Rendezvous mit einem Killer

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Er ging nicht auf meine Frage ein und holte aus seiner Seitentasche eine Pille und eine Spritze hervor.
Beide hielt er mir hin, als ob ich wählen sollte, was mir von beidem lieber wäre.
Ich blickte nur immer wieder zu Katoka und das schien ihm bitter aufzustoßen.
Er ging zu ihr rüber und trat ihr in die Magengrube.
Sie keuchte nur noch und hielt sich verzweifelt den Bauch fest.

Geneviéve: „LASS SIE IN RUHE!!! NIMM DEINE DRECKIGEN HÄNDE VON IHR, DU MONSTER!!!"

Kaum hatte ich ihn angeschrien, schlug er mir mit der Faust ins Gesicht.
Dabei knallte ich erneut gegen die Wand und stieß mir den Kopf an.
Langsam kam er wieder auf mich zu und ließ mir erneut die Wahl, zwischen Pille und Spritze.
Entkräftet deutete ich auf die Pille, also steckte er die Spritze weg.
Er griff neben die geöffnete Tür und reichte mir eine Flasche Wasser und die Tablette.
Ich musste ihm gehorchen, sonst könnte er wieder auf Katoka losgehen.
Also nahm ich die Pille mit dem Wasser und stellte die Flasche auf den Boden.
Der Mann setzte sich in die Öffnung und wartete bis das Medikament anschlug und ich erneut wegdämmerte.

Phasenweise kam ich immer wieder zu Bewusstsein, hörte klassische Musik, sah wie sich eine Silhouette vor mir bewegte, mich entkleidete und in andere Sachen steckte.
Es dauerte wieder eine Weile, bis ich aus diesem Zustand ausbrechen konnte und bei klarem Verstand war.
Ich saß vor einem gedeckten Tisch, war an einen Stuhl gebunden und wurde in ein sehr edles rotes Kleid gesteckt.
Mein Gesicht schmerzte heftig von dem Schlag vorhin und ich kann von Glück reden, wenn ich kein Schädeltrauma davontrage.
Ich sah mich weiter in dem Raum um.

Auch hier war kein Fenster und alles war ziemlich altertümlich gestaltet

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Auch hier war kein Fenster und alles war ziemlich altertümlich gestaltet.
Ich kam mir vor, wie in einem Britischen Adelshaus aus dem 19. Jahrhundert und wartete nur noch darauf, dass Dracula höchstpersönlich auftauchen würde.
Mit aller Kraft versuchte ich meine Fesseln zu lockern und schwankte auf meinem Stuhl hin und her, bis ich schließlich damit umkippte und den ungebetenen Gastgeber auf den Plan rief.
Ich konnte hören wie jemand von hinten in den Raum kam und mich mit dem Stuhl wieder auf die Füße stellte.

???: „Du bist früher wach geworden als ich gedacht habe. Tue dir selbst einen Gefallen und lass' deine kläglichen Versuche dich von den Fesseln zu lösen. Die ziehen sich nur noch fester zu, wenn du dich bewegst."

Ich kannte die Stimme!
Mein Verstand wollte es garnicht erst wahrhaben, aber als er schließlich vor mir stand, erkannte ich die bittere Wahrheit.
Mir lief es eiskalt den Rücken runter und ich brachte nur zögerlich meine Gedanken über die Lippen.

Geneviéve: „Warum.... Warum ausgerechnet du? Was habe ich dir jemals getan oder auch Katoka? Ich dachte... wir wären Freunde... Wataru."

Wataru: „Freunde... Ich hasse dieses Wort. Es ist sowas schwammiges und hat für mich nicht den geringsten Wert. Du erinnerst dich wirklich kein Stück an mich oder?"

Geneviéve: „Ich habe dich erst auf der Uni kennengelernt! Was zum Teufel willst du von mir?!"

Wataru: „Ist das nicht offensichtlich? Ich will dich, meine Liebe Gen. Das wollte ich schon immer und das seit der Mittelschule. Seit ich dich das erste mal dort gesehen habe, hast du mir buchstäblich den Kopf verdreht und nichts wollte ich lieber, als an deiner Seite sein."

Geneviéve: „Du gingst auf meine Schule? Warum hast du dann nie mit mir geredet?!"

Wataru: „Weil ich damals ein sehr sehr ängstlicher Mensch war. Ich konnte dich nur aus der Distanz lieben und dir meine Zuneigung über kleine Briefe zukommen lassen, doch du hast sie nicht einmal gelesen oder gar beachtet. wie mein Vater, warst du eiskalt und abweisend zu mir. Das machte mich innerlich rasend."

Geneviéve: „Ich... Ich wollte nicht..."

Wataru: „Schon gut. Verschwende daran keine Gedanken mehr. Jetzt bist du ja endlich hier und wir können ein wundervolles Date miteinander haben."

Er setzte sich mir gegenüber, öffnete die Flasche Wein und goss erst mir und dann sich etwas ein.
Ich hätte nie im Leben geglaubt, dass ich mal einem waschechten Soziopathen begegnen würde.
Viele Menschen haben zwar eine gewisse Veranlagung dazu, aber so wie Wataru sind nur ein ganz geringer Prozentsatz der Weltbevölkerung.
Jetzt wo er mir seine wahre Natur zeigte, ergaben viele seiner Handlungen und auch sein Verhalten viel mehr Sinn.

~Ganz schön große Klappe für eine Studentin!Du hast doch überhaupt keine Ahnung!~

Da kamen mir die Worte von Herrn Nakamura wieder ins Gedächtnis und auch wie er reagiert hatte, als ich Wataru verteidigte.
Hat er etwa von Watarus Persönlichkeit gewusst?!
War das ein unterbewusster Hilfeschrei von ihm?!
Ich habe mich noch nie so dumm und vorgeführt gefühlt wie in diesem Moment.

Geneviéve: „Ich habe Fragen... beantworte sie mir."

Wataru: „Du willst sicher wissen, warum ich erst ein paar andere Studentinnen getötet habe um letztlich an mein eigentliches Ziel zukommen, hab ich recht? Die Antwort ist ganz simpel... es war der impulsive Hass."

Geneviéve: „Aber warum? Keine von ihnen hat dir etwas getan! Viele haben sogar für dich geschwärmt so wie Katoka und jetzt hast du sie schwer verletzt! Also sag mir... warum mussten sie wirklich sterben?!"



Rendezvous mit einem Killer


Ende

Gen ist dezent pissed🌝

Gen ist dezent pissed🌝

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