Alptraum

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Geneviéve: „Was ist denn an mir spannend? Ich gehe nicht gern auf Partys, gehe nicht aus, bin ein Riesen Schisser und laufe mit Scheuklappen durch die Uni, bin eine vorzeige Studentin, Tochter und Schwester, mache nie Ärger und habe einen Arsch voll Arbeit wie jeder Japaner hier in Tokyo auch."

Inupi: „Hahaha! Du beschreibst wirklich 1:1 den typischen Durchschnitt. Aber ich sehe da deutlich mehr."

Ich beendete meinen Bericht und stellte den Laptop zur Seite.
Was soll man in mir schon sehen?
Ich sehe andere immer mit positivem Blick, aber mich betrachte ich eher als Jemand, der nicht aus der Masse hervorsticht.
Doch neugierig war ich schon, was Inupi so in mir sieht.

Geneviéve: „Was genau... siehst du denn... mehr in mir?"

Inupi: „Ich mag deine natürliche Art sehr. Du verstellst dich nicht und willst nicht auf biegen und brechen jemand anderes sein. Du kuschst nicht vor Herausforderungen und bist dir um deiner Gefühle nicht zu schade. Das haben Menschen hier nur ganz selten."

Geneviéve: „Aber sowas sollte jeder Mensch haben. Dennoch... freut es mich... dass du mich so positiv siehst."

Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen und das schien ihm sehr zu gefallen.
Wir schauten noch gemeinsam etwas Fernsehen und langsam fielen mir immer wieder die Augen dabei zu.
Inupi bemerkte dies und streichelte über meine Wange, um mich etwas wach zu machen.

Inupi: „Du kannst in meinem Schlafzimmer schlafen. Ich werde hier auf dem Sofa bleiben."

Geneviéve: „Ist gut. Mir fallen langsam die Augen zu."

Er stand auf und bezog mir das Bett noch frisch, eher ich mich darin vergrub.
Inupi legte sich nebenan ins Wohnzimmer und schaute noch weiter, während ich sofort wegnickte.
Doch meine Traumwelt, war der reinste Horror.
Ich war auf dem Heimweg vom Café und hatte die Spätschicht.
Also ging ich wie gewohnt meinen Weg zum Wohnheim, doch ich war nicht allein.
Jemand folgte mir, also wurde ich schneller.
Im Wohnheim angekommen, war alles stockfinster und der Strom funktionierte nicht.
Es war kein mucks zu hören, nicht mal das Ticken der Uhr oder das murmeln von Studenten.

Es war absolut still.

Mein Verfolger ließ nicht locker und trieb mich durch das Wohnheim.
Ich klopfte an jeder Zimmertür, doch niemand öffnete mir, oder sie war verschlossen.
Schließlich kam ich im Gemeinschaftsraum an und fiel über etwas drüber.
Der Boden war klebrig, rutschig und ich konnte unter den Bedingungen nicht aufstehen.
Als sich meine Augen an die Finsternis gewöhnt hatten, sah ich alle meine Mitbewohner Tod auf dem Boden liegen.
Sie sahen aus, wie die Leichen von heute und mein Verfolger warf mir etwas vor die Füße.
Es war mein Kopf, den er mir entgegengeworfen hatte und natürlich fing ich panisch an zu schreien.

Ich wusste, dass das ein Traum war und ich unmöglich hier und mein Kopf vor meiner Nase sein kann.
Aber ich wurde einfach nicht wach!
Die Finstere Gestalt kam immer näher und streckte seine Hände nach mir aus.
Ich konnte nur zwischen den ganzen Toten immer mehr zurückweichen um Abstand zwischen mir und diesem Monster zu bringen, aber an der Wand war Ende und ich konnte nicht mehr entkommen.
Ich heulte vor Angst und jedes meiner Glieder zitterte apathisch.
Er packte mich an den Handgelenken und hielt mich fest, da schrie ich ihn wieder an und wehrte mich gegen seinen Griff.

Geneviéve: „BITTE NICHT! BITTE TÖTE MICH NICHT! ICH HABE NICHTS FALSCHES GETAN!!! LASS MICH GEHEN, BITTE!!!"

Langsam hörte ich, während meines Todeskampfes eine Stimme, die wiederholt meinen Namen rief.
Sie wurde immer lauter und deutlicher, so dass ich sie einem Gesicht zuordnen konnte.
Endlich riss ich verheult die Augen auf und blickte in Inupis verängstigtes Gesicht.
Ich atmete schwer und er hielt mich mit seinen Händen fest, damit ich nicht weiter um mich Schlug.
Ich war schweißgebadet und mein Herz war vor lauter Angst total am ausflippen.

Inupi: „Geneviéve! Hey! Hörst du mich?! Bist du wach?! Antworte mir!!!"

Geneviéve: „Ist er weg?! Wo bin ich?! Warte... Seishu?"

Inupi: „Gott sei dank du bist Wach geworden! Ich hab schon darüber nachgedacht einen Krankenwagen zu rufen. Du hast geträumt."

Geneviéve: „Ich weiß aber... Ich konnte nicht aufwachen!"

Inupi: „Du hast geschrieen, als würde man dich rösten wollen und um dich geschlagen. Es war wegen dem, was du erlebt hast, oder?!"

Geneviéve: „Er war da um mich zu holen! Erst hat er mich verfolgt, meine Mitbewohner im Wohnheim geschlachtet und wollte sich dann an mir vergehen! Ich konnte nicht aufwachen und... alles was ich konnte war schreien und um mich schlagen!"

Ich war völlig aufgelöst und fing an zu weinen.
Inupi nahm mich in den Arm und drückte mich fest an sich.
Dabei streichelte er meinen Kopf und meinen Rücken.
So gut wie ich dachte es von der Seele zu haben, war wohl nur ein blinder Versuch gewesen und von kurzer Dauer.

Inupi: „Alles ist gut. Du bist hier bei mir und dir wird nichts geschehen. Niemand wird dir schaden und kein Fremder ist in meiner Wohnung. Es war alles nur ein böser Traum. Ich bin bei dir und passe auf dich auf."



Albtraum


Ende

Ma belle fleur de lune Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt