Inupi: „Ich hoffe die beiden Chaosbrüder haben dir kein falsches Bild von mir vermittelt."
Geneviéve: „Nein das nicht. Ich finde es allerdings schön anzusehen, wie herzlich ihr alle zueinander seit."
Inupi: „Stimmt schon, aber seit wir uns auf Takemichis Hochzeit getroffen haben, redet Shinichiro nur von dir und wie gut du doch zu mir passen würdest."
Geneviéve: „So... so schlimm? Also... ich kann schon verstehen, dass das nervt. Scheinbar würde er einfach nur gerne jemanden an deiner Seite sehen und dummerweise bin ich in sein Visier geraten."
Inupi: „Lass uns einfach deine Fahrstunden machen, dann bekomme ich auch gleich wieder den Kopf frei."
Er würgte das Thema ab und aus unerfindlichen Gründen, fühlte sich das ganze wie ein Stich ins Herz an.
Mir wurde unwohl und am liebsten würde ich wieder gehen, aber er hat sich extra Zeit genommen um mir das Fahren beizubringen, also werde ich das auch tun.
Sobald meine Fahrstunden beendet sind, muss er mich ja nicht mehr ertragen.
Ich setzte mir den Helm auf und durfte gleich an den Lenker.
Inupi saß dabei wieder hinter mir und umklammerte meinen Bauch.
Das fahren in der Stadt war sehr Gewöhnungsbedürftig und ganz anders, als wenn man den Gang in einem Auto einlegt.Er fuhr mit mir gute zwei Stunden in ganz Shibuya herum, so dass ich alles verinnerlichen konnte.
Ich folgte seinen Anweisungen, nahm seine Tipps entgegen und bekam gezeigt, wie man das Motorrad tankt.
Doch in der ganzen Zeit schwirrten mir seine, eher abweisend klingenden Worte, im Kopf herum und machten mein mulmiges Gefühl nur noch größer.
Inupi merkte, dass etwas nicht stimmte und suchte das Gespräch.Inupi: „Ist alles in Ordnung? Seit vorhin wirkst du so niedergeschlagen."
Geneviéve: „Darf ich ehrlich zu dir sein Inupi?.... Bin ich dir... unangenehm? Also... was meine Anwesenheit betrifft."
Inupi: „Wie kommst du darauf?"
Geneviéve: „Naja Ähm... Du hast vorhin das Gespräch so abrupt beendet und... jetzt habe ich das Gefühl... dass ich dir nur Probleme bereite, was Shinichiro und die anderen angeht."
Ich senkte meinen Kopf und spielte nervös mit meinen Fingern rum.
Wie könnte ich ihm bei solchen Gedanken in die Augen schauen?
Bestimmt ist er jetzt erst richtig genervt von mir, da ich das Thema wieder anreiße.
Wortlos ging er in die Tankstelle, holte zwei Kaffee und setzte sich mit mir auf die Bank um die Ecke.
Er reichte mir den anderen Becher und rutschte näher zu mir ran.Inupi: „Zu allererst... Du bereitest mir keine Probleme. Mit meinem Boss, Waka und den anderen werde ich schon fertig. Außerdem hätte ich dir doch nicht sonst meine Gesellschaft auf deiner Abschlussfahrt angeboten. Ich mag dich Gen, das meine ich ehrlich."
Er wuschelte mir liebevoll durchs Haar und schenkte mir ein Lächeln.
Doch so ganz zufrieden war ich irgendwie nicht.
Er sieht mich eben bisher nur als gute Freundin und es wäre auch verdächtig, wenn er mir plötzlich ein Liebesgeständnis machen würde, auch wenn mir das gefallen hätte.
Das Leben ist eben kein Wunschkonzert.Inupi: „Es ist nicht das was du erwartet hast oder? Du siehst immer noch wie ein trauriger Welpe aus."
Geneviéve: „Ich bin nur nachdenklich. Man mag es mir vielleicht nicht ansehen, aber Gefühle wie Trauer und Wut sind nicht grade meine Welt. Ich kann schwer sofort von Niedergeschlagen auf Glücklich umschalten. Das ist eine meiner Schwächen."
Inupi: „Du erlebst sie sozusagen intensiver und somit auch länger, bevor du diesen Gemütszustand wieder verlässt."
Geneviéve: „Das ist eine ganz treffende Beschreibung. Mit deiner Wortwahl, könntest du auch glatt etwas beratendes ausüben."
Inupi: „Ich? Ich bin nicht gut mit Menschen. Deshalb übernimmt meistens der Boss die Kunden. Bei meinem Gesichtsausdruck wissen die Kunden meist nicht, wie sie mich anreden sollen."
Geneviéve: „Du verziehst eben kaum dein Gesicht. Würde man dich das erste mal sehen, dann bekäme man sicher einen Schreck. Du schaust meistens verträumt und etwas stoisch drein, das ist bei Kundenkontakt nicht grade hilfreich. So wie du mich eben angelächelt hast... das war schön und... macht einen warm ums Herz. Du... hast ein... sehr schönes Lächeln."
Er guckte mich überrascht an und ich könnte schwören, dass er ein wenig rot um die Nase geworden ist.
Wie süß kann man bitte sein?!Geneviéve: „Was hast du gedacht, als du mich das erste mal gesehen hast?"
Inupi: „Was für ein Tollpatsch."
Ich musste schon selbst verlegen lachen und auch Inupi schmunzelte.
Er streifte eine seiner Haarsträhnen hinters Ohr und schaute mir ganz tief in die Augen.Inupi: „Aber mal abgesehen davon... dachte ich mir... wie kann ein Mädchen nur so hell strahlen?"
Geneviéve: „Hell strahlen?"
Inupi: „Du und Chloé, seid wie Tag und Nacht. Du bist wie die Sonne, aber auch irgendwie nicht. Du bist voller leben und Energie, authentisch und auch wiederum auf deine Weise putzig. Mein Gedanke war nur, dass ich dich gerne näher kennenlernen würde und dank Koko, kam es dann ja dazu."
Geneviéve: „Das wollte ich auch."
Sein Blick war noch mehr überrascht, als eben schon und ihm schien ein Stück weit die Gesichtszüge zu entgleiten.
War das jetzt gut oder schlecht?Kleine Stiche
Ende
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Ma belle fleur de lune
FanficDas Spin off zu „Danse mon tornesol!" und „Le soleil de ma vie!" Geneviéve ist das wohl typischste Beispiel für eine Vorzeigetochter. Sie studiert und jobbt nebenbei, sie kümmert sich liebevoll um ihre Familie und Freunde und ist die liebenswerteste...