Chapter 49

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Raphael

3 Wochen später

Es war Freitagabend und Jasmin und ich saßen wieder bei unseren Eltern am Esstisch für ein gemeinsames Abendessen.

Als wir vor drei Wochen aus Albufeira zurückkamen, rief mich meine Mutter gleich an, um einen passenden Termin zu vereinbaren, sodass wir ausführlich von der schönen Stadt berichten konnten.

Natürlich war es hauptsächlich Jasmin, die redete, während ich dasaß und mal nickte, um ihrer Geschichte zuzustimmen.

„Wir hatten so Spaß. Ana und ich waren gleich am Freitag Jetski fahren. Ich habe das noch nie zuvor probiert, aber es ist gar nicht so leicht wie es aussieht." berichtete Jasmin meinen Eltern, die ihr aufmerksam zuhörten.

Ich nahm währenddessen meinen letzten Biss von meinem Teller und ließ, als ich fertig war, Messer und Gabel anschließend darauf liegen. Ich blickte mich um und merkte, dass die anderen drei gerade mal mit dem Essen begonnen haben.

Vielleicht hatte Ana Recht als sie meinte, dass sie nicht langsam äße, sondern ich einfach schnell.

Plötzlich fühlte ich mein Handy in meiner Hosentasche vibrieren.

Von Ana: Ich denke heute schon den ganzen Tag an dich.

Mein Herz machte einen kurzen Sprung.

Ich erinnerte mich an gestern zurück.

Ich war bei Ana zuhause. Da sie das Wochenende über bei ihren Eltern sein würde und wir uns nicht sehen konnten, verbrachten wir den gestrigen Tag und die gesamte Nacht zusammen.

Mittlerweile war ich schon so oft bei ihr gewesen, dass es sich gar nicht mehr fremd anfühlt durch ihre Wohnung zu gehen. Ich hatte bereits einige Kleidungsstücke bei ihr und eine eigene Zahnbürste, die sie aber immer wegstellte, wenn ich nicht da war, da anderweitiger Besuch eventuell Fragen stellen könnte.

So wie jede Nacht, die wir zusammen verbrachten, wurde es heiß. Sehr heiß.

Wir redeten über unsere Fantasien und was wir gerne mal ausprobieren würden.

Mir kam sofort ein Gedanke.

„Weißt du, was ich immer schon mal gerne mit dir machen wollte?" hauchte ich an ihre Wange, als ich ihr so nahe war, dass ich ihren Atem hören konnte.

Ich begann ihren Hals zu küssen, hoch zu ihrem Kinn, bis ich bei ihren Lippen ankam.

„Was denn?" antwortete sie mit leiser Stimme, sichtlich mitgenommen von meinen Verführungskünsten.

Wir lagen zusammen auf ihrer Couch, als ich sie an ihrer Hüfte packte und sie zu mir drehte. Wir lagen nun Brust an Brust, dicht beieinander. Ich hielt sie fest, indem ich meine Hand auf ihren Hintern klatschte und sie mit festem Griff stillhielt. Ich drückte zu, was sie noch näher zu mir rücken ließ.

Ihr Blick lag auf mir, sie wartete gespannt was ich zu sagen habe.

„Ich würde dich gerne mal von hinten ficken."

Als ich fertig gesprochen hatte, musterte ich ihre Reaktion. Zuerst sah sie mich kurz mit großen Augen an. Doch dann änderte sich ihr Blick und sie biss sich auf ihre Lippen. Sie musterte ebenfalls mein Gesicht.

„Irgendwie habe ich schon damit gerechnet, dass das kommen wird." antwortete sie mir und lachte leicht. Sie streichelte mit ihren Fingern mein Gesicht.

Wie meint sie das?

„Achja? Hast du?" hakte ich nach und sah sie forschend an. Ana hat schon mal drüber nachgedacht.

„Naja, du liebst meinen Arsch. Ich dachte es ist nur mehr eine Frage der Zeit bis zu mal ran willst." offenbarte sie mir und blickte in meine Augen.

Ich grinste. Oh ja und wie ich da ran will.

„Bin ich so durchschaubar?" fragte ich verspielt und ließ meine Hand ihren Körper auf- und abwandern. Ich liebte ihre Kurven.

Sie lächelte. „In dieser Sache bist du ziemlich offen, ja." brachte sie heraus, als ihre Hand auf meiner Brust ruhte.

Sie klang nicht abgeneigt, was mich zum Grinsen brachte.

Wir sahen uns eine kurze Zeit nur an, bis ich die Stille brach. „Also was meinst du?"

Jetzt wurde sie kurz nachdenklich, ein wenig unsicher sogar. „Ich weiß nicht, ich habe das noch nie zuvor probiert." gab sie von sich und sah mich wieder an.

Noch nie hat sie jemand von hinten genommen? Ich wäre der Erste?

Das war Grund genug, um meinen kleinen Freund zucken zu lassen. Das gefiel ihm. Wir erforschen unbekanntes Gebiet, wo noch nie zuvor jemand war.

Jetzt wollte ich sie noch umso mehr.

Ich ließ meine Hand auf ihren Hintern nieder. „Willst du's mal probieren?" fragte ich sie mit wachsamen Augen.

Ich wollte sie unbedingt, doch sie soll es auch wollen. Sie soll die Wahl haben. Sie dachte nach und sah mir dabei in die Augen. Als ob sie sehen kann, wie sehr ich das wirklich möchte.

Kurz und knapp: ihr Arsch gehört mir.

Es dauerte zwar eine Weile, bis sie sich daran gewöhnt hatte, doch ich gab ihr Zeit und genoss es zugleich, etwas mitanzusehen, was noch niemand zuvor gesehen hat.

Sie nahm ihn gut auf und nach einer angemessenen Zeit gefiel es ihr. Sie kam insgesamt zweimal.

Meine Brust schwoll jedes Mal auf's Neue an, wenn ich daran denke, dass Ana wegen mir so in Ekstase gerät.

Als wir fertig waren, bedankte ich mich bei ihr mit zahlreichen Küssen auf ihrem Körper. Ich wollte, dass es ihr gut ging. Sie wird mich bestimmt noch einige Tage spüren können.

„Jetzt wirst du über's gesamte Wochenende bei jeder Bewegung an mich denken." sagte ich ihr bestimmend, etwas freudig, dass ich ihr solche Gefühle bereiten konnte.

Als ich nun Ana's Nachricht auf meinem Handy las, konnte ich nicht anders als zu grinsen.

Auf ihrem Arsch stand mein Name - dick und fett.

„So mag ich das." schickte ich ihr eine Nachricht zurück und musste an ihren heißen Arsch denken, wie er sich mir entgegenstreckte, als ich Zentimeter für Zentimeter immer tiefer in ihm verschwand.

Mein Schwanz drückte schön langsam gegen meine Hose. Ich muss aufhören, an sie zu denken.

Noch immer mit einem Grinsen im Gesicht, sperrte ich mein Handy und schob es zurück in meine Hosentasche.

Als ich hochsah, bemerkte ich Jasmin's und Mama's verstohlene Blicke in meine Richtung. Sie haben mich gesehen, als ich wie irre in mein Handy grinste.

Sie wollten letztens schon wissen, ob dahinter eine Frau steckte, doch wenn sie jetzt wüssten, worum es in dieser Nachricht ging, wäre das Gespräch bald mal vorbei.

„Achja, das muss ich euch auch noch fragen." warf plötzlich meine Mutter ein, als sie ihr Besteck auf den leeren Teller legte. „Linda hat angerufen."

„Oh, geht es um ihre Hochzeit?" wollte Jasmin wissen, die schon richtig aufgeregt war ihre Lieblingscousine heiraten zu sehen.

„Ja, die Feier findet ja im ‚Khaleisi' statt, hoch oben in den Bergen. Sie lässt fragen, ob sie euch ebenfalls ein Zimmer im Hotel nebenan buchen soll?" fragte meine Mutter und sah dabei Jasmin und mich an. „Andernfalls müsst ihr zwei Stunden wieder nach Hause fahren." fügte sie noch schnell hinzu, in der Hoffnung, dass wir bleiben würden.

„Auf jeden Fall Mama, ich würde schon gerne bleiben und mit Linda richtig bis zum Schluss feiern." fieberte Jasmin in hoher Stimme, sichtlich aufgeregt wegen Linda's großen Tag.

Meine Mutter strahlte. „Das ist schön, Jasmin. Das freut mich." meinte sie begeistert zu Jasmin gewandt.

„Raphael?" fragte sie nun und drehte sich zu mir.

Na toll, wie kann man jetzt überhaupt noch nein sagen, wenn sie sich so freute?

„Ja, sicher." antwortete ich kurz und knapp, woraufhin sie freudig ihre Hände klatschte. Ich hoffe Ana hat nichts dagegen.

„Schöne Neuigkeiten. Ich werde das dann später mal Linda mitteilen." sprach meine Mutter und lächelte.

Schön, sie glücklich zu sehen.

Da fiel mir ein, dass ich noch niemanden gesagt habe, dass ich in Begleitung erscheinen werde.

Ana und ich hatten bis jetzt noch nicht wirklich die Zeit gefunden, um über uns zu sprechen bzw. wie wir es den anderen erzählen sollen. Deshalb wird das jetzt ziemlich schwer von einer Frau zu sprechen, die mich auf die Hochzeit meiner Cousine begleitet, die niemand kennt und über die ich jetzt auch noch nicht reden kann.

Aber zum Glück war ich noch nie ein Mann vieler Worte gewesen.

„Ich werde jemanden mitbringen." warf ich in die Runde und lehnte mich in meinem Stuhl zurück, mein Gesicht gleich wie vorher.

Das erweckte plötzlich die Aufmerksamkeit von Jasmin, meiner Mutter und sogar meines Vaters, die nun alle gleichzeitig ihren Kopf in meine Richtung warfen. Ihre Augen groß, ein erstaunter Blick auf ihren Gesichtern zu sehen.

Wow, ok. Ich wusste, dass das ein großes Thema für sie werden würde, da ich so gut wie nie eine Frau mit zu meiner Familie nehme, doch diese geschockte Stille hält nun schon lange an. Lange genug, dass sie mir unangenehm wurde, und das soll was heißen.

„Du bringst jemanden mit? Eine Frau?" wollte sich meine Mutter vergewissern und klang neugierig.

Ich nickte nur, als Zeichen dafür, dass ich nicht viel Auskunft geben werde.

Ich habe zuhause noch nie viel von meinem Liebesleben erzählt und das wussten sie, doch neugierig waren sie trotzdem, was für eine Frau sich plötzlich in meinen Kopf geschlichen hatte, dass ich sie auf eine Familienfeier mitnehme.

Jasmin sah mich von der Seite mit offenem Mund an.

Ihr erzählte ich noch ein bisschen mehr als meinen Eltern, weshalb sie wahrscheinlich auch so erstaunt war, weil ich keine Frau mit je einer Silbe erwähnt habe.

„Das ist ja toll." warf nun unser Vater ein, als die Stille wieder ewig lange anhielt. Er wirkte begeistert.

„Ja wirklich Raphael. Das freut uns." sprach nun meine Mutter und nahm die Hand meines Vaters in ihre. Sie drückte zu und strahlte ihn von der Seite an.

Sie tun ja so, als wäre ich ein hoffnungsloser Fall.

„Hey, also warte mal. Ist sie jetzt deine Freundin?" hakte Jasmin nach, jedoch wirkte sie nicht so euphorisch wie meine Eltern.

Ich runzelte meine Stirn und legte meinen Kopf etwas schief. Was hat sie denn?

„Jetzt wollen wir mal den Bogen nicht überstrapazieren." warf mein Vater ein, da er wusste, dass ich bei solchen Themen immer abblockte. Er wollte keine miese Stimmung.

Mein Blick blieb auf Jasmin. Ich wollte wissen was los war, doch sie sah mich nicht mehr an. Ihr Blick galt nur noch ihrem Teller.

Sie wirkte gekränkt. Weil ich ihr nichts erzählt habe? Weil sie von der 'Frau in meinem Leben' noch nichts wusste?

Wenn sie nur eine Ahnung hätte, wie gut sie sie bereits kannte, würde sie wahrscheinlich verstehen, wieso ich diese Sache noch nie offen angesprochen habe.

Ich muss mit Ana darüber reden.


Mein verdammtes HerzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt