Ana
Ich konnte heute bereits einige gute Gespräche mit Johann, Raphael's Vater, führen. Er war so lieb. Obwohl mir Raphael erzählte, dass er eigentlich ebenfalls nicht so gesprächig war, hatte ich das Gefühl, dass wir uns gut verstanden und er auch viel erzählen wollte.
Mit Sabine, Raphael's Mutter, konnte ich leider noch nicht so viel reden, doch ich bemerkte ihre neugierigen Blicke durch den ganzen Tag hindurch.
Später wird sich bestimmt noch eine Gelegenheit ergeben.
Gerade hat Raphael für uns beide noch ein Glas Sekt bestellt.
Jasmin und Matt waren beim Brautpaar und Raphael's Eltern sprachen gerade mit einem anderen Ehepaar vom Nachbarstisch.
„Geht's dir gut?" wollte Raphael wissen, als wir nach dem Anstoßen den ersten Schluck von unseren Gläsern nahmen.
Ich nickte bloß. „Sehr gut." gestand ich ihm. Sein Blick ruhte zufrieden auf mir. „Wie geht's dir?" fragte ich ihn, neugierig wie er den Tag bis jetzt empfand.
„Schnulzig, sonst gut." gab er als Antwort zurück und nahm einen weiteren Schluck von seinem Glas.
Ich musste lachen. Klar war ihm das alles zu süß. Er musste ebenfalls leicht grinsen, als er meine Reaktion sah.
Gleichzeitig packte er meinen Stuhl und rückte ihn so näher zu sich. Nun saßen wir näher beieinander und Raphael konnte seinen Arm locker auf meiner Stuhllehne ablegen.
„Ich bin das nicht gewohnt dich mit anderen teilen zu müssen." sprach Raphael weiter, als er mit intensivem Blick begann mit meinen Haaren zu spielen.
Mir ging es gleich. Raphael war zwar immer in meiner Nähe, doch trotzdem fühlte er sich so weit weg an, weil immer was los war.
Ich lächelte ihn an und nahm seine Hand in meine. „Jetzt bin ich ja da." sprach ich und blickte auf unsere ineinanderverschränkten Hände.
Plötzlich spürte ich Raphael's Finger an meinem Kinn, als er so mein Gesicht zu sich drehte. Jetzt lagen meine Augen auf seinen. Er begann mit seinem Finger leicht über meine Wange zu streichen, bevor er seine Lippen auf meine legte.
Es war nur ein Kuss, doch er führte ihn mit so viel Druck aus, dass ich seine Sehnsucht spüren konnte. In meiner Bauchregion wurde es warm.
Ich löste mich aus seiner Berührung und wich ein Stück von ihm zurück. Ich wusste, dass Raphael kein Problem damit hatte, wenn uns Leute beim Küssen zusahen. Er machte sich darüber überhaupt keine Gedanken. Ich deswegen umso mehr, vor allem weil seine Eltern nicht weit von uns entfernt saßen.
Als ich ein Stück von ihm zurück wich, hörte ich ihn leise Brummen. Das gefiel ihm nicht. Ich sah zu ihm hoch, bemerkte aber, dass er grinste.
„Einen noch." sprach er und blickte mich verspielt mit seinen dunklen Augen an.
Ich kicherte. So ein Junge.
Also drückte ich ihm erneut meine Lippen auf seine. Dieses Mal wollte er mich aber nicht so schnell hergeben, denn aus einem Kuss wurden zwei, dann drei, dann vier.
Als ich wieder von ihm zurückweichen wollte, um ein bisschen Abstand zwischen uns zu bringen und um Raphael's Kussattacke zu beenden, verstärkte er seinen Griff an mir, sodass ich nicht weg konnte.
Nun musste ich lachen. Ich drehte meinen Kopf zur Seite, sodass wenigstens die Küsse kurz Pause machten.
„Raphael, lass das." kicherte ich in sein Ohr, da er mir noch immer so nahe war.
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Mein verdammtes Herz
RomanceIch ließ mich nach vorne und stützte meinen Ellenbogen am Tisch ab, meinen Kopf auf meiner Hand aufliegend. Raphael beobachtete mich. "Schwarz steht dir." gab ich ehrlich zu und sah ihm dabei ins Gesicht. Er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen...