Besessenheit, Manie, Wahnsinn

14 5 2
                                    

Ab hier geht es wieder mit Geneviéve weiter...

Nachdem Wataru mich unsanft auf das Bett gestoßen hatte, schaltete er das Licht an und verschloss die Tür hinter sich.
Als ich schließlich den ganzen Raum sah, lief mir der Schauer über den Rücken, mein Magen drehte sich und mein Hirn konnte garnicht den Schrecken verarbeiten, der sich hier erstreckte.

Der Raum glich mehr einem makabren Naturwissenschaftsmuseum, als einem Schlafzimmer.
Überall standen Reagenzgläser gefüllt mit menschlichen Gliedmaßen sowie Organen, die er zu einem kleinen Teil von seinen Opfern genommen hatte, geblichene Knochen und haufenweise Fotos, die Wataru während seiner Taten gemacht hatte.
Sie dokumentierten seine Schritte und wie er sie quälte.
Doch im Fokus des ganzen, befand ich mich selbst.
Allein eine ganze Wand war voll mit Bildern, auf denen ich zusehen war.
Sogar Aufnahmen aus meiner Schulzeit, beim Sport und sogar in meiner Freizeit.
Die Lage war ernster, als ich anfangs vermutet hatte und Wataru schien wirklich besessen von mir zu sein.

Wataru: „Wie ich sehe scheint dir meine kleine Sammlung hier nicht zu gefallen. Dabei habe ich mir so viel Mühe mit der Collage von dir gegeben."

Geneviéve: „Wataru du bist wirklich ernsthaft krank! Ich biete es dir an, weil wir Freunde waren, also lass mich mit Katoka gehen und wir finden eine Möglichkeit dir zu helfen. Andernfalls werde ich mich wehren, bis du dir wünschst mich lieber Tod zu sehen!"

Wataru: „Eben noch hast du mehr Gift als Medizin gespuckt und nun willst du ernsthaft, dass ich dich, mit der Schlampe dahinten, gehen lasse? Für so eingebildet habe ich dich nicht gehalten."

Er öffnete langsam sein Hemd und warf es achtlos auf den Boden.
So schmächtig wie ich dachte, war er überhaupt nicht und nur allein durch seine Kleidung, hat er diesen Anschein erzielt.
Wataru war extrem stark trainiert und seine Muskeln sprachen für sich.
So konnte er mich auch problemlos entführen und natürlich all die anderen Mädchen, die hier ihr Ende fanden.
Ich war noch immer zu schwach und durch Watarus vorherigen Schläge völlig energielos.
Was soll ich tun?!
Er kam zu mir auf das Bett und fuhr mit seinen Fingern meinen ganzen Körper nach.
Mein Puls ging sofort in die Höhe und die Angst machte sich langsam in mir breit.

Wataru: „Du bist einfach perfekt Gen. Du bist hübsch, unfassbar intelligent und gutmütig zu jeder Menschenseele. Ein Sinnbild für die perfekte Frau. Schade nur, dass du deinen Körper an diesen schmutzigen Mechaniker verkauft hast und nun nicht mehr so strahlst wie vorher."

Geneviéve: „Woher weißt du..."

Wataru: „Ich bin eben gut im spionieren. Ich habe genau beobachtet, wie du dich von ihm die ganze Nacht lang hast ficken lassen. Eine Schande."

Geneviéve: „Du ekelst mich an! Was fällt dir ein mich und Seishu bei sowas zu beobachten?!"

Wataru: „Ich habe mir dabei vorgestellt, wie ich derjenige wäre, der dich bis zur Erschöpfung zureitet. Das war so befriedigend. Doch viel lieber will ich diese Fantasie in die Realität umsetzen."

Da riss er das lange Kleid am seitlichen Schlitz so weit ein, dass er es mir buchstäblich vom Körper reißen konnte.
Bis auf ein Höschen und BH, trug ich nichts und bedeckte reflexartig mein Dekolleté.
Wataru schien sich über meine Abwehrhaltung zu amüsieren und grinste mich dreckig an.
Alles nur das nicht!
Die Angst von ihm angefasst zu werden wurde so groß, dass ich einen gewaltigen Adrenalinschub bekam und ungeahnte Energie freisetzte.
Ich trat ihm gekonnt von unten gegen sein Kinn und beförderte ihn so aus dem Bett.

Geneviéve: „Fass mich bloß nicht an!"

Wataru: „Du mieses kleines Miststück... wie kannst du es wagen!"

Er stand auf, sprang zu mir auf das Bett zurück und packte mich am Hals.
Dabei drückte er ordentlich zu und schnürte mir die Luft ab.
Es begann ein wilder Befreiungskampf zwischen Wataru und mir.
Ich erinnerte mich an Wakasas und Benkeis Beinhartes Training und tat das einzige, was ich in dem Moment noch tun konnte.
Ich drückte meine Daumen in seine Augenhöhlen ohne Rücksicht auf Verluste.
Dabei spritzte das Blut in mein Gesicht und Wataru ließ unter starken Schmerzensschreien von mir ab.
Völlig verwirrt und blind, fiel er rückwärts aus dem Bett und rollte sich auf dem Boden herum.
Ich nutzte die Gelegenheit und taumelte schweratmend zur Tür.
Er hatte dort ein Zahlenschloss angebracht, also konnte ich nicht raus, ohne den Code von ihm zu erfahren.

Ich ging zu Wataru zurück, setzte mich auf ihn und drückte seine Hände nach oben über seinen Kopf.
Noch immer schrie er und weinte, aber unter diesen Umständen ließ mich das alles kalt.

Geneviéve: „Gib mir den Code! Mach schon!"

Wataru: „DU VERDAMMTE HURE!!! DU HAST MEINE WUNDERSCHÖNEN AUGEN EINGEDRÜCKT!!!"

Geneviéve: „Sag' mir den Code oder ich werde dir noch ganz andere Sachen eindrücken!"

Wataru: „FUCK!!! ES IST... DEIN GEBURTSTAG, VERDAMMTE SCHEIẞE ARRRGGGH!!!"

Ich ging wieder von ihm runter, trat ihm nachträglich in die Magengrube und gab den Code ein.
Ein bestätigendes piepen ertönte und die Tür öffnete sich.
Ich taumelte den Flur entlang und kam in den Raum mit dem Tisch zurück.
Ich griff zum Besteck und riss dabei die ganze Tischdecke samt Geschirr mit herunter.
Die Wirkung des Adrenalins ließ langsam nach und als ob das ganze nicht schon schlimm genug wäre, hörte ich, wie Wataru ebenfalls den Flur entlang zu mir in den Raum kam.
Unser Kampf war also noch nicht zu Ende.


Besessenheit, Manie, Wahnsinn



Ende

Ma belle fleur de lune Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt