Twenty-six.

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Ich blickte nach rechts wo ich Alec und Blake lachend laufend sah. Das ist echt nicht gut, ganz und gar nicht gut. Ich hatte die ganze Nacht damit verbracht mir über diesen Vollspasten Gedanken zu machen!! Ehrlich, ich trank jetzt schon den fünften schwarzen Kaffee damit ich wach blieb und ich konnte schwarzen Kaffee noch nicht mal leiden. Grausam. Und dabei wollte ich das nicht mal. Ich wollte nicht das er in meinen Kopf eindrang wie ein Bakterium. Aber trotzdem ist es leider passiert und ich bin zu dem Entschluss gekommen mich einfach fern von ihm zuhalten. Ich stellte mir gerade so richtig vor wie ihr da sitzt und euch an die Stirn klatscht und euch denkt. "Oh ist die dumm", "Die werden eh zusammen kommen", "Es wird eh ein gutes Ende nehmen" Nein, das wird es nicht und ich finde es echt gut das wir das jetzt auch mal geklärt haben.

Back to the Boy's. 

Ich drehte mich ruckartig um und lief in die entgegengesetzte Richtung von ihnen. Es war echt anstrengend sich vor ihnen zu verstecken. Blake hatte mir schon ein paar Mal geschrieben allerdings ignorierte ich dies gekonnt. 


***


Ich verdrehte meine Augen und gähnte zum gefühlten tausendsten Mal. Wir hatten gerade Rechtsmedizin und unser Professor erklärte uns das wir für die nächsten paar Stunden Kurzvorträge machen müssten. Super, aber als ob das nicht schon reichen würde müssen wir das auch noch in Partnerarbeit machen. Und wie es kommen musste, dürfen wir natürlich auch nicht selber entscheiden mit wem wir zusammen arbeiten wollen. Denn das tat der Lehrer für uns. 

,,Hopeless und Eugen, ihr habt das Thema Drogenforschung -und Diagnostik." Während so ein Typ zu dem Lehrer ging saß ich immer noch da mit den Kopf auf meinen Armen die auf dem Tisch lagen. Dieser Typ war so ein typischer Streber. Er hatte diese Klischee Nerdbrille die er auch wirklich auf der Nase trug. Außerdem hatte er rot-orangene Haare und passende Sommersprossen dazu. Er hatte so eine komische graue Hosen mit Taschen an und Kniestrümpfe. Ich seufzte und wünschte mir das er wenigstens das himmelblaue Poloshirt weggelassen hätte. Er musste ja nicht wie ein kompletter Loser aussehen. Obwohl ich dazu echt nichts sagen dürfte. Ich meine ich kenne ihn nicht, und ich werde in auch nicht wegen seinem Aussehen verurteilen. Na gut vielleicht ein bisschen. Aber er sieht halt echt richtig Langweilig aus. Aber er kann ja immer noch ganz okay sein. Okay, wieso rede ich mir sowas eigentlich ein? 

Der Stuhl neben mir quietschte und somit wusste ich auch das Eugen sich neben mich gesetzt hatte. ,,Hallo ich bin Eugen Fischmann." Ich sah ihn zweifelnd an und zog eine Augenbraue hoch. Fischmann? Oh man bitte rettet mich. 

,,Hopeless." 


***

Mittlerweile hatte ich echt Kopfschmerzen da Eugen mich so zu quatschte. Und ich hatte Recht, Eugen war genauso wie ich ihn mir vorgestellt hatte. Tja, meine Menschenkenntnis lässt mich nie im Stich, seit dem Vorfall von vor fünf Jahren. Gott es waren schon fünf Jahre her. Ich fühlte mich aber immer noch so Gefangen. Im Grunde genommen ist es für mich immer noch wie in einem Traum, das ich noch immer in dieser kalten, dreckigen Zelle liegen und jeden Moment aufwachen könnte. Und mich dann immer wieder fragte, warum gerade Ich und wann Ich endlich hier raus käme? 

,,Hopeless, hörst du mir überhaupt zu?" Ich blickte zu dem Typen der mich sau nervte. 

Ich schüttelte mit meinem Kopf. ,,Nein." Er schaut mich mit offenen Mund an. Haha, mit sowas hatte er wohl nicht gerechnet was? In your face bitch. 

Ich seufzte und blickte genervt im Gang umher. Oh nein. Meine Augen fanden direkt die dunkelgrünen Augen von Blake. Blitzschnell wandte ich meine Augen ab und blickte auf meine verschränkten Hände die in meinem Schoss lagen. Wir saßen hier irgendwie in so einem Aufenthaltsraum, der mit Stinklangweiligen Schülern voll war. 

,,Hey du, kannst du mal Hope in Ruhe lassen?" Ich blickte schlagartig auf und sah zu Blake deren Halsschlagader schon stark hervorgetreten war. Na toll. Eugen zog eine Augenbraue hoch und lachte kurz spöttisch auf. Großer Fehler, echt großer Fehler.

,,Ähm nein? Ich habe mit ihr ein Projekt und wenn du uns jetzt entschuldigst wir müssen weiter arbeiten." Damit drehte er sich weg und blickte zu mir. Seit wann arbeiteten wir denn bitte? ER erzählte mir doch die ganze Zeit irgendwas über seine Familie die alle Veganer waren und ein Bauernhof besaßen. Das war das einzigste was ich mitbekommen hatte. Vielleicht denkt ihr das sei viel, doch dieser Typ laberte mich schon seit Stunden voll. 

,,Ach ja? Deshalb sitzt Hope auch total gelangweilt hier und hört dir total desinteressiert zu."Er blickte mich an, so intensiv das ich schon fast heulen könnte. Seine Augen waren so wunderschön. Ich konnte seine Emotionen die er nicht wirklich versteckte daraus lesen. Das machte ihn so unglaublich sympathisch. Er versteckte sich nicht vor mir. Doch wenn ich jetzt mit ihm gehen, würde, würde er mich fragen was los sei. Ich würde ihm weh tun wen ich nicht mitgehen würde, und mir selbst auch, da ich bei ihm sein möchte, aber das würde die Situation nicht besser machen. Ich würde sie für mich schlimmer machen, es würde mir zwar weh tun. Aber er sollte mich hassen damit es für ihn nicht so weh tat und für mich auch nicht. 

,,Blake, du kannst ruhig gehen. Es macht mir total Spaß die Familiengeschichten von Eugen zu hören." Sagte ich gequält und zwang mir ein lächeln auf die Lippen. Ich sah die Enttäuschung in seinen Augen auffunkeln. Sie verletzte mich, aber ich wusste das es ihn tausend mal mehr verletzt hatte. 

,,Okay, dann lass ich euch jetzt mal alleine." Ohne das er irgendeine Antwort von uns hätte bekommen können ging er und Eugen fing fröhlich an weiter zu quatschen. Doch ich hörte ihm nicht zu, sogar noch weniger als vorher. Ich blickte in die Richtung in die Blake verschwunden war. 

Aber das schlimmste für mich war nicht, das er gegangen war sondern das sich vor meinen Augen immer und immer wieder sein verletzter Blick abspielte.




The scars I have.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt