Chapter 44

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Ana

Raphael war nicht gut drauf und ich wusste wieso.

Den ganzen Tag beobachtete er Tom und mich, wenn er wieder mal versuchte mich in ein Gespräch zu verwickeln.

Ich bin nie darauf eingestiegen, weil ich Raphael's Augen auf mir spürte und ich Tom auch keine falschen Hoffnungen machen wollte.

Ich wusste, dass er flirtete und dass er versuchen wollte mich um seinen Finger zu wickeln, doch ich ging nie drauf ein.

Tom merkte das auch, denn seine Bemühungen wurden über den Tag verteilt immer weniger.

Am liebsten wäre ich gleich, als wir wieder zum Hotel kamen, in Raphael's Arme gelaufen und hätte ihm gezeigt, dass ich mich freute ihn zu sehen. Dass ich meinen Tag lieber mit ihm verbracht hätte als mit irgendjemand anderes aus der Gruppe.

Doch das ging nicht.

Und das wussten wir beide.

Noch nicht.

Ich saß nun in meinem Zimmer. Nachdem mich die Leute versuchen wollten zu überreden, musste ich wirklich gähnen und erzählte ihnen, dass ich müde sei.

In Wirklichkeit wollte ich nur Raphael sehen. Ich wollte ihm seine Ungewissheit nehmen und mich vergewissern, dass alles in Ordnung war.

Ich habe Raphael vorhin eingeladen, später noch bei mir vorbeizukommen. Ich schrieb ihm durch den Tag noch eine weitere Nachricht, um ihm nochmal deutlich zu machen, dass ich ihn bei mir haben möchte. Er sollte wissen, dass ich durch diesen chaotischen Tag an ihn dachte.

Nun waren aber bereits 30 Minuten vergangen, seit ich in meinem Zimmer war und er war immer noch nicht da.

Ich wartete weiter. Er wird doch nicht schlafen gegangen sein?

Nein, das denke ich nicht. Für das ist heute zu viel passiert, als dass er einfach so schlafen gehen könnte.

Er wusste, dass ich mit ihm reden wollte, und ich kannte ihn jetzt auch schon gut genug, um zu wissen, dass er ebenfalls sicher einige Fragen hatte, die er stellen möchte.

Ich hätte sie zumindest, wenn die Sache andersrum wäre.

Weitere 10 Minuten waren vergangen. Kein Zeichen von ihm. Die Uhr zeigte 23:15 Uhr.

Er kommt nicht mehr.

Bei dem Gedanken daran sackten meine Schultern zusammen. Ich ließ meinen Kopf in meine Hände fallen.

Wie könnte Raphael denn bloß schlafen? Wie könnte er die Sache nicht klären wollen?

Ich gehe zu ihm.

Gestern Abend hat er mir seine Zimmernummer verraten, als wir auf dem Weg zu meinem waren.

Ich zog mir schnell mein Outfit an, welches ich durch den Tag anhatte und machte mich auf dem Weg zu ihm.

Er blieb im dritten Stock. Ich nahm den Aufzug und anschließend suchte ich seine Zimmernummer. Tür Nr. 327.

Als ich davorstand, atmete ich kurz tief ein und aus.

Ich hob meine Hand und klopfte leise an seiner Tür. Falls er wirklich schon schlief, wollte ich ihn nicht wecken.

Bitte sei wach.

Bitte sei wach.

Bitte sei wach.

Ich betete in meinem Kopf, als ich plötzlich das Schloss hörte wie es aufklackte.

Ich wurde nervös. Mein Herz klopfte wild in meiner Brust.

Die Tür öffnete sich und zu sehen war Raphael. Er trug nur eine kurze Hose, seine Haare waren zerzaust.

Mein verdammtes HerzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt