Der Wolf und sein Geißlein

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Während er mich mit seinen Küssen überhäufte, machte sich ein mir völlig unbekanntes Gefühl breit.
Ein intensives kribbeln zog sich durch meinen Unterleib und pulsierte regelrecht in mir.
Ich wusste, was dieses Gefühl bedeutete und doch, war es mir auf diese Weise fremd.
Inupi war mittlerweile bei meinem Schlüsselbein angekommen und hatte auf meiner Haut überall Flecken hinterlassen.

Geneviéve: „Seishu ich... ich fühl mich komisch."

Inupi: „Ist alles in Ordnung? Habe ich dir wehgetan?"

Er hörte auf mich zu küssen und sah besorgt in mein errötetes Gesicht.
Ich war nicht nur verlegen, sondern mir war auch kochend heiß geworden.
Er legte seine Hand auf meine Stirn und strich mir so die Haare aus dem Gesicht.

Geneviéve: „Nein es.... Es ist alles okay mit mir nur... wie beschreibe ich das am besten?"

Inupi: „Ist es wegen den ganzen Knutschflecken die ich dir gemacht hab?"

Geneviéve: „Nein das ist es nicht. Auch wenn ich gern wüsste wieso du das gemacht hast."

Er schaute mich mit einem unschuldigen Lächeln an und fuhr die Flecken mit seiner freien Hand nach.

Inupi: „Ganz einfach, damit jeder sieht, dass du mir gehörst und niemand dich anrührt. Ich habe dich sozusagen markiert."

Wenn es eine Steigerung von meinem roten Gesichtsausdruck gäbe, dann wäre dafür jetzt der richtige Zeitpunkt ihn umzusetzen.
Inupis Worte waren so süß, doch zeitgleich steckte dahinter eine gewisse Dominanz.
Er schien es mit seiner Aussage wirklich ernst zu meinen und hatte dies nicht nur aus einer Laune heraus gesagt.

Inupi: „Was fühlt sich für dich komisch an?"

Geneviéve: „Naja ich... mir ist total heiß und... mein ganzer Körper ist total empfindlich. Ich kenne das Gefühl nur... auf diese Art ist es mir irgendwie fremd. Doch... besonders ist es...hier."

Ich deutete auf meinen Unterleib und schämte mich ein wenig so unbeholfen zu sein.
Erst guckte Inupi überrascht, dann lief er leicht rot an und schmunzelte.
Er schien zu wissen, was ich versuchte ihm zu beschreiben und was das alles bedeutete.

Inupi: „Du bist erregt Gen. Das ist nichts schlimmes."

Geneviéve: „Das... ist also auch Erregung? Das ich so leicht zu stimulieren bin ist mir peinlich."

Inupi: „Für mich heißt das, dass ich die richtigen Knöpfe bei dir drücke und es dir gefällt. Wäre eher schlimm, wenn ich es nicht richtig täte."

Geneviéve: „Ich will den Kopf in den Sand stecken..."

Inupi: „Auf keinen Fall. Dir muss das nicht peinlich sein. Es hat seine Reize dir alles zu erklären."

So langsam beschlich mich das seltsame Gefühl, dass ich es hier mit einem Wolf zutun habe und ich lediglich ein kleines Lämmchen auf dem Präsentierteller bin.
Doch ich fühlte mich nicht bedroht von dem Wolf, sondern eher angezogen.

Inupi: „Von uns beiden kennst du dich mit der Biochemie des Körpers am besten aus oder? Dann weißt du doch sicher, was grade in dir vorgeht."

Geneviéve: „Mein Cortisolspiegel steigt und meine Hormone spielen verrückt. Es ist wie bei... ach vergiss das wieder! Du erregst mich und das ist der Kernpunkt."

Inupi: „Gutes Mädchen. Bei Frauen ist Erregung äußerlich eher schwerer erkennbar als bei Männern. Also wenn dir etwas nicht gefällt oder ich zu weit gehe, dann sagst du es mir."

Geneviéve: „Werde ich. Aber sag mal... was... magst du... so?"

Mit meiner Frage schien ich ihn ernsthaft überrascht zu haben und Inupi musste meine Worte scheinbar ein paar mal Revue im Kopf passieren lassen, eher er antworten konnte.
Aber er lächelte und blieb die Ruhe selbst.

Inupi: „Was mich Horny macht? Du überraschst mich Gen."

Geneviéve: „Also... ähm... ich... finde es bestimmt auch heraus aber..."

Inupi: „Geht es hierbei um Allgemeine Sachen die mich ansprechen oder über Sex?"

Geneviéve: „Ich will beides wissen!"

Inupi: „Ganz ehrlich? Aber nicht lachen okay?"

Geneviéve: „Niemals!"

Gespannt wartete ich wie ein Kind an Weihnachten und blickte ihm mit großer Neugier in die Augen.
Das ist schließlich eines der wenigen Dinge, die ich noch nicht über ihn erfahren konnte.

Inupi: „Wenn es um das Allgemeine geht, dann würde ich sagen, dass es der Geruch ist.
Alles andere hängt von der Persönlichkeit ab. Was den sexuellen Teil betrifft... den wirst du sicher komisch finden, aber mich macht es an, wenn Frauen mir mit ihren Brüsten einen runterholen."

Geneviéve: „Achso! Du meinst einen Boob Job."

Da entglitten ihm plötzlich alle Gesichtszüge der Welt, während ich nur naiv freundlich drein blickte.
Er hatte scheinbar nicht mit dieser Art von Antwort gerechnet und da fiel ihm buchstäblich die Kinnlade runter.

Inupi: „Du... kennst den Ausdruck?!"

Geneviéve: „Bei einer meiner Praktika in der Psychiatrie, hatte ich eine Patientin die sich selbst als Nymphomanin sah. Sie erzählte mir von ihren vielen Liebschaften und was sie so alles mit denen gemacht hat. Da ich davon natürlich keine Ahnung hab und unbeschwert nach einer Erklärung gefragt hatte, hat sie es mir im Detail erzählt. Ich bin völlig rot angelaufen schätze ich."

Inupi: „Du bist wirklich so naiv und unschuldig, dass es schon witzig ist."

Er musste lachen und ich schaute nur peinlich berührt zur Seite.
Aber zugegeben, dass ich es ausgerechnet von einer meiner Patienten wusste, war wirklich schräg.

Geneviéve: „Ich finde es nicht schlimm, wenn du das magst. Ich habe es zwar in der Theorie gehört, aber Praxis naja... Du kennst die Antwort sicher."

Inupi betrachtete mich wieder von unten bis oben und sein Blick, blieb auf meiner oberweite kleben.
Plötzlich wurde er richtig rot im Gesicht und ich schaute ihn mit genau dem selben Blick an.

Inupi: „Darf ich?"



Der Wolf und sein Geißlein



Ende

Ma belle fleur de lune Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt