Twenty - Tøp (Hanna's Fav)❤️

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Ich stand seufzten, auf als Josi mit einem Handtuch um ihrem Körper gewickelt und eins um ihre Haar rauskam. ,,Du kannst jetzt." Sagte sie hochnäsig und nickte in Richtung Badezimmer welches wir uns ja leider teilen mussten. Ich ging rein schloss die Tür ab und machte das Radio an, welches in der Ecke beim Wachbecken stand. Es lief gerade No lie von Sean Paul. Ich mochte die neumodische Musik nicht wirklich. Klar ich würde nicht das Radio gegen die Wand schlagen nur weil solche Musik läuft aber wenn ich mich für was entscheiden müsste dann wären es eher die 90's oder sowas wie Nirvana. Das klang wenigstens nicht alles so gleich wie die Lieder heut zu Tage .. 

Als ich mich von meinen Klamotten entledigt hatte schaute ich nochmal kurz in den Spiegel. Ich fuhr über meine Tattoo's und über die darunter liegenden Narben. Ich wüsste gar nicht mehr was ich ohne meine Tattoo's machen würde. Sie sind ein Teil von mir geworden und ich liebe sie unglaublich doll. Sie sind einfach wunderschön. Ich lächelte leicht und stieg in die Dusche wo ich das Wasser auf lauwarm stellte.

Duschen ist besser als Baden, aber immer noch schlimm für mich. 

Ich nahm mir Duschbad in die Hand und fing bei meinen Füßen an. Sie waren mit das einzige was nicht vernarbt war. Aber dafür meine Beine und Arme um so mehr. Es brannte machmal wenn ich über meine Narben fuhr. Aber nicht an den Beinen direkt, es brannte und zog in meinem Herzen. Ich musste krampfhaft versuchen nicht zu Weinen. Wie jedes mal wenn ich Duschen ging. Es tut weh, es tut so verdammt weh meine Narben anzufassen. Es ist als würde ich den Schmerz nochmal erleben. Als würde mir jede einzelne Geschichte zu den Narben mir nochmals widerfahren. 

Ich biss mir in die Hand und ließ meine Tränen laufen. Es zierte sich eine Narbe von meinen Bauchnabel bis kurz vor meiner linken Brust. Als ich mir mit meiner linken Hand meinen Bauch einschäumte wurde alles noch schlimmer, der Schmerz wurden gewaltiger. Es war kein Schmerz der entstand wenn man sich irgendwo gestoßen hatte, nein, dieser ist seelisch. Aber dieser tut tausend mal mehr weh als jeder Schmerz auf der Welt. 

,,Hatte ich nicht gesagt du sollst nicht wieder probieren dich umzubringen, huh? Was soll das? Denkst du ernsthaft so ein kleiner Schnitt vom Bauchnabel zur Brust würde dich verbluten lassen bevor ich dich finde? Falsch! Schneid dir doch nächstes mal die Pulsader durch Hopeless." 

Als ich den Bauch endlich fertig hatte nahm ich die Hand weg und atmete einmal Tief durch. Ich machte meine Arme und meinen Hals noch schnell fertig und machte das Wasser an, damit ich meinen Körper und die Tränen abspülen konnte. 

Das war das schlimmste am Duschen. Die Narbe am Bauch. Nicht mal die vom Hals bis zu meinem Finger war so schlimm nein, denn die war überdeckt so gut es ging mit Tattoos. Die Narbe an meinem Bauch erinnerte mich daran wie ich mich selbst Umbringen wollte. Wie ich mein Leben aufgeben wollte, ich wollte nicht mehr weiter kämpfen. Ich war damals zehn Monate dort  und konnte nicht mehr. Ich konnte weder mich, noch die Mädchen ansehen. Die, die jetzt alle tot sind, denen ich nicht helfen konnte. Ich konnte ihnen nicht helfen, das machte mich am meisten fertig. Ich sah diese 14 jährigen Mädchen in ihrem Blick konnte man die pure Angst erkennen. Es tat weh, so weh sie immer sehen zu müssen. Wie sie mir in die Augen blickten als sie starben. 

Ich hatte das Leben aufgegeben, die Hoffnung das mich jemand retten würde. Ich hatte mich selber aufgegeben.


***


Ich nahm die letzte Haarsträhne in meine Hand um sie zu locken. Das letzte mal als ich mir Locken gemacht hatte, war zu Mom's Geburtstag vor ca. fünf Jahren. 

Als ich die letzte Strähne auch leicht gedreht hatte, ging ich zu dem großen Spiegel im Zimmer und blickte auf mich hinab. 

Ich sah anders aus. Es war irgendwie ungewohnt statt einer dunklen Jeans eine blickdichte Strumpfhose zu sehen. Ich hatte ein langes T-shirt an, welches mir über den Hintern ging. Es ging mir bis zur Mitte meiner Oberschenkel, man konnte es also schon irgendwie als Kleid sehen. Der Ausschnitt war ein bisschen größer aber nicht so das man direkt reinsehen konnte. Zur Not könnte ich den einen Ärmel auch an meiner Schulter runterziehen sodass es keinen Ausschnitt mehr geben würde. Es hatte so eine dunkelgraue-schwarze Farbe. Es war etwas heller als Schwarz aber auch kein direktes Dunkelgrau. 

Darüber hatte ich meine Lederjacke an, die ich allerdings im Haus ausziehen würde denn sonst würde mir das nämlich echt zu warm werden.

Ich hatte mir diese Lederjacke nach der Psychiatrie zugelegt. Ich dachte das sie vielleicht zu meinen neuen Style passen würde und das tat sie echt gut. 

Aber das Highlight des ganzen Outfits waren meine rot- schwarzen Dr. Martens. Ich würde niemals High Heels anziehen! N I E M A L S. Sie sind so unbequem und nein, einfach nein. 

Ich war ganz zufrieden mit meinem Outfit...ich meine ich seh jetzt nicht so toll aus wie die anderen, aber ich habe ja auch einen speziellen Körper.. Trotzdem fühlte ich mich wohl und das ist denke ich das wichtigste. Klar hatte ich Angst das man durch die Strumpfhose doch was durch sah aber ich schüttelte diesen Gedanken lieber ganz schnell wieder von mir ab. 

Es klopfte und ich schnappte mir schnell meine braune Tasche. Josi war schon gegen 21 Uhr gegangen mit ihren zwei Freundinnen und einem komischen Typen. Die Party fing um 21 Uhr an, das Ende war nicht vorgegeben. Jetzt ist es außerdem 22.30 Uhr. Ich war aber echt froh das wir etwas später hinfuhren. Ich hatte von Finnley schon gehört das solche Studentenparties immer bis um 6 oder um 8 Uhr früh gingen. Und da musste ich nicht von Anfang an dabei sein, wenn mich eh noch sieben einhalb Stunden erwarten. Meine Brüder würden nicht vor Ende gehen, so waren sie schon immer.

Als ich aufmachte stand nicht wie erwartet Ethan und Nathan sondern nur Nathan da. 

,,Hey." Ich lächelte leicht und ging raus um die Tür abzuschließen.

,,Hey, Hope du siehst wunderschön aus." Ich drehte mich zu meinen Bruder um. 

,,Dankeschön." Ich lächelte etwas beschämt es war mir nämlich echt unangenehm sowas zuhören.

Da ich echt keine Lust auf 'ne unangenehme Stille hatte fragte ich Nathan wo Ethan sei. ,,Der ist mit so einer Trulla schon um 21 Uhr hin." Ich nickte, war ja klar.



The scars I have.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt