Ana
Es war bereits Montag und ich saß wieder in meinem Büro.
Herr Stanis' Projekt war fast abgeschlossen, was mich ziemlich beruhigte, da es sehr herausfordernd war.
Ich saß nun mit meinem Kaffee auf meinem Schreibtisch und dachte über mein vergangenes Wochenende nach.
Meine Eltern haben sich wieder riesig gefreut, als ich ihnen sagte, dass ich sie gerne über's gesamte Wochenende besuchen möchte.
Wir verbrachten fast jede freie Minute zusammen.
Sogar meine Nachbarn besuchten uns am Samstagabend zum Grillen, da sie mich schon lange nicht mehr gesehen haben und neugierig waren, was es bei mir Neues gab.
Ich erzählte meiner Mutter bei einem Glas Wein auch ein bisschen von Raphael. Er hat's mir ziemlich angetan. Vor allem musste ich wegen unserer Aktion Donnerstagnacht fast immer an ihm denken.
Sie war sehr neugierig und hat mir viele Fragen gestellt. Auf die meisten konnte ich wirklich gut antworten, auf manch andere, wie zum Beispiel ob ich seine Eltern schon kannte bzw. ob sie ihn auch bald mal kennenlernen würden, eher weniger.
Ich erzählte ihr, dass wir momentan so weit noch nicht wären, doch sobald es so wäre, würde ich ihn mitbringen.
Meine Mutter war hingerissen von ihm. Wahrscheinlich aber auch nur, weil ich so von ihm geschwärmt habe.
Als ich am Sonntagnachmittag wieder in Wien war, erledigte ich ein paar Haushaltssachen, die über's Wochenende liegen geblieben sind. Bis dahin lief alles gut, bis mich Raphael angerufen hat.
Er erzählte mir alles, was am Vorabend bei ihnen los war.
Auch dass Jasmin und Matt was am Laufen hatten??? Ich war komplett geschockt, als er mir das erzählte. Sie hat mir nichts erzählt und ich habe ehrlich gesagt auch überhaupt nichts mitbekommen.
Aber Matt war süß. Es freut mich für die beiden, dass sie sich gefunden hatten.
Als er mir die Geschichte von den beiden erzählte, fiel mir sofort die Ähnlichkeit zu unserer Geschichte auf. Beide Geschwister treffen jeweils die Freunde des anderen. Mich amüsierte diese Schlussfolgerung.
Dann erzählte er mir, dass er Jasmin auch von uns erzählt hatte.
Im ersten Moment wurde mir kalt und warm gleichzeitig. Ich wusste nicht, wie sie darauf reagieren würde, dass wir ihr das so lange verheimlicht hatten. Er war schließlich ihr Bruder und ich ihre Freundin. Raphael nahm mir sofort meine Sorge ab, indem er mir erzählte, wie sie auf die Neuigkeiten reagierte.
Sie freut sich für uns.
Sie war gestern Nachmittag lange bei ihm und sie hatten ein paar tiefe Gespräche, weshalb Raphael das Bedürfnis hatte, ehrlich zu ihr zu sein. Er meinte es war der richtige Zeitpunkt. Und ich vertraute ihm.
Ich konnte mir das erleichterte Grinsen nicht verkneifen, als ich daran dachte, dass Jasmin okay war. Sie freute sich.
Durch ihre ähnliche Situation mit Matt konnte sie nachvollziehen, wie schwierig es war, unsere Lage offen zu kommunizieren. Ihnen ging es ja genau gleich. Ich war froh und erleichtert.
Doch heute saß ich in meinem Büro. In Jasmin's Nähe. Heute würde ich sie das erste Mal, seit sie von ihrem Bruder und mir wusste, sehen. Ich war etwas aufgeregt.
Als ich gerade meinen Schreibtisch sauber machen wollte, klopfte jemand an die Tür. Wenige Zeit später stand Jasmin im Raum.
Als ich sie sah, sprang ich sofort von meinem Stuhl auf und blickte sie an. Ihr Blick lag auf mir.
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Mein verdammtes Herz
RomanceIch ließ mich nach vorne und stützte meinen Ellenbogen am Tisch ab, meinen Kopf auf meiner Hand aufliegend. Raphael beobachtete mich. "Schwarz steht dir." gab ich ehrlich zu und sah ihm dabei ins Gesicht. Er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen...