Coffee for my Sweetheart

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Ich beschloss die letzte Lesung des Tages auszusetzen und machte mich auf den Weg ins Café.
Immerhin musste ich noch meine Schicht tauschen und die Lesung hatte ich bereits vorher schon einige Male besucht.
Also wird mein Fehlen sicher keinen den Kopf abreißen.
Im Café herrschte, sehr zu meiner Verwunderung, gähnende Leere.
Ich ging also ins Mitarbeiter Zimmer und sah dort meinen Chef mit einigen Polizisten sitzen.
Die waren mit Sicherheit wegen der Videoaufnahmen hier und mein Chef sah mich genervt an.

Geneviéve: „Ist alles in Ordnung Chef? Sie sehen gestresst aus."

Chef: „Die Herren sind hier um von mir gewisse Videoaufnahmen zu bekommen und so wie ich das gehört habe, ist das dein Verdienst."

Geneviéve: „Tut mir leid wegen den Unannehmlichkeiten Chef! Es geht um eine Studentin, die ich hier bedient hatte und nur deshalb ist die Polizei hier."

Chef: „Ihr jungen Küken heutzutage..."

Er schüttelte den Kopf und holte aus dem Archiv die Aufnahmen der Überwachungssysteme und gab sie den Beamten.
Diese nahmen die Daten an sich und schauten alles in Ruhe auf ihrem Laptop durch.

Geneviéve: „Chef ich wollte fragen, ob ich meine Schicht heute Tauschen kann?"

Chef: „Das trifft sich gut, ich wollte dich bitten ob du die Schicht am Freitag allein übernehmen könntest. Dafür hättest du heute und morgen frei."

Geneviéve: „Geht für mich klar!"

Chef: „Denk nur daran den Laden ordentlich abzuschließen wenn du Feierabend machst."

Geneviéve: „Wird gemacht!"

Chef: „Ach ja und noch etwas. Vorhin war hier so ein großer blonder Kerl und hat hier eine Dauerbestellung aufgegeben. Er meinte, dass er von unserem Kaffee, dank dir so begeistert ist."

Geneviéve: „Ohhh Ähm... Ja er... ist ein Freund von mir."

Chef: „Wunderbar! Ich finde es schön wenn wir neue Kunden gewinnen können! Bringe ruhig noch mehr Kunden ins Haus!"

Geneviéve: „Ich wollte ihn auch gleich besuchen. Ich würde mir also Kaffee zum mitnehmen machen."

Chef: „Du weißt ja wo alles steht und vergiss nicht zu zahlen junge Dame!"

Auch wenn er ein netter Mensch ist, ist er extrem knauserig was Mitarbeiterrabatt angeht oder allgemein Verpflegung für die Angestellten.
Ich machte mir also noch einen Kaffee bevor ich den Laden verließ und ging auf schnellstem Wege zu S.S Motors.
Dort angekommen klingelte ich vorne am Tresen und wartete, dass jemand kommt.
Sehr zu meiner Überraschung, war es Mikey der aus der Werkstatt kam.

Mikey: „Na sowas! Was machst du denn hier kleine Gen?"

Geneviéve: „Ich... wollte zu Seishu. Ich habe Kaffee dabei und... naja muss mit ihm noch meine Fahrstunden besprechen."

Mikey: „Inupi gibt dir Fahrstunden? Deshalb hatte er mich vor einiger Zeit nach dem Zugang für die Rennstrecke gefragt."

Geneviéve: „Ich will lernen wie man Motorrad fährt und... naja den Rest hat mein zukünftiger Schwager eingefädelt."

Mikey: „Ach so ist das! Dann komm mit nach hinten. Er ist zwar grade am rumschrauben, aber für ein hübsches Mädchen wird er ja wohl Zeit haben."

Ich folgte Mikey nach hinten und wurde auch gleich freudig von Shinichiro begrüßt, der ebenfalls an einer sehr protzigen Maschine arbeitete.
Dann warf er ein altes Tuch Inupi an den Kopf, so dass dieser sich umdrehte und zu mir schaute.
Seine Haare hatte er zu einem lockeren Zopf zusammengebunden und mit seinen Jadegrünen Augen, schaute er überrascht hinter seinen Strähnen hervor.

Shinichiro: „Heute bist du ja richtig früh dran. Hast wohl deinen freien Tag."

Geneviéve: „Ja mehr oder weniger."

Shinichiro: „Wie ich sehe hast du auch wieder Kaffee für Inupi dabei. Wirklich süß von dir."

Inupi stand hinter der Maschine auf und kam vor zu mir.
Er war vollgeschmiert mit schwarzer Paste und seinen Overall trug er wieder nur bis zur Hüfte so wie immer.
Sein Shirt war Oversized, aber man konnte seinen Körper gut darunter erahnen.
Mein Kopfkino fuhr wieder seinen ganz eigenen Film und mein Gesicht fühlte sich erneut glühend heiß an.

Inupi: „Ist der wirklich für mich?"

Geneviéve: „Ja... also ähm... ich habe ihn extra noch zubereitet bevor ich hierher gekommen bin."

Inupi: „Lieb von dir. Den kann ich grade wirklich gebrauchen."

Geneviéve: „Ihr habt heute wohl viel zutun. Wenn ich störe, kann ich auch ein anderes mal wiederkommen."

Inupi: „Du störst nicht. Du bist jederzeit willkommen."

Shinichiro: „Unser Inupi hier ist heute besonders enthusiastisch und hat sich richtig auf eure Fahrstunden gefreut."

Da warf Inupi ihm das Tuch von eben ins Gesicht und nippte unbeeindruckt an seinem Kaffee.
Scheinbar war es ihm peinlich, dass Shinichiro ihn so offen legte.
Irgendwie ist diese Reaktion von ihm niedlich.
Dann wandte er seinen Blick wieder mir zu.

Inupi: „Du siehst heute so erschöpft aus. Ist alles in Ordnung?"

Geneviéve: Mit mir ist alles bestens. Ich bin nur etwas müde, da heute die Polizei im Wohnheim war und..."

Inupi: „Die Polizei? Also ist etwas schlimmes passiert?"

Geneviéve: „Eine Studentin ist verschwunden. Sie ist mittlerweile die 6. die vermisst wird. Darum war heute ein großes Aufgebot der Polizei da und hat alles auf den Kopf gestellt."

Shinichiro: „Ist sie nicht einfach bei Freunden oder so? Manchmal macht man ja etwas länger Urlaub oder Frei von seinen Pflichten."

Geneviéve: „Dieser Fall ist anders. Es gibt zu viele offene Fragen und gewisse Muster weisen zu anderen Vermissten Mädchen auf. Ich denke hier ist was ernstes am laufen und jetzt stecke ich mittendrin."


Coffee for my Sweetheart


Ende

Ma belle fleur de lune Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt