Chapter 34

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Ana

Wir fuhren los. Mit meinen beiden Händen hielt ich mich an ihm fest, während er konzentriert auf die Straße blickte.

Manchmal kam es vor, wenn wir an Kreuzungen oder Ampeln warten mussten, dass er vorne verspielt mit meinen Händen hantierte oder mir seine Hand während kurzen Gesprächen auf mein Bein legte.

Er sah so gut auf seinem Motorrad aus.

Wegen seines von haus aus dunklen Auftretens wirkte er auf dem Motorrad noch düsterer, noch bedrohlicher.

Und das fand ich sexy.

Er ist wirklich ein attraktiver Mann.

Der Weg zum Mondsee dauerte normal zirka drei Stunden.

Da wir mit dem Motorrad aber öfters tanken mussten als mit dem Auto und wir uns zwischendrin die Füße vertreten wollten, machten wir ein paar Pausen dazwischen.

Wir holten uns ein paar Getränke und gingen immer ein bisschen spazieren. Nie zu weit weg, da wir ja nicht so lange blieben.

Wir sahen gut aus zusammen. Beide in dunkler Montur, gab es einige, die sich nach uns umsahen oder Raphaels Motorrad anschauen wollten.

Um ungefähr 14:30 Uhr kamen wir am Mondsee an. Raphael parkte bei einem Restaurant direkt am See, weil wir vorhin beschlossen hatten, gleich mal was essen zu gehen, wenn wir ankamen.

Er schien zu wissen, wo es hinging, also dürfte er sich hier auskennen.

Ich kletterte mit Raphaels Hilfe vom Motorrad runter, nahm den Helm ab und dehnte mich erst mal ein bisschen, um wieder Gefühl in meinen Körper zu bekommen.

Die Fahrt war der hammer! Ich liebte es auf Motorräder unterwegs zu sein und den Nervenkitzel zu spüren. Die Hitze war durch den Fahrtwind erträglich.

„Geht's dir gut?" fragte er mich, um zu checken, ob mir die Motorradfahrt gefallen hat.

Mein Blick dürfte ihm schon alles verraten haben, denn er grinste.

„Ja, alles gut. Das war spitze." gab ich offen zu und freute mich insgeheim schon wieder auf die Fahrt zurück, um das gleiche Gefühl wieder erleben zu können.

Zufrieden mit meiner Begeisterung spazieren wir gemütlich zum Restaurant.

„Woher kennst du dich mit Motorrädern aus?" fragte er mich plötzlich.

„Naja, ich kenne mich nicht wirklich aus, mein Papa selbst fährt Motorrad. Ich war früher oft mit ihm unterwegs und er hat mir vieles gezeigt." erzählte ich ihm.

Er hörte mir interessiert zu, als ich ihm ein paar Geschichten von Ausfahrten von meinem Vater und mir erzählte.

Ich war so in meine Erzählungen vertieft, dass ich gar nicht merkte, dass ich die falsche Abzweigung genommen hätte, wäre Raphael nicht gewesen. Er unterbrach mich.

„Na, wo willst du denn hin?" fragte er mich und lachte.

Er nahm meine Hand in seine und zog mich zu sich, wieder auf den richtigen Weg.

Ich musste ebenfalls lachen. „Gute Frage." gab ich von mir und blickte mich verwirrt um.

Meine Hand hielt er sicher verstaut in seiner. Erst kurz vor'm Restaurant ließ er sie wieder los.

Seine Hand zu halten fühlte sich gut an. Ich mochte es ihn neben mir zu haben und als Einheit aufzutreten. Wir wirkten wie ein Paar und auch das gefiel mir irgendwie?

Nach außen hin wirkt es so als würde er zu mir gehören, und ich zu ihm.

Ich bekam wieder dieses Gefühl in meinem Bauch, das sich bis in meinem Brustkorb ausbreitete.

Mein verdammtes HerzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt