Ein neues Spielfeld bildet sich

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Nach der kurzen Verschnaufpause machte ich mit Wakasa und Benkei im Training weiter und wurde wieder ordentlich gequält bis in den frühen Abend hinein.
Doch das fröhliche Treiben, bekam kurz darauf einen Dämpfer verpasst, der es in sich hatte.
Einer der trainierenden Boxer schaltete die Nachrichten etwas lauter und so ziemlich jeder hörte die völlig fassungslosen Worte der Reporterin von Nippon TV.

Hier ist Nippon TV Live vor dem Polizeipräsidium von Shibuya mit einer Eilmeldung!
Viele Demonstranten haben sich bereits versammelt um ihrem Ärger Luft zu machen.
Der Grund, ist der vor wenigen Tagen entdeckte grausame Fund einer leblosen jungen Studentin der Tokyo Universität.
Ein Whistleblower ließ uns exklusiv prekäre Einblicke in die Aktuelle Ermittlung geben und dass der Fund der Botschaftertochter Tomoe Morelli, nicht der erste in diesem Fall war.
Davor ist bereits schon eine vermisste Studentin leblos und verstümmelt aufgefunden worden.
Polizeichef Juji Nakamura verweigert nach wie vor die Aussage, sowie jeglichen Kommentar zu einer Stellungnahme und die Menschen sind aufgebracht....
Hat Tokyo einen Serienkiller zu fürchten?...

Während die Reporterin einige der Leute Vorort nach ihrer Meinung befragte und wie sie sich mit so einer Gefahr in unmittelbarer Nähe fühlen, schien in ganz Shibuya Panik auszubrechen.
Die Menschen fühlten sich nicht sicher und die Polizei war sichtlich maßlos überfordert mit der Situation.
Polizisten drängten Menschen vom Gelände mit Gewalt und die Zustände sahen dem, wie bei einem Bürgeraufstand ähnlich.

Shinichiro: „Was für eine abgefahrene Scheiße! Sieht fast wie ein Gangtreffen aus."

Wakasa: „Fehlt nur noch, dass die Obrigkeit Tränengas einsetzt um die Meute aufzulösen."

Inupi: „Das ist ja noch schlimmer, als noch vor ein paar Stunden."

Geneviéve: „Ich verstehe nicht, warum Herr Nakamura keine Konferenz gibt! Die Menschen haben Angst und besonders die Frauen! Wenn jetzt sowieso schon alles rausgesickert ist, dann kann er doch wenigstens Klartext reden!"

Inupi: „Der hat seinen Posten sicher nur durch Arschkriechen bekommen und jetzt, wo die Kacke am dampfen ist, zieht er den Schwanz ein."

Geneviéve: „Nein so ist er nicht. Er ist vielleicht ungehobelt, ein Riesen Arschloch und hat das Temperament eines Stiers, doch seinen Job nimmt er ernster als alles andere. Da muss mehr dahinter stecken."

Ich grübelte und grübelte, kam aber nur auf ein noch beängstigenderes Bild des ganzen.
Mir lief es bei dem Gedanken schon eiskalt den Rücken runter und um Gewissheit zu haben, muss ich Wataru oder Herrn Nakamura selbst fragen.
Ich schnappte mir mein Handy und rief Wataru an.
Es dauerte einen Moment, aber schließlich nahm er endlich ab.

Geneviéve : „Wataru kannst du mir eine wichtige Frage beantworten?"

Wataru: „Ich helfe dir gerne weiter, worum geht es?"

Geneviéve: „Dein Vater ist doch vorhin sicher nicht nur wegen eines Whistleblowers so ausgerastet oder? Da steckt doch mehr dahinter!"

Wataru: „Schaust du auch grade Nippon TV?"

Geneviéve: „Ja und vor dem Präsidium bricht die Hölle los! Was ist also wirklich vorgefallen?"

Wataru: „Stimmt ja, du hast es nicht gesagt bekommen vorhin. Gen, es wurden alle restlichen vermissten Mädchen tot aufgefunden."

Geneviéve: „WAS SAGST DU DA?!"

Wataru: „Man hat sie an Bäumen aufgeknüpft in der Parkanlage des Meji Schreins gefunden. Alle mit den selben Verstümmelungen der letzten Leichen. Darum gehen die Forensiker schon jetzt davon aus, dass die Leichen definitiv die der verschwundenen Studentinnen sind."

Geneviéve: „Verdammte Scheiße Wataru! Warum hast du das nicht schon eher erwähnt?!"

Wataru: „Sorry... ich hatte in dem Moment grade andere Probleme, falls du dich erinnerst."

Geneviéve: „Tut mir leid! Du hast ja recht. Aber warum plötzlich alle auf einmal?! Was geht hier vor?!"

Wataru: „Ich habe da so meine ganz eigene Theorie und die wird dir nicht gefallen. Meine Vermutung ist, dass der Täter sich weiterentwickeln will und mit der Entsorgung seines Altmaterials nun ein höheres Ziel verfolgt."

Geneviéve: „Er will Unruhe und Angst schüren. Das hat er jedenfalls erfolgreich geschafft."

Wataru: „Nicht nur das. Er verspottet das System und fängt natürlich bei der Polizei an. Die Leute drehen völlig durch deswegen und grade gibt diese Reporter Tussi das ganze lautstark in ganz Japan bekannt! Das Ding ist eine Nummer zu groß für uns Gen."

Geneviéve: „Kannst du laut sagen. Doch wie sollen sich die Menschen verhalten? Es gab noch nie so eine groteske Mordserie in Tokyo und dann auch noch in diesem Ausmaß! Ich meine... was sollen wir als Normalos dagegen tun?"

Wataru: „Das beste ist, wenn du deinem Freund nicht mehr von der Seite weichst und keine Alleingänge mehr machst. Besonders wenn es dunkel wird. Ich werde Katoka auch nicht allein lassen und sie immer bei mir haben. Auch wenn sie selbstbewusst ist, so kann sie dennoch ein Ziel werden."

Geneviéve: „Ist sie denn grade bei dir?"

Wataru: „Ja, sie kam mich vorhin schon besuchen, nachdem du mich mit dem Taxi weggeschickt hast. Sie meint zwar, dass sie bleibt um sich um mich zu kümmern, aber ich denke sie hat auch Angst bekommen."

Geneviéve: „Ja das klingt ganz nach ihr. Bitte achte gut auf sie und richte ihr aus, dass ich sie nachher anrufe."

Wataru: „Mache ich. Pass' gut auf dich auf Gen."

Wir beendeten das Telefonat und völlig überfahren von der Situation, ließ ich mich erstmal wieder in den Ring fallen.
Das war der Anfang eines Fiaskos, wie in einem Blockbuster Thriller.




Ein neues Spielfeld bildet sich


Ende

Ma belle fleur de lune Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt