Raphael
Ich konnte nicht schlafen.
Seit Stunden lag ich nun schon im Bett, drehte mich hin und her und war rastlos.
Ana...
Wie geht's ihr?
Ich konnte an nichts anderes denken als an sie.
Als sie vorhin vor meinem Zimmer stand und mich anblickte, stach es in meiner Brust.
Ich war wütend. Zu wütend.
Ich hätte sie besser behandeln müssen. Ich hätte mich besser zügeln müssen.
Ihr herzzerreißender Blick war das Einzige, was ich momentan sah, wenn ich die Augen schloss, und das alles nur wegen mir.
Ich habe sie einfach weggestoßen, bevor ich sie überhaupt zu Wort kommen ließ.
Ich wollte sie niemals verletzen, doch heute war meine Wut mit mir durchgegangen. Das ist nicht zu entschuldigen.
Ich will sie nicht verlieren.
Wenn sie mich nicht mehr wollen würde, würde mit etwas fehlen. Ganz klar.
Je länger ich darüber nachdachte, desto mehr kam mir der Gedanke, dass das bei Ana genau so der Fall sein musste.
Ich habe sie weggeschickt. Sie denkt sich ich will sie nicht mehr.
Doch so war das nicht.
Ich war ein Arsch und hab mich total neben der Spur verhalten. Das weiß ich jetzt auch.
Wie geht's Ana?
Natürlich nicht gut, sie hatte Tränen in den Augen, als ich sie wegschickte.
Wie habe ich das nur über's Herz gebracht?
Meine süße Ana...
Ich wusste eigentlich, dass sie niemals etwas heimlich mit diesem Tom machen würde. Oder dass sie seine Aufmerksamkeit wollte. Dafür war sie einfach zu ehrlich.
Das wusste ich jetzt. Nachdem ich mich beruhigt habe.
Ich habe überreagiert.
Ich muss zu ihr.
Die Uhr zeigte 03:20 Uhr.
Ich kann nicht bis zum Morgen warten. Mit jeder weiteren Sekunde, die verging, in der sie dachte ich will sie nicht, war zu viel und brachte mein Herz fast zum Stillstand.
Ich wollte ihr nicht dieses Gefühl geben.
Ich eilte auf ihren Stock und zu ihrem Zimmer. Als ich davor stand, klopfte ich an.
Mann, war ich aufgeregt.
Ich wartete.
Keine Reaktion.
Ich klopfte noch zwei bis dreimal. Als sich noch immer nichts tat, ließ ich meinen Kopf hängen.
Sie macht nicht auf.
Ich kann nicht wieder zurückgehen. Ich halte es nicht aus sie nicht zu sehen. Vor allem mit der jetzigen Situation.
Ich war so ein Arsch.
Als ich auf irgendeine Reaktion wartete, hörte ich plötzlich das Schloss an der Tür. Sie öffnete sich und vor mir stand Ana.
Mein Herz brach als ich ihr verweintes Gesicht und ihre roten Augen sah.
Ich war ein Arsch.
Sie sah erschöpft aus, ausgelaugt und müde.
In meiner Brust versetzte es mir einen Stich, als ich dran dachte, dass ich dafür verantwortlich war, dass es ihr so ging.
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Mein verdammtes Herz
RomanceIch ließ mich nach vorne und stützte meinen Ellenbogen am Tisch ab, meinen Kopf auf meiner Hand aufliegend. Raphael beobachtete mich. "Schwarz steht dir." gab ich ehrlich zu und sah ihm dabei ins Gesicht. Er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen...