20. ~ Mystery pictures

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~ Carlos ~

<< Hierher Leute! >>, dirigierte ich Lilly und die Jungs zum Hintereingang.

Ich wusste, dass man da problemlos reinkam, weil die Türe alt und verrostet war und zudem konnte einem niemand von der Strasse aus sehen.

Problemlos sprang die Tür auf. Eric sollte sich wirklich mal etwas besser um die Einbrechersicherung in seinem Laden kümmern, aber anscheinend war er zu sehr mit seinem Drogenkram beschäftigt. Naja, dann war er halt selber schuld, wenn jemand hier einbrach. War ja nicht mein Problem.

Ohne nachzudenken schnappte ich mir Lillys Hand und zog sie hinter mir her, da ich irgendwie spürte, dass sie Schiss hatte. Ihre Hand fühlte sich kalt an und wenn ich mich nicht täuschte, zitterte sie sogar. Ich strich kurz beruhigend mit dem Daumen über ihren Handrücken und schleifte sie dann endgültig hinter mir her in den Laden.

Ich wollte diese Sache einfach nur so schnell wie möglich hinter mich bringen und wieder abhauen, denn ich fühlte mich hier ganz und gar nicht wohl. Rasch lies ich den Strahl der Taschenlampe meines Handys durch den ganzen Laden gleiten, um zu checken, ob noch immer alles gleich war, wie früher.

Das war es. Die Regale mit den verschiedensten Lebensmitteln standen immer noch am genau gleichen Ort wie früher, als Dad hier gearbeitet und ich ihn manchmal bei der Arbeit besucht hatte.

Während die Anderen sich daran machten, tonnenweise Alkohol und Zigaretten einzustecken, machte ich mich auf den Weg ins angrenzende Büro. Ich wusste zwar immer noch nicht, was ich hier überhaupt suchte, aber im Büro fand ich sicher interessantere Dinge, als hier im Laden.

Als erstes machte ich mich am PC zu schaffen. Hoffentlich hatte der Typ kein Passwort, sonst war ich am Arsch. Ich hatte nämlich keinen blassen Schimmer, wie man Passwörter knackte. Aber ich hatte wieder mal Glück.

Nachdem die Startseite von Windows erschienen war, kam ich problemlos in den PC rein. Eric sollte sich wirklich mal etwas mehr um Sicherheit kümmern. Man konnte problemlos in den Laden hier reinspazieren und nicht mal sein PC war passwortgeschützt. Der Typ war doch wirklich dümmer als ein Stück Brot.

Als erstes machte ich mich an seinen E-Mails zu schaffen. Ich hatte keine Lust, mir das jetzt alles durchzulesen, also steckte ich einfach meinen USB-Stick rein und kopierte seine ganzen Mails darauf.

Als nächstes klickte ich auf seine Fotogalerie. Ich wusste nicht, was ich erwartet hatte, aber das auf jeden Fall nicht. Fassungslos und ohne mir die Bilder genauer anzusehen, kopierte ich seine ganzen Fotos auf meinen Stick.

Das konnte doch nicht wahr sein!

<< Sag mal, was machst du hier eigentlich? >>

Erschrocken zuckte ich zusammen. Fuck, ich hatte Lilly gar nicht bemerkt.

<< Ähm nix. Ich hab nur geschaut, ob noch was brauchbares hier ist. >>, log ich. Normalerweise war ich gut im Lügen, aber bei Lilly funktionierte es irgendwie nicht.

<< Jaja, verarsch jemand anders. Das glaubst du doch selbst nicht. >> Sie sah mich auffordernd und mit hochgezogenen Augenbrauen an.

Ich senkte meinen Blick, denn ich konnte sie nicht länger ansehen. Was stellte diese Frau nur mit mir an?

<< Ach, komm schon! Du kannst mir vertrauen. Ich vertraue dir doch schliesslich auch. >> Sie war jetzt direkt vor mich getreten und sah mich mit ihren rehbraunen Augen an.

Ich konnte keine Sekunde länger in diese Augen sehen, weshalb ich den Blick erneut senkte, aber das liess sie natürlich nicht durchgehen. Sanft legte sie ihre Hand an meine Wange und zwang mich dazu, ihr in die Augen zu sehen.

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