Ein weiteres Opfer

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Ich gab das Reagenzglas dem Arzt zurück und schon folgte die nächste große Überraschung.
Der Chefsekretär kam völlig aufgebracht in die Leichenhalle und war total aus der Puste.

Sekretär: „Polizeichef! Wir... wir haben wieder eine!"

Juji: „Drücken Sie sich klarer aus Ashino!"

Sekretär: „Eine Leiche Chef! Sie wurde soeben von Einheit 9 auf Streife gemeldet und von Passanten entdeckt. Es ist wirklich grausam! Sie könnte laut Beschreibung zum Studentinnen Fall passen!"

Juji: „Verdammte Scheiße! Rosseau... sofort mitkommen und nimm dir genug zum Schreiben mit!"

Geneviéve: „Jawohl Chef!"

Juji: „Ashino, Trommel mein Hauptteam zusammen und stelle dem Mädchen hier einen Ausweis aus! Außerdem soll Einheit 9 die Presse Fern halten!"

Sekretär: „Wird gemacht Chef!"

Der Polizeichef und sein Sekretär machten sich sofort auf den Weg und ich wollte ebenfalls hinterher, da hielt mich der Arzt kurz an und wollte mich noch sprechen.

Arzt: „Warten Sie kurz! Nehmen Sie das hier mit, damit Sie sich nicht nochmal übergeben müssen."

Er gab mir die Salbe, die mir Wataru zuvor auch schon gegeben hatte und drückte mir auch noch eine Taschenlampe in die Hand.

Geneviéve: „Danke, dass ist wirklich sehr lieb von Ihnen. Aber was soll ich mit der Taschenlampe?"

Arzt: „Das ist eine UV Lampe. Ich denke, es könnte Ihnen vielleicht helfen."

Geneviéve: „Sie kommen nicht mit zum Tatort?"

Arzt: „Ich nehme hier die Obduktionen vor und  alles übrige, wird von den Forensikern Vorort untersucht. Ich würde nur im Weg stehen."

Geneviéve: „Dann nehme ich an, wir sehen uns dann wieder hier. Bis Später!"

Also rannte ich nun hinter den anderen beiden hinterher und ganz meiner Tollpatschigkeit treu, fiel ich im Eingangsbereich über meine eigenen Füße und riss dabei zwei Polizisten mit auf den Boden.
Ich blieb direkt vor Herrn Nakamuras Füßen liegen und dieser schaute nur Kopfschüttelnd zu mir nach unten und reichte mir seine Hand.

Juji: „Also wirklich Rosseau! Machst du immer so eine Showeinlage? Hoch mit dir!"

Geneviéve: „Danke Chef! Tut mir Leid meine Herren! Das war keine Absicht sie zu Tackeln."

Herr Nakamura zog mich hinter sich her und stieg mit mir im Schlepptau in seinen Dienstwagen mit voller Sirenen Lautstärke.
Dabei Fuhr er wie ein wahnsinniger, bei dem es um Leben und tot ging, während ich mich versuchte irgendwo festzukrallen.
Ich konnte von Glück sprechen, dass ich schon alles ausgekotzt hatte und so nicht noch das Auto von innen mit meinem halbverdauten Essen voll spuckte.
Wir hielten schließlich auf dem Parkplatz von Japans National Bibliothek und stiegen dort aus.
Man war ich froh, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben und das sich nicht mehr alles drehte.

Wir gingen zum Tennisplatz nebenan, der von großen hohen Bäumen umringt war.
Dort warteten schon die Einsatzkräfte und das Gebiet wurde ebenfalls weiträumig abgesperrt.
Mit meinem Spezialausweis, durfte ich hinter die Absperrung und bekam einen schaurigen Tatort zu sehen.
Hoch oben in der Baumkrone der höchsten Eiche, hing ein Menschlicher Körper, der gut sichtbar im Geäst aufgeknüpft worden war.
Mir wurde erneut übel und ich tat mich schwer nicht würgen zu müssen.

Die Feuerwehr musste sogar mit einem Leiterwagen anrücken um den Körper zu bergen und ihn auf den Boden zu lassen.
Als der leblose Körper schließlich unten ankam.
Brach ich in Tränen aus und schrie panisch erschrocken auf.
Es war eine meiner alten Schulkameradinnen die nun vor mir Lag.
Sie wurde genauso zugerichtet, wie das arme Mädchen in der Leichenhalle.

Juji: „Ist sie eine von denen, die du gekannt hattest?"

Geneviéve: „Ja... das ist zweifelsohne Tomoe Morelli. Ihr Vater und mein Vater arbeiten beide in der Botschaft von Tokyo. Er ist Italiener und Tomoe hat sein südländisches Aussehen geerbt. Eine Verwechslung ist völlig ausgeschlossen."

Juji: „Tut mir leid Kleines. So will man eine alte Kameradin nicht wiedersehen."

Geneviéve: „Warum... warum tut jemand so etwas..."

Juji: „Ich weiß es nicht. Wir sollten diesen Irren schleunigst finden. Bist du aufnahmefähig oder willst du lieber bei Ashino warten?"

Geneviéve: „Ich schaffe das! Für Tomoe und all die anderen... werde ich durchhalten."

Juji: „Gut so. Zeig aus was für Holz du gemacht bist. Würdest du die Zeugen übernehmen, die die Leiche gefunden haben?"

Geneviéve: „Ich denke, das geht klar für mich."

Ich ging zu dem Krankenwagen, der das junge Paar betreute und versuchte den Schock der beiden zu lindern.
Es waren offensichtlich zwei Tennisspieler, die hier nebenan gespielt hatten.
Ich setzte mich zu ihnen und begann ein Gespräch.

Geneviéve: „Entschuldigen Sie, ich will garnicht lange stören. Mein Name ist Geneviéve Rosseau und ich bin angehende Psychiaterin und Polizeichef Nakamura unterstellt. Wären Sie bereit mir ein paar Fragen zu beantworten?"

Mann: „Wenn wir Ihnen weiterhelfen können?"

Geneviéve: „Erstmal bräuchte ich die Daten von Ihnen beiden."

Mann: „Mein Name ist Isagi Akiyama und meine Freundin ist Maho Hayase. Wir sind beide 32 und arbeiten bei KIA im Personalmanagement. Wir kommen 2 mal die Woche hierher zum Tennis um abzuschalten."

Ein weiteres Opfer

Ende

Ma belle fleur de lune Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt