Chapter 75

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Ana

Es war Samstagabend und ich war allein zuhause. Raphael ging direkt nach seiner Arbeit mit Matt, Ben und anderen Kollegen in die Stadt was trinken.

Jasmin und ich hätten auch mitgehen sollen, doch ich hatte keine Lust zu feiern, also beschlossen Jasmin und ich beide zuhause zu bleiben. Wir verbrachten den Abend damit miteinander zu telefonieren und so unseren Samstag in Ruhe ausklingen zu lassen.

Nachdem wir bestimmt zwei Stunden am Handy hingen, legten wir auf. Ich blickte auf die Uhr und sah, dass es bereits 22:35 Uhr war. Raphael würde bestimmt noch länger aus bleiben. Morgen war ja Sonntag.

Also zog ich mir meinen Pyjama an, putzte meine Zähne und wusch mein Gesicht, bevor ich mich ins Bett legte.

Ich sah mir noch ein paar Videos an, da mich diese immer gut ablenken konnten, wenn Raphael nicht da war.

Nach nicht allzu langer Zeit schlief ich ein.

...

Meine nächtliche Ruhe hielt nicht besonders lange an, denn ich wurde durch ein Geräusch geweckt.

Noch total benommen von meinem tiefen Schlaf, blinzelte ich meine Augen auf. Es war noch dunkel draußen. Also muss es noch sehr früh sein.

Wahrscheinlich war Raphael heimgekommen, also schloss ich meine Augen wieder, um weiterschlafen zu können.

Doch dann hörte ich wieder das Geräusch.

Was war das?

Ich öffnete meine Augen wieder und bemerkte im Augenwinkel, dass Licht durch den offenen Spalt der Tür von draußen herein schien.

Wieder das Geräusch.

Ich drehte meinen Kopf weiter und sah plötzlich Raphael auf unserem Bett sitzen, mir den Rücken zugewandt, seine Beine auf dem Boden.

Was macht er?

„Raphael?" sprach ich zu ihm in leiser Stimme, noch komplett verschlafen.

Dann hörte ich es erneut und dieses Mal verstand ich, was dieses Geräusch war.

Raphael weinte.

Er vergrub sein Gesicht in seinen Händen und stützte seine Ellenbogen auf seinen Knien ab.

Als ich realisierte, dass Raphael unkontrolliert schluchzte, warf ich sofort die Decke von mir und kroch so schnell ich konnte auf ihn zu.

„Raphael!" sprach ich seinen Namen, um ihm zu zeigen, dass ich da war.

Ohne zu überlegen, griff ich nach seinen Armen und hob sie hoch, sodass er sich aufrecht hinsetzen musste. Als er meiner Aufforderung folgte, setzte ich mich sofort auf seinen Schoss und schloss meine Arme um seinen Oberkörper.

Ich umarmte ihn einfach, er legte seinen Kopf auf meine Schulter und ich hielt ihn. Der Geruch von Alkohol stach in meiner Nase, doch er wirkte nicht betrunken.

Gleich darauf legte er seine Arme ebenfalls um mich und drückte mich so fest, als wäre es das letzte Mal. Er weinte weiter.

Was war passiert?

Bitte nicht noch eine schlechte Nachricht. Als wäre es momentan eh noch nicht genug.

Doch ich wusste bereits, dass es nichts Gutes sein konnte. Ich habe Raphael bis jetzt noch nie weinen gesehen. Er wollte immer der Starke für uns beide sein, auch schon bevor das mit meinen Eltern passiert war. Ihn jetzt so schwach und verzweifelt vor mir zu sehen, brach mir mein Herz.

Mein Herz schlug schneller, nervös, was passiert war, das Raphael so mitnahm.

„Raphael, alles ist gut. Ich bin hier bei dir." versuchte ich ihn mit sanfter Stimme zu beruhigen. Ich hielt ihn einfach, als er nicht zu weinen aufhören konnte.

Mein verdammtes HerzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt