Four.

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Durch Ethan und Nathan die schon viel zu Früh an meiner Zimmertür geklopft hatten, nur weil sie mich zu meinem ersten Kurs begleiten wollten, bin ich jetzt viel zu zeitig in meinem Kurs. Ihr Kurs fängt nämlich früher an, aber daran hatten die Dumpfbacken nicht gedacht. Ich hätte schön noch eine gute Dreiviertel Stunde schlafen können aber nö, sie müssen mich ja unbedingt zu meinen ersten Kurs begleiten, dieser fängt aber leider erst in einer Dreiviertel Stunde an. Jetzt sitze ich hier rum, warte und langweile mich. Beobachtete die wenigen komischen Menschen, die freiwillig eher kommen als eigentlich nötig. Wenn mein Kurs sich weiter mit so 'nen  Menschen füllt, wie gerade eben dann Wechsel ich mein Studium von Forensik zu Jura. Okay ne, ich will echt keine dumme Anwältin werden. Anwältin Hopeless White ist nun für sie da, hört sich ja mal mega beschissen an. Nope, so wird sicher nicht meine Zukunft aussehen. 

Super, es sind nur noch ein paar Minuten bis zum Kursanfang und es sind so gut wie alle stink langweilige Personen hier, ich steche hier ja wie ein bunter Vogel aus der Masse raus. 

Mr. Michaels, mein Professor guckte auf seine Uhr, klatschte einmal in die Hände und lächelte uns freundlich an. Er war noch relativ jung, vielleicht so Ende dreißig. Auf jeden Fall scheint er nett zu sein, allerdings kann der Schein auch trügen und es kann sein das er ein totales Arschloch ist. Ich habe jetzt wirklich keine guten Erfahrungen damit gemacht Leute richtig einzuschätzen die ich nicht zu hundert Prozent kenne. Denn der Schein kann trügen und schneller als man denkt ist man eingesperrt in einer Zelle und wird aufbewahrt damit man irgendwann gegessen werden kann. 

,,Du musst essen kleine Hope, sonst nimmst du doch immer mehr ab und dann ist nichts mehr an dir dran als Haut und Knochen. Das würde doch nicht schmecken. Das wäre doch echt schade oder?"

Ich knief meine Augen zusammen um nicht mehr daran denken zu müssen. Ich will diese Bilder nicht wieder in meinem Gedächtnis hervorrufen, es hat über ein Jahr gedauert das ich nicht ständig mehr daran denken musste.

,,Na Mr. Johnson, das Semester fängt ja wieder gut an was?" Ich blickte nach vorne und sah das noch jemand rein gekommen war, weswegen Mr. Michaels scherzte und den unglaublich gut aussehenden Jungen anguckte. Der Junge lächelte nur verschmitzt, was den Mädchen vor mir ein leises Seufzen entlockte. Okay, der große Typ mit den Tätowierungen am ganzen Körper ist wahrscheinlich der Mädchenschwarm des ganzen Collage. 

Er geht langsam durch die Gänge und guckte immer mal wieder irgendjemanden an. Manchmal relativ entspannt, manchmal sieht es aber auch so aus als würde er der Person am liebsten den Hals umdrehen. 

Ich schloß meine Augen und hoffte einfach nur das er Typ sich nicht neben mich setzten würden. 

Ich will echt keinen Mädchenschwarm kennen lernen... 

Ich will keine Probleme haben ich will einfach nur leben! Ich will mein Leben wieder genießen können. Ich wollte doch nur frei sein. 

,,Hey, ich bin Blake." Ich machte meine Augen schlagartig auf und blickte nach links wo sich doch tatsächlich der Typ hingesetzt hatte. 

Really fate?! 

Ich blickte einfach nur in seine dunkelgrünen Augen. Sie hatten so etwas entspannendes an sich, so etwas ruhiges und vertrauenswürdiges. Aber das kann alles Einbildung sein, vielleicht auch Hoffnung das nicht jeder Typ so ist wie ich es erleben musste. Wie ich es spüren musste. 

Er musterte mein ganzes Gesicht, erst mein Mund, dann ging sein Blick zu meiner Nase, meinen Augen und zuletzt viel sein Blick auf meine kleine Narbe, links, am Haaransatz. Ich drehte meinen Kopf schnell wieder weg und blickte nach vorne. 

,,Okay Hopeless! Wer nicht hören will muss fühlen! Ich hab dir gesagt das wenn du es immer noch nicht sein lässt mit deinen Versuchen die Mädchen zu befreien du die Konsequenzen deiner Taten spüren musst!" Mein Kopf knallte gegen den Türrahmen von meiner Zelle. Es war ihm egal das er mir dadurch eine blutende Wunde hinzugefügt hatte. Es war ihm ja schließlich so gut wie alles egal, ob wir Schmerzen hatten, ob wir litten. Was ihm aber nicht egal war, war unser Blut, rein Theoretisch durften wir nicht mal unsere Tage haben. Das wäre ja Verschwendung von unserem wertvollen Blut und wenn wir sie hatten wurden wir dafür beschafft. 

Das war krank, er war krank! 

Ich spürte wie er mir ein Seil um meine Hände band und blickte mit verschwommender Sicht zu ihm. Er steckte seinen Finger aus und fuhr mit dem linken Zeigefinger über die strak blutende Wunde an meinem Haaransatz. Nachdem er sie begutachtet hatte und über meine Wunde gefahren war steckte er sich den Finger in den Mund und schloss genüsslich die Augen. 

Ich riss meine Augen auf und entkrampfte meine Hände, die sich unter dem Tisch zu Fäusten gebildet hatten. 

Er ist nicht hier, er ist tot, es ist alles okay. 

Es ist alles okay.




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Hiieer ein neues Kapitel 🙌🏻

Was denkt ihr ist Hope in der Vergangenheit passiert?

Wir wollten auch fragen ob ihr auf eine Lesenacht am 27ten Lust hättet :D

Danke für 140 reads👅❤️, wir hoffe ihr habt noch eine schöne Woche, bis Sonntag! (:

Eure Hanna(h)'s 💘

The scars I have.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt