Körperkontakt

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Inupis warme Haut zu spüren, gab mir ein Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit.
Ich legte instinktiv meine Arme um seinen Hals, während ich immer noch weinte.

Geneviéve: „Es tut mir so leid. Ich mache dir nur Ärger."

Inupi: „Entschuldige dich nicht."

Geneviéve: „Doch! Ich bin dein Gast und benehme mich wie ein Kind!"

Inupi: „Wenn ich so einen Tag wie du hinter mir hätte, dann hätte ich nicht mal ein Auge zugetan. Das hat nichts mit Kind sein zutun."

Er schaute mir beruhigend in die Augen und drückte seine Stirn an meine.
Inupi war mir so nah wie noch nie und er machte keine Anstalten zurück zu weichen.
Er hatte meinen Körper an seinen gepresst und dabei spürte ich das Schlagen seines Herzens.

Er war aufgeregt.
Inupi muss sich wahnsinnig erschrocken haben und verübeln kann man ihm das nicht.
Mir sitzt selbst der Schrecken immer noch tief in den Knochen.

Geneviéve: „Seishu ich..."

Inupi: „Sag nichts. Ich bleibe hier bei dir."

Er legte mich sanft zurück auf das Kopfkissen, stand auf, um das Licht auszuschalten und kam zu mir ins Bett.
Er legte einen Arm über meinen Kopf, während er mich mit dem anderen zu sich ran zog und festhielt.
Meine Angst von eben überwog zu sehr, als dass ich mich darüber aufregte von ihm gehalten zu werden.
Mit meinen Händen klammerte ich mich wieder an ihm fest und legte meinen Kopf auf seine Brust.
Inupis körpereigene Wärme und seine, fast schneeweiße Haut, fühlten sich schön an und mit meinen Fingerspitzen konnte ich spüren, dass er Gänsehaut hatte.

Geneviéve: „Hab.... Hab ich dich gekitzelt? Tut mir leid."

Inupi: „Hast du, aber das ist angenehm."

Sein Puls beruhigte sich, je länger wir so da lagen und seinem Herzschlag zu lauschen, war fast wie eine Therapie.
Während ich langsam wegdämmerte, spürte ich noch, wie er mit meinen Haaren spielte und sie immer wieder um seine Finger wickelte.
Schnell fand ich wieder in den Schlaf und hatte zum Glück keinen weiteren Albtraum mehr.

Der nächste Tag...

Langsam wurde ich von der Sonne geweckt, die mir direkt ins Gesicht strahlte.
Ich schreckte hoch und musste erstmal erneut realisieren wo ich grade bin.
Ich lag allein in Inupis Bett und hörte aus der Wohnküche Geklapper und den Laufenden Fernseher.
Ich erinnerte mich mit hochrotem Gesicht daran, dass er neben mir gelegen und mich in den Schlaf getröstet hatte.
Mein Liebesbarometer schnellte sofort in die Höhe und mein Gesicht fing an zu glühen.
Alleine die Vorstellung daran, ließ mir wieder sämtliche Sicherungen durchbrennen und um runter zu kommen, patschte ich mir mit beiden Händen auf die Wangen.

Ganz ruhig Gen!
Beherrschung ist hier gefragt!

Ich warf einen Blick auf den Wecker neben mir und sah, dass es bereits Mittag war.

Geneviéve: „SO EINE SCHEIẞE! ICH HAB MEINE SEMINARE VERSCHLAFEN!!! AAAARRRRGHHH!"

Hektisch sprang ich aus dem Bett und kickte die Bettdecke beiseite, nur im in Inupi reinzurennen, der von meinem hysterischem Geschrei aufgeschreckt worden war.
Mein Gesicht klebte direkt wieder an seiner Brust und ich könnte schwören, dass mein Kopf grade deswegen Rauchsignale sendet.

Inupi: „Was ist los?! Wieder ein Albtraum?!"

Ich schaute zu ihm hoch und blickte in seine wunderschönen jadegrünen Augen, die mich besorgt anstarrten.
Als er aber merkte, dass alles in Ordnung war, seufzte er erleichtert und schloss beide Arme um mich mit einem Lächeln auf den Lippen.

Inupi: „Ein Glück, falscher Alarm. Wachst du immer mit so einem Schrei auf?"

Geneviéve: „Ich habe meinen Wecker nicht gehört und alle meine Kurse verpennt!"

Inupi: „Achso, den habe ich ausgestellt."

Geneviéve: „Du kannst doch nicht einfach meinen Wecker ausstellen?"

Inupi: „Du hattest Schlaf nötig und ich habe für dich in der Uni angerufen. Die waren da sehr verständnisvoll."

Geneviéve: „Du hast... für mich angerufen?"

Inupi: „Macht man das nicht mehr so, wenn man sich krank meldet oder Sonderurlaub braucht?"

Geneviéve: „Doch schon, aber... Ich bin nur überrascht. Es sind zwar alles Seminare, die ich schon ein paar mal besucht hab, aber lieb von dir, dass du so rücksichtsvoll bist."

Inupi: „Ich wollte, dass du ausgeschlafen bist. Du wirst deine Kraft brauchen."

Er ging mit mir ins Wohnzimmer und stellte den Fernseher lauter.
Es lief eine Livekonferenz auf Nippon TV und zusehen war Herr Nakamura und ein Großstab an Polizeibeamten in Uniform.
Anscheinend hat es schnell die Runde gemacht, dass die 2. gefundene Leiche Tomoe Morelli gehört und aufgrund, dass ihr Vater ein Diplomat der Botschaft hier in Tokyo ist, sorgte das für ordentlich Wirbel in den Medien.
Ganz dem italienischen Temperament entsprechend, ist Giacomo Morelli mit Sicherheit auf die Barrikaden gegangen und hat Herrn Nakamura ordentlich Druck gemacht.
Man konnte ihm förmlich die Anspannung ansehen und das er am liebsten weiter nach dem Täter suchen, als eine Konferenz halten würde.
Aber ist der Schritt in die Öffentlichkeit eine gute Idee?

Geneviéve: „Die Leute werden in Panik ausbrechen. Das kann nur ein Fiasko werden."

Inupi: „Inwiefern?"

Geneviéve: „Wenn er jetzt anfangen würde etwas Preis zu geben, könnte der Täter seine Taktik ändern und auch außerhalb der Uni seine Kreise ziehen und das ist nur die Spitze des Eisbergs. Wir haben noch kein klares Profil und knüpfen grade mal die ersten Verbindungen zwischen den einzelnen Studentinnen. Ich hoffe nur, dass Herr Nakamura sich nicht dem Druck der Medien beugt."




Körperkontakt


Ende



Da schläft sie sicher und geborgen in Inupis Armen❤️

Da schläft sie sicher und geborgen in Inupis Armen❤️

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