Katoka, bist du es?

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Am nächsten Morgen wachte ich wie gerädert auf.
Inupi hatte mich scheinbar zugedeckt und ich bin völlig nackt eingeschlafen.
Diese Nacht mit ihm war wirklich etwas ganz besonderes für mich und ich hing noch voll in den Erinnerungen von letzter Nacht.
Da klingelte mich auch schon mein Wecker aus dem Bett und wie ganz normal auch, wollte ich aufstehen.
Doch da machte mir mein Körper einen gewaltigen Strich durch die Rechnung.
Anstatt aufzustehen, knickte ich um und flog direkt gegen das Bücherregal gegenüber.
Was war denn nun los?
Vom Krach angelockt, kam Inupi ins Schlafzimmer, schaute besorgt zu mir und kniete sich zu mir um mir hoch zu helfen.

Inupi: „Ist alles in Ordnung Gen? Hast du dir wehgetan?!"

Geneviéve: „Nicht wirklich. Aber was zum Henker ist mit meinen Beinen los? Ich wollte ganz normal aufstehen, aber scheinbar hat mich die Kraft verlassen. Selbst neben dir zu stehen, ähnelt eher einem Versuch."

Inupi: „Naja wenn man bedenkt, was du und ich die ganze Nacht getrieben haben, ist es nur logisch, dass du keine Kraft hast."

Er lächelte unschuldig drein und hielt mich weiterhin fest, wie ein kleines Mädchen.
Es blieb eben nicht einfach nur bei einer Runde Sex und das rächte sich jetzt eben.
Selbst jetzt noch konnte ich spüren, wie Inupi sich in mir befand, obwohl er es schon längst nicht mehr war.
Ein wirklich schräges Gefühl das alles wie ein Nachhall noch zu spüren.

Inupi setzte mich auf das Bett und fing an meine Beine zu massieren.
Das tat unfassbar gut und weckte meine verschlafenen Muskeln wieder auf.
Danach konnte ich wenigstens wieder normal stehen und auch gehen.
Ganz entspannt machte ich mich im Bad fertig und frühstückte zusammen mit Inupi.

Inupi: „Wie war es eigentlich für dich?"

Geneviéve: „Du meinst.... Mein erstes Mal?"

Inupi: „Ja. Ich habe dich ganz schön gefordert, obwohl es dein erstes Mal mit einem Mann war. Ich hoffe, du kannst mir verzeihen?"

Geneviéve: „Ich war dir nie böse deswegen, also besteht keine Notwendigkeit dich zu entschuldigen. Immerhin hatte ich auch mein Vergnügen dabei und du hast mit mir vieles ausprobiert. Für mich war es... das schönste und beste erste Mal, dass ich mir hätte vorstellen können."

Inupi: „Dann hast du ordentliche Liebesspuren an mir hinterlassen."

Mit einem Lächeln zog er sein Hemd aus und ich konnte sehen, was ich ihm in meinem Wahn angetan hatte.
Sein ganzer Oberkörper, sowie seine Schultern, Arme und auch Teile seines Rückens, waren voll mit tiefen Kratzern und Bisspuren.

Geneviéve: „Herrgott! Das tut mir so leid Seishu!!! Das sieht schlimm aus!!!"

Inupi: „Ist es aber nicht. Hab dich schließlich ganz schön Hart rangenommen, je öfter wir hintereinander weg gevögelt haben."

Wie kann man mit diesen Verletzungen nur so grinsen und zufrieden sein?!
Ich meine... er sieht aus, als hätte ihn eine Raubkatze malträtiert und er ist auch noch stolz darauf?!
Das ließ mich wieder rot werden und dennoch war ich besorgt wegen der ganzen Verletzungen.

Geneviéve: „Lass mich sie wenigstens vernünftig verarzten! Hinterher denkt noch einer, du bist in den Zoo eingebrochen und hast dich mit einen Löwen geprügelt!"

Inupi: „Der Boss würde mir so eine Geschichte sogar glauben hahaha!"

Nach unserem Essen, versorgte ich die Wunden von Inupi und wir machten uns beide auf den Weg zu unserer Arbeit.
Heute hatte ich eine Menge zutun und Izana bekam neuen Zuwachs im Pflegeheim.
Unter ihnen waren auch einige Straffällige Jugendliche, also wurde ich bei meinen Ärztlichen Gesprächen von Kakucho beaufsichtigt.
Im Falle, dass jemand seine Nerven verliert, würde er den Jugendlichen im Zaum halten.
Er ist ein ziemlich ruhiger Vertreter, aber hat ein Herz aus Gold.
Er und Izana kannten sich schon aus Kindertagen und waren selbst in einem Pflegeheim aufgewachsen.
Keiner könnte wohl besser die Situation dieser Kinder nachvollziehen, als diese beiden Männer.

Der Tag verging wie im Flug und es wurde bereits spät abends.
Wie gewohnt packte ich meine Sachen zusammen, schrieb Inupi, dass ich jetzt Feierabend mache und ging zum Auto.
Als ich grade den Motor starten wollte, klingelte mein Handy wie verrückt und Katokas Nummer blinkte auf.
Panisch und voller Sorge, ging ich sofort ran und brüllte in den Lautsprecher.

Geneviéve: „VERDAMMT ENDLICH MELDEST DU DICH!!! WO BIST DU DIE GANZE ZEIT GEWESEN?! WIR MACHEN UNS ALLE SORGEN UM DICH UND VERMISST GEMELDET HAB' ICH DICH AUCH!!!"

Katoka: „Gen, du musst dich beruhigen und mir jetzt genau zuhören."

Geneviéve: „DAS SAGT SICH SO LEICHT, WENN DIE BESTE FREUNDIN SEIT WOCHEN WIE VOM ERDBODEN VERSCHLUCKT IST!!!"

Katoka: „Komm' so schnell es geht zur Uni. Ich bin dir viele Erklärungen schuldig und das kann nicht länger warten."

Geneviéve: „Du weißt schon, dass es weit nach 22 Uhr ist wenn ich dort bin! Die Campuswachen lassen mich da nicht mehr auf das Gelände, schon vergessen?"

Katoka: „Du findest einen Weg. Triff' mich in der Bibliothek bei unserem üblichen Treffpunkt zum lernen. Ich bitte dich, du musst mir bei etwas Wichtigem helfen. Ich habe großen Mist gebaut."

Sie legte abrupt auf und ließ mich mit vielen Fragen zurück.
Während des ganzen Gesprächs war sie völlig gleich klingend geblieben und wirkte, als stecke sie in Schwierigkeiten.
So habe ich Katoka noch nie erlebt, also fuhr ich Hals über Kopf direkt zur Tokyo Universität um Katoka zu suchen.



Katoka, bist du es?



Ende

Ma belle fleur de lune Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt