Inupi und seine Intution

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Inupi: „Echt jetzt? Das überrascht mich doch sehr. Du machtest garnicht den Eindruck."

Geneviéve: „Musst du grade sagen. Du hast nur  Löcher in die Luft gestarrt und warst in deinen Gedanken versunken."

Inupi: „Du hast mich also genauestens beobachtet?"

Sein Blick wurde durchdringender und schien mich regelrecht zu durchleuchten.
Dabei kam er mir mit seinem Gesicht näher und ich wurde immer nervöser.
Mir wurde unglaublich heiß und mein Gesicht ist mit Sicherheit glühend rot geworden.

Geneviéve: „Ich... also... ja das ist so ein... Berufsding."

Inupi: „Ein Berufsding also."

Er zog eine Augenbraue hoch und schaute mich fragend an.
Hat er gemerkt, dass ich etwas vor ihm verberge?
Ohh Gott, dass wäre nicht gut!
Er berührte plötzlich mit seiner einen Hand mein Gesicht und betrachtete mich dabei.
Wenn das so weitergeht, dann brauche ich bald einen Herzschrittmacher!
Seine Hand war Rau, aber die Berührung äußerst sanft.
Ich könnte jeden Moment zerfließen und am liebsten würde ich die Zeit anhalten, um ewig in diesem Moment zu verweilen.
Da störte natürlich im unpassendsten Moment, jemand unsere Zweisamkeit.

Wataru: „Gen du hier? Wer ist dein Begleiter?"

Geneviéve: „Wie was?!"

Es war Wataru, der zu uns kam und scheinbar hier zum Tanken vorbei gekommen war.
Inupi schaute sich Wataru an und ließ ganz langsam von meinem Gesicht ab.
Beide starrten sich seltsam in die Augen und sprachen kein Wort.

Geneviéve: „Was für ein Zufall. Dich hätte ich hier nicht erwartet."

Wataru: „Kann man von dir auch behaupten. Ich hoffe, ich habe euch nicht gestört oder so."

Geneviéve: „Also Ähm..."

Inupi: „Ist er ein Freund von dir?"

Geneviéve: „Nicht direkt. Seishu, Das ist Wataru Nakamura. Er ist ein Kommilitone von mir an der Uni."

Inupi schien ihn genau zu beobachten und wirkte Misstrauisch gegenüber Wataru.
Sogar ein Blinder würde spüren, dass hier grade eine gewaltige Spannung in der Luft liegt.

Wataru: „Sehr erfreut. Dann musst du bestimmt der Freund von Gen sein. Du hast wirklich Glück, so eine liebenswerte Frau an deiner Seite zu haben."

Inupi: „...."

Geneviéve: „Ähm also... so ganz ist das nicht..."

Inupi: „Lass einfach die Finger von ihr und verschwinde. Typen wie dich, kann ich nicht ausstehen."

Wie Chloé es mir damals gesagt hat, nimmt er wirklich kein Blatt vor den Mund und fällt mit der Tür ins Haus.
Inupi wirkte auch ganz anders, als eben noch und schien mich vor Wataru schützen zu wollen.
Sieht er ihn ernsthaft als Bedrohung an?

Wataru: „Ich denke, dass es das beste ist, wenn ich schon mal zum Revier fahre. Ich hab euch bestimmt grade den Moment versaut. Wir sehen uns dann dort Gen."

Wataru wirkte peinlich berührt, verabschiedete sich höflich und ging zu seinem Auto zurück.
Als er schließlich von der Tankstelle verschwunden war, nahm Inupi meine Hände und schaute mir mit ernster Mine ins Gesicht.

Inupi: „Halte dich besser Fern von ihm. Ich habe kein gutes Gefühl in seiner Nähe."

Geneviéve: „Bei Wataru? Er ist nur ein Kommilitone und sonst nichts weiter. Klar, er hat manchmal so eine Aufreißerausstrahlung, aber er ist ein hilfsbereiter und netter Mensch."

Inupi: „Mag sein, aber dass ist alles nur Fassade. Da bin ich mir ziemlich sicher. Der Typ hat seine eigenen Ziele, dass sagt mir meine Intuition."

Geneviéve: „Hast du dich deshalb grade als mein Fake Freund ausgegeben und mich unterbrochen?"

Inupi: „Ich will nicht, dass er dir Schwierigkeiten macht. Sonst mache ich mir sorgen."

Er streichelte mit seinen Daumen über meinen Handrücken und blickte mir dabei tief in die Augen.
Auch wenn es nur für einen Augenblick war, dass er sich indirekt als meinen Freund ausgegeben hat, machte mich das sehr glücklich.
Sogar diese eifersüchtige und Beschützerische Art ist einfach so süß an ihm!

Geneviéve: „Aber ich arbeite mit ihm zusammen. Sein Vater ist der Polizeichef von Shibuya und hat mich zur Beurteilung mit dazu gezogen. Ich werde ihm also nicht so aus dem Weg gehen können, wie du es dir vorstellst."

Inupi: „Würdest du mir einen Gefallen tun?"

Geneviéve: „Wenn er im Rahmen des mir möglichen liegt, gerne."

Inupi: „Sei wenigstens nie allein mit ihm und wenn du jemals in Schwierigkeiten gerätst oder er dir etwas antut, dann melde dich bei mir. Schaffst du das?"

Geneviéve: „Aber ich hab doch deine Nummer garnicht."

Da griff er plötzlich in meine Jackentasche und hielt mir mein Handy vor die Nase.

Inupi: „Entsperre es für mich und du kriegst sie."

Geneviéve: „Okay..."

Etwas überrumpelt, tat ich das was er sagte und gab ihm mein Handy.
Er tippte seine Nummer ein und speicherte sie direkt.
Meine nahm er auch gleich an sich und gab sie in seinem Handy ein.

Inupi: „Du kannst mir jederzeit schreiben, auch wenn es nur ein kurzes Hallo ist, ich werde antworten. Also versprichst du es mir?"

Geneviéve: „Ich verspreche es."

Inupi: „Dann bin ich fürs erste beruhigt. Langsam sollten wir auch Los. Ich werde dich persönlich nach Shibuya zur Polizei fahren, also denk garnicht daran allein zu gehen."

Geneviéve: „Ehrlich gesagt, hätte ich dich sowieso gefragt, ob du mich dort absetzen würdest."

Inupi: „Braves Mädchen."

Er ließ meine Hände los und wuschelte mir durchs Haar.
Wir tranken noch unseren Kaffee aus und Inupi fuhr mich zu meiner Verabredung auf die Polizeistation.

Inupi und seine Intuition



Ende

Ma belle fleur de lune Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt