar sind.

Deshalb nahm ich ihr das ab und versuchte ihr zu versichern, dass sonst nichts weiter lief.

Ich grinste, als ich merkte, dass sie lächelte. Wegen mir. Weil ich ihr ein gutes Gefühl gab. Das brachte nun auch mich zum Lächeln.

Ich wollte sie bei mir haben, also zog ich sie zu mir auf meinen Schoß. Sie roch wieder so gut. Meine Sinne wie benebelt von ihrem Geruch und dem Glücksgefühl sie wieder bei mir zu haben, hielt ich sie für einen Augenblick fest. Und sie mich.

...

Nun haben wir schon wieder Freitag und Matt hat mir eine Assistentin besorgt, die mir einiges an Arbeit abnehmen soll.

Ihr Name war Christina, sie hat einiges an Erfahrung gesammelt, denn sie arbeitete bereits über fünf Jahre als Assistentin für einen anderen Großunternehmer, der Millionen jedes Jahr macht.

Sie war perfekt für die Stelle.

Ich war gerade dabei ihr eine erste Einschulung zu geben und ihr ihren Platz zu zeigen, als plötzlich mein Handy klingelte.

Matt.

„Ja?" nahm ich ab.

„Wow Raf, dir auch einen schönen Tag." begrüßte mich Matt und lachte dabei.

Ich war nicht in Stimmung, es war bereits Freitagmittag und ich hatte noch immer einiges zu tun. Auf meinem Tisch lagen noch einige wichtige Dinge, die ich heute noch erledigen sollte und die Einschulung mit Christina war auch noch nicht fertig.

„Was gibt's, Matt?" drängte ich ihn, sodass er wusste, dass ich nicht lange Zeit hatte.

„Ich muss übernächstes Wochenende nach Portugal, Albufeira. Geschäftsreise." informierte er mich.

Albufeira. Ich dachte sofort an Jasmin. Sie liebt Portugal und schwärmt immer davon, wie schön ihre Urlaube dort immer waren. Weiße Sandstrände, blaues Wasser, warme Sommernächte. Sie liebte es.

„Super, Matt. Noch was?" fragte ich, um so schnell wie möglich weiterarbeiten zu können.

„Ja. Sie meinten, dass sie dich gerne mal sehen würden, wenn du dir Zeit nehmen kannst. Ich dachte, da du jetzt eine Assistentin hast, kannst du mal mitkommen." meinte er, obwohl er es eher wie eine Frage ausdrückte.

Hm, ich war noch nie auf Geschäftsreise. Meistens werden andere Mitarbeiter geschickt, weil ich mir selbst nie die Zeit nehmen konnte, um ein paar Tage wegzufahren. Immer gab es irgendetwas zu erledigen.

„Wann wäre das?" fragte ich nach, um ein paar allgemeine Infos zu sammeln.

„Abflug ist übernächsten Donnerstagabend, Heimreise Sonntag darauf." informierte er mich.

Dann würde ich nur einen Tag im Unternehmen fehlen. Das schafft Christina sicher. Ich muss sie bis dorthin noch ein wenig einschulen, damit sie die wichtigsten Dinge erledigen konnte, den Rest machen wir hinterher oder wenn Zeit ist.

„Okay, geht klar." gab ich ihm als Antwort zurück.

„Und noch was." begann Matt. „es wurden bereits mehrere Tickets gebucht. Flugtickets und Hotelunterkünfte. Zwei Personen fehlen noch. Von Vorteil wären natürlich Leute vom Unternehmen. Die würden sie bestimmt auch noch gerne kennenlernen." sprach Matt weiter.

Ich überlegte. Zwei Personen könnten noch nach Albufeira mitfahren. Jasmin würde sich sicher freuen einen spontanen Kurztrip in ihr Lieblingsland zu unternehmen. Wir haben Juli, also perfektes Badewetter.

Ana schoss mir auch sofort durch den Kopf, aber nicht nur aus dem Grund ihr einen Kurztrip zu ermöglichen, sondern auch um sie bei mir zu haben. Ich hätte sie gerne dabei.

„Ich dachte da vielleicht an Ana." meinte Matt plötzlich und wartete auf meine Reaktion.

Ana? ER dachte an Ana?

Mein verdammtes HerzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt