Ich schmeiß alles hin!

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Herr Nakamura ließ dies für einen Moment sacken und wurde dann erst richtig wütend.
Er bäumte sich vor mir auf und wurde sofort laut.

Juji: „SAG MAL ROSSEAU HAST DU SIE NOCH ALLE?!"

Geneviéve: „Bei mir ist alles intakt. Doch bei einem Erwachsenen Mann mittleren Alters, der seinen Sohn verprügelt, bis ihm das Blut aus der Nase läuft, scheinbar nicht! Sie sind Polizist und der Chef all der Angestellten hier! Sie haben eine Vorbildfunktion! Außerdem machen Sie sich strafbar!"

Juji: „Ganz schön große Klappe für eine Studentin! Du hast überhaupt keine Ahnung!"

Geneviéve: „Ich kenne meine Rechte sehr gut! Diese Ohrfeige haben Sie mehr als verdient! Unter jemanden wie Ihnen, weigere ich mich weiter zu arbeiten! Ich verschwinde und seien Sie froh, dass ich das der Meute da draußen vor der Tür nicht erzählen werde! Wataru, lass uns gehen! Ich bin hier fertig!"

Ich nahm Wataru an die Hand und wir gingen zurück ins Untergeschoss um unsere Sachen zu holen und verließen das Präsidium durch die Hintertür.
Gemeinsam gingen wir in ein Café und ich bestellte uns etwas erfrischendes zu Trinken.
Wataru schaute mich die ganze Zeit unentwegt an und versuchte scheinbar das Geschehene zu verstehen.

Wataru: „Noch nie hat sich jemand gegen meinen Vater aufgelehnt und ihm dann auch noch eine gescheuert. Wieso tust du das für mich?"

Geneviéve: „Du bist mein Senpai. Auch jemand wie du, der immer für andere da ist und sich um seine Freunde sorgt, braucht jemanden der in Situationen seines Kryptonites stark für ihn ist. Ich gebe zu, dass mit der Ohrfeige war Zuviel, aber ich habe aus dem Herzen gehandelt."

Wataru: „So langsam verstehe ich, warum du bei den ganzen Studenten beliebt bist. Du bist dir für nichts zu schade und bist die personifizierte Gerechtigkeit."

Geneviéve: „Nun übertreibe mal nicht."

Ein bisschen war ich schon verlegen durch seine ganzen Lobesgesänge und kratzte mich nervös am Hinterkopf.
Da klingelte schließlich mein Handy und Inupi rief mich an.
Hektisch ging ich natürlich sofort ran.

Inupi: „Ich stehe vor der Tür und habe dir deine Sachen geholt."

Geneviéve: „Du bist aber schnell. Kannst du zum Café Leaf kommen? Das ist ganz in der Nähe. Es gab einen gewaltigen Disput und ich habe meine Arbeit dort hingeschmissen."

Inupi: „Hat der alte Sack dich angepackt?!"

Geneviéve: „Nein das nicht, aber ich hab ihm eine gewischt."

Inupi: „Ich bin sofort bei dir."

Er legte auf und es dauerte keine 5 Minuten, da stand Inupi auch schon im Café mit meiner Tasche in der Hand.
Als er Wataru sah, schaute er ihn verärgert an, küsste mich provokativ vor ihm zur Begrüßung und setzte sich zu mir auf die Sitzecke.

Inupi: „Warum ist der Typ hier und wieso sieht er so aus?"

Geneviéve: „Herr Nakamura ist Watarus Vater. Ich habe ihn aus der Situation geholt, da er seinen Sohn verprügelt hat. Sei also bitte nicht böse."

Inupi: „Ich könnte dir niemals böse sein. Das erklärt wenigstens die Situation."

Dennoch schaute er Wataru misstrauisch an und rückte näher zu mir auf.
Das ist wohl seine unterschwellige Art zu sagen, dass er auf Abstand mit mir bleiben soll.
Wataru schaute ein wenig verwirrt und war etwas rot im Gesicht geworden.

Wataru: „Also... ist er doch dein Freund oder liege ich falsch? Ich bin ziemlich miserabel darin so etwas rauszulesen."

Inupi: „Sie ist mein Mädchen, ganz recht."

Geneviéve: „Das... ist alles noch sehr frisch, aber ja. Seishu ist mein fester Freund."

Wataru: „So ist das also. Dann achte gut auf Gen. Sie ist wirklich etwas besonderes und niemand sollte ihr je wehtun."

Inupi: „Musst du mir nicht sagen. Aber ich beherzige deine Bitte. Hoffe du bedankst dich bei Gen für ihre Hilfe."

Wataru: „Wenn es je etwas gibt was ich für dich tun kann Gen, dann bin ich bereit alles zu tun."

Geneviéve: „Nun mal langsam mit den wilden Pferden! Du wirst dich heute erstmal ausruhen und lass dich von einem richtigen Arzt untersuchen. Wer weiß, ob du nicht eine gebrochene Nase oder eine angeknackste Augenhöhle hast."

Wataru: „Klingt vernünftig. Vielen Dank Gen!"

Geneviéve: „Ich rufe dir ein Taxi. Dich und Seishu kann ich kaum länger an einen Tisch bringen schätze ich."

Wataru: „Ich will auch  lieber den Frieden wahren. Sonst reißt er mir sicher noch den Kopf ab."

Inupi: „Könnte passieren."

Wataru nahm Inupis bissige Art mit Humor und lächelte darüber hinweg.
Also bestellte ich ihm ein Taxi, dass ihn nach Hause brachte und ich blieb mit Inupi vor dem Café zurück.
Dieser wuschelte mir liebevoll durch die Haare und lächelte mich glücklich an.

Inupi: „Jetzt wo du spontan frei hast, wie wär's wenn du mich zur Werkstatt begleitest?"

Geneviéve: „Wenn ich darf? Dann kann ich ja auch bei Wakasa vorbeischauen. Auch wenn ich aus dem Fall ausgetreten bin, kann etwas Selbstverteidigung nicht schaden."

Inupi: „Der wird um diese Zeit sicher auch beim Boss rumhängen. Also lass uns fahren."

Kaum gesagt, machten wir uns auch schon auf den Weg zu S.S Motors.
Damit ich nicht aus der Übung komme, ließ Inupi mich fahren und genoss es scheinbar, dass auch er mal nicht fahren musste.



Ich schmeiß alles hin!




Ende

Ma belle fleur de lune Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt